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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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konnte. Die Tür stand leicht offen, und neben dem üblichen Duft von Staub und Alter, den man immer in Antiquariaten roch, strömte noch etwas anderes zu ihr.  
    Etwas stimmte nicht. Der Geruch hier in der Luft ... der verhieß nichts Gutes.
    Maia ging auf das hintere Zimmer des Ladens zu und zögerte dann. Sollte sie Tren bitten, mit ihr mitzukommen? Es wäre doch gewisslich töricht, irgendwo alleine hineinzugehen?
    Andererseits müsste er dann einen Platz finden, um die Pferde anzubinden...
    „Hallo?“, rief sie noch einmal laut und trat vorsichtig hinter den Tresen, wobei sie nach etwas suchte, was als Waffe taugen könnte. Sie griff sich schließlich einen langen, schweren Stab aus einem der Schaustellerkästen, packte ihn mit beiden Händen und ging auf Zehenspitzen zu der angelehnten Tür. Das Herz klopfte ihr im Hals, als sie den Stock vor sich hochhob und in das Hinterzimmer trat.  
    Als erstes sprang ihr die dunkle Lache getrockneter Flüssigkeit auf dem Boden ins Auge, und sie ordnete den merkwürdigen Geruch von vorhin sofort der Lache zu. Blut. Eine Menge Blut.
    Aber die Kammer war in Schweigen getaucht, und sie tat noch einen Schritt hinein, wobei sie ihren Rock hochhob. Es war ein wildes Durcheinander dort, wahrscheinlich hatte unter anderem eine Art Kampf zu der Blutlache dort geführt. Auf dem Boden leuchtete etwas auf, und Maia schaute sich zuerst nervös um, bevor sie sich bückte, um es aufzuheben.
    Ihr Herz setzte kurz aus, als sie den Gegenstand in ihrer Hand wiedererkannte. Einen Knopf von Corvindale; unverwechselbar, weil das Wappen des Earl darauf geprägt war.  
    Also war er hier gewesen. Das komische Gefühl wurde jetzt zu etwas deutlich Unangenehmeren, und Maia warf einen kurzen Blick zum Fenster, das schwarz vor Schmutz war. Wenn es hier etwas heller wäre, könnte sie...  
    „Miss?“, ertönte ein Stimme von der Eingangstür.
    Tren. Maia drehte sich um und eilte zur halboffenen Tür zurück. „Rufen Sie den Wachtmeister“, sagte sie. „Ich denke, dem Earl ist hier etwas zugestoßen.“ Sie kam zurück, griff eilig nach einer Lampe und hockte sich auf den Boden nieder, auf der Suche nach weiteren Hinweisen dafür, dass der Earl hier gewesen war.  
    Als sie die Haarnadel sah, blieb ihr erneut das Herz kurz stehen, während sie die Hand danach ausstreckte. Das war keine gewöhnliche Haarnadel, sondern eine mit winzigen ... Rubinen.
    Rubine.
    Corvindale hasste Rubine. Sie brachten ihn in Rage.  
    Maia schüttelte den Kopf. Nein. Hier stimmte etwas nicht. Sie erinnerte sich, wie seltsam er in der Kutsche gewesen war, als Angelica entführt wurde, als sie beide die Rubinohrringe getragen hatten. Es war nicht nur, dass er sie hasste ... sie schienen eine unheilvolle Wirkung auf ihn auszuüben.
    Die prickelnde Gewissheit, ihr Instinkt, richtete ihr die Härchen an den Unterarmen auf.
    Und dann erinnerte sie sich plötzlich auch an die Beschreibung Mirabellas von dem Kampf am Abend des Maskenballs. Da hatte eine Rubinkette auf ihm gelegen.  
    Eine Haarnadel mit Rubinen. Corvindales Knopf. Blut, und Anzeichen eines Kampfes.
    Maia wurde es eiskalt. Das war kein Zufall. Dem Earl war etwas zugestoßen.
    Sie schaute auf die Haarnadel herab, und in ihrem Hinterkopf klopfte leise eine Erinnerung an. Sie hatte so ein Schmückstück schon einmal irgendwo gesehen. Jemand hatte sie getragen, oder etwas ganz ähnliches. Sie runzelte die Stirn und versuchte, das Bild wieder heraufzubeschwören.  
    Jemand, den sie erst kürzlich gesehen hatte.
    Jemand, den sie nicht kannte.
    Aber jemand, den sie jetzt finden würde.
    ~*~
    Dimitri roch, lauschte, fühlte … und öffnete dann die Augen.
    Er saß auf einem Stuhl, ein großer gepolsterter Stuhl, Beine und Arme ausgestreckt, als ob er dort hineingeworfen worden war.
    Sein Körper war immer noch schwer – seine Arme, Beine, nichts bewegte sich, wie es sollte. Aber man hatte ihn nicht gefesselt. In gewisser Weise.  
    Sie stand hochaufgerichtet vor ihm, mit all diesen Rubinen, und schaute mit tiefer Befriedigung auf ihn herab. Sie sah genauso aus wie seinerzeit in Wien. Groß und schlank, dichtes, dunkles Haar, volle rote Lippen, und hohe Wangenknochen, wie gemeißelt. Immer noch bezaubernd, aber in ihren Augen war jetzt immer ein wütendes Flackern zu sehen.  
    „Lerina“, gelang es ihm zu sagen, während er sich im Zimmer umsah. Es schien sich um eine Art Salon zu handeln. Nicht besonders gepflegt; es war staubig und über einige der

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