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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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ging er auf die andere Seite des Tisches. Seine Finger strichen über die Tischplatte, als wolle er sich darauf stützen, und er lief aufrecht, ganz gerade, ohne das kleinste Schwanken, was verraten hätte, wie betrunken er war.
    Narcise begann das Herz plötzlich wild zu hämmern, und ihr Mund war auf einmal wie ausgedörrt. Selbst betrunken und verschludert sah er noch dunkel und verlockend aus. Einschüchternd, aufgrund seiner Körpergröße und seiner sehr breiten Schultern.
    Aber sie machte keine Bewegung, um vor ihm zurückzuweichen oder irgendwie auszuweichen, selbst als er direkt vor ihr angelangt war. Aber als er sie vorne an ihrem Nachthemd packte und sie grob gegen die Wand stieß, war sie derart schockiert, dass sie nicht einmal die Zeit hatte zu reagieren, bevor sein Gesicht schon dicht vor ihrem war.
    Mit dunklen, wütenden Augen, die Lippen zu einer grässlichen Fratze verzogen, Zähne gebleckt, sagte er, „wenn du je versuchst, mich mit deinem Bann zu belegen, töte ich dich.“
     

 
    FÜNFZEHN
    Chas öffnete die Augen. Das Zimmer lag nur noch im Halbdunkel, denn draußen zog schon die Dämmerung herauf, ein blasser Lichtschimmer lag geisterhaft auf den Möbeln.
    Er setzte sich auf, wobei er die Nachwirkungen vom Wein und dem Bier des Vorabends spürte. Auf dem Tisch stand der leere Krug, wo er ihn zuletzt abgesetzt hatte, und der Hopfengeruch hing im gesamten Zimmer.
    Neben ihm schlief Narcise in dem Bett, warm und nahe und roch nach Schlaf, nach ihr. Vollständig bekleidet. Außer Reichweite.
    Begehren erfasste ihn, urplötzlich und heftig, und er schloss wieder die Augen, versuchte, es von sich wegzuschieben. Er musste sich jeden Gedanken in dieser Richtung schlichtweg verbieten. Zu gefährlich, zu demütigend.
    Sie war die geborene Verführerin. Abgesehen von der Tatsache, dass Erotik und Sinnlichkeit für Drakule Hand in Hand gingen, hatte er es mit eigenen Augen sehen dürfen, als er ihr kleines Tête-à-tête mit dem Burschen Philippe unterbrochen hatte.
    Der arme Kerl war wie von Sinnen gewesen, vor Lust und Begierde ... und das Verteufelte daran war, dass er nicht einmal wusste, was mit ihm da geschah. Er hatte keine Kontrolle über sich selbst oder seine Handlungen.
    Chas’ Mund wurde wieder verkniffen, und verzog sich dann schließlich zu einem Ausdruck des Ekels. Er würde derlei Lockungen nicht auf den Leim gehen. Niemals würde er es zulassen, dass man ihn zu so etwas missbrauchte, die Kontrolle über sich selbst zu verlieren. Er erinnerte sich noch an die unbändige Wut, tief in ihm, gestern, als er sie gegen die Wand gedrückt hatte und drohte, sie zu töten. Er würde es tun. Wenn sie je diese einlullenden, lockenden, brennenden Augen auf ihn richtete, würde er nicht zögern, es zu tun.
    Er glitt von der Matratze herunter, er war einer jener wenigen Menschen, die auch bei übermäßigem Trinken tags drauf kaum eine Wirkung spürten. Da war ein leichtes, dumpfes Dröhnen in seinem Hinterkopf, aber abgesehen davon und dem Bedürfnis, ein Glas Wasser zu trinken, fühlte er sich, wie er sich morgens immer fühlte. Obschon es eigentlich für einen Gentleman viel zu früh war, um nicht nur wach, sondern auch noch auf den Beinen zu sein; normalerweise erblickte man erst gegen Mittag das erste Licht der Sonne.
    Aber trotz der frühen Stunde und der riesigen Mengen an Wein und Bier, die er gestern gebechert hatte, war Chas’ Kopf sehr klar. Er erinnerte sich an alles vom Vorabend – darin eingeschlossen die Art und Weise, wie er Narcise fast von sich wegschleudern musste, nachdem er ihr in jenem Augenblick der Wut so nahe gekommen war. Zu nahe.
    Insbesondere weil sich ihre Augen – nach der anfänglichen Überraschung – verengt hatten, interessiert und bewundernd.
    Er machte von dem Nachttopf Gebrauch – der Grund seines frühen Erwachens – und dann von dem Waschtisch mit Krug und Schale, um sich das Gesicht zu waschen und sich die letzten Spuren des abgestandenen Alkohols aus dem Mund auszuspülen. Dann drehte er sich wieder zu dem Bett um.
    Das Hemd, das Narcise mittlerweile als eine Art Nachhemdchen diente, stand ihr an Hals und Schultern etwas ab, was den Blick auf ein zartes Schlüsselbein und die Schatten von noch tiefer gelegenen Wonnen freigab.
    Chas wirbelte herum und entschied sich, den Rest seiner Nachtruhe auf dem Stuhl zu verbringen. Nur zu gut erinnerte er sich noch an das Gefühl ihres Körpers, an seinen gepresst, als er sie gegen die Wand gedrängt hatte, sein

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