Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
Gesicht ganz nah an ihrem.
Das wäre fast sein Untergang gewesen ... sie war nur da , vor ihm. Er hatte sogar die Hände in ihren Kleidern vergraben, seine Finger rollten sich gegen das Fleisch über ihren Brüsten, kurz bevor sie ihn wegschob. Der Alkohol hatte seine Wachsamkeit schlicht etwas gemindert, und die Erinnerung an das, was sie kurz zuvor mit dem jungen Diener in dem Zimmer getrieben hatte, hing ihm noch nach. In seiner Phantasie ergänzte er noch die restlichen Details, was passiert war, bevor er sie unterbrochen hatte ... was passiert wäre, wenn er es nicht getan hätte.
Und egal wie entschlossen er auch versuchte, sich bis zur Bewusstlosigkeit zu betrinken, er war sich restlos über die Reaktionen seines Körpers auf sie im Klaren, ihre Anziehungskraft auf ihn und seine Neugier, was sie betraf.
Warum musste sie ein Vampyr sein?
Das Dröhnen in seinem Kopf war lauter geworden, und er gab die Idee auf, zusammengesunken auf dem Stuhl weiterzuschlafen. Er war letzte Nacht auf ... in das Bett gefallen, bevor sie sich hingelegt hatte, und sie hatte offensichtlich keine Bedenken gehabt, sich zu ihm zu legen, warum also sollte er sich den Kopf darüber zerbrechen?
Er kletterte wieder auf seine Ecke der Matratze und spürte, dass die Laken immer noch warm waren, dort wo er wenige Augenblicke zuvor noch gelegen hatte, aber dass ihre Hand von ihrer Wange weggekrochen war und jetzt einfach unter seinem Kopfkissen lag.
Jeder Gedanke an Schlaf verflog, kaum hatte er sich neben ihr hingelegt, sein Gesicht ganz nah an ihrem, aber noch weit genug entfernt, dass er ihre Gesichtszüge studieren konnte. Ein weicher, warmer Duft entströmte ihrem Haar und auch von ihrer Haut, und er wollte Chas nicht aus dem Sinn.
Sie ging ihm nicht aus dem Sinn.
Die Sonne schien sich heute Morgen reichlich Zeit damit zu lassen, aufzugehen, und das Zimmer war immer noch voller nur vage erkennbarer Formen, außer in einem kleinen Rechteck direkt vor dem Fenster. Aber Chas konnte irgendwie den sanften Schwung ihrer Wimpern ausmachen, und ebenso eine kleine Falte an ihrem Mundwinkel. Und ihm fiel auch zum ersten Mal ein winziger Schönheitsfleck ganz außen an ihrem linken Auge auf.
Bevor er sich davon abhalten konnte, streckte er die Hand aus und lege sie, geöffnet, auf den Wasserfall ihrer Haare, der ihr über die Schulter fiel. Langsam streichelte er den weichen Glanz von ihrem Kopf und über ihre Schulter und bis zu ihrem Arm, sachte, sachte ... kaum mehr als die Berührung einer Feder. Ihre Wärme strömte ihr aus der seidigen Fülle in seine Handfläche, und auch wenn sie im Schlaf leise erschauerte, wachte sie nicht auf.
Chas berührte sie erneut, glitt mit seinen Fingern um eine Locke ihrer Haare, die ihr vorne über die Schulter gefallen war, gleich einem Korkenzieher. Er wickelte sie um einen seiner Finger, und er rieb die Locke sanft zwischen zwei Fingerkuppen und ließ sie dann wieder gegen ihren Busen fallen.
Sein Herz war ihm jetzt irgendwie voll, und es hämmerte auch ganz schrecklich, denn er wusste, sie konnte ihren Bann nicht auf ihn anwenden, während sie schlief. Was bedeutete, dass das, was er fühlte echt war – dieses tiefe lockende Gefühl, dieses unbändige, begehrliche Ziehen. Und es war stark.
Er hoffte nur inbrünstig, dass es ihn nicht zerstören würde, denn er glaubte nicht, dass es hier jetzt noch einen Weg zurück gab.
Sie spürte auch diese brodelnde Anziehungskraft; denn er hatte es gestern gesehen, als er sie bei der Mahlzeit mit – von – diesem Diener, kaum ein Jüngling, unterbrochen hatte. Sie hatte den Jungen gehabt, aber ihn gewollt. Chas.
Das hatte er aus ihren Augen ablesen können, als sie ihn zur Tür hereinkommen sah.
Ein kleines Stechen verdrehte ihm den Magen. Ja, sie wollte ihn, aber er könnte es niemals zulassen, dass sie sich von ihm nahm, wie sie es mit dem Lakaien getan hatte. Diese Kontrolle würde er niemals aufgeben, er würde niemals in diesen Strudel von Hunger und Trieb hineingleiten, den er damals im Rubey’s erlebt hatte ... jene Nacht, in der er von Sinnen gewesen war, nur noch aus Lust bestanden hatte, mit dem wilden Verlangen, sein Blut erlöst zu bekommen, aufgeleckt und eingesaugt...
Chas schluckte den Kloß, der ihm im Hals steckte, herunter. Selbst jetzt noch, über einen Monat danach, überkamen ihn immer noch Scham und das Gefühl der Erniedrigung so stark, dass ihm übel wurde. Wie hatte er nur so entartet sein können, so verkommen, dass er einer
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