Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
schaute hoch, von dort, wo er gerade genüsslich eine Mahlzeit von Rubeys warmer, zarter Schulter zu sich nahm, das hier war ein bisschen Vorspiel, und jetzt zog er sanft seine Zähne aus ihrem Fleisch. Während er das letzte Tröpfchen Essenz hinunterschluckte, lächelte er kurz und fuhr dann mit Zunge und Lippen über die Bisswunden.
„Wie meinst du das?“, erwiderte Giordan und lehnte sich auf dem Diwan zurück. Rubey, die sich am anderen Ende von eben jenem Diwan halbliegend zurücklehnte, sah auch wirklich zum Anbeißen aus. Sie hatte strohblondes Haar, dass sich in Ringellocken um ihr Gesicht legte, wenn es nicht zusammengebunden oder anders frisiert war, und in dem man schon mal auch die eine oder andere graue Strähne entdeckten konnte. Heute Nacht hatte sie es einfach im Nacken lose zusammengebunden, und einzelne Löckchen spielten ihr neckisch um Schläfen und Ohren. Ihr wohlgerundeter aber dennoch schlanker Körper erinnerte einen an Pfirsiche, sowohl was die Farbe betraf, als auch im Geschmack, und Giordan bildete sich ein, dass selbst ihr Blut stets eine leichte Note von Pfirsichbrandy hatte. Denn das war schließlich Rubeys Lieblingsgetränk, und er sorgte dafür, dass ihr Getränkekabinett stets eine reiche Auswahl davon hatte. Ihr Gesicht war eher auffällig denn im klassischen Sinne schön zu nennen, mit den graugrünen Augen, deren äußere Winkel leicht nach oben schwangen und den sehr markanten, hohen Wangenknochen.
Er hatte sie nie etwas anderes tragen sehen, als die teuersten Kleider und nur die neueste Mode, und auch heute Abend bildete da keine Ausnahme. Sie trug ein seidenes, blasses Grün mit Schleifen von einem dunkleren Grün und auch Gelb, die ihr Mieder aufreizend verschnürten. Dank ihm war besagtes Mieder schon etwas gelockert und gab den Blick frei auf die eine Hälfte ihres großen, entzückenden Busens sowie auf eine bemitleidenswerte Schulter, an der sich kleine Rinnsale von Blut in der Vertiefung ihres Schlüsselbeins sammelten.
„Warum das so ist und wie genau, ach, es würde zu lange dauern, bis ich das alles aufgelistet habe“, erwiderte sie mit einem bedauernden Kopfschütteln und leicht irischem Akzent. Ihre Augen versprühten Witz und Intelligenz.
Giordan lächelte kurz und dachte darüber nach, diese Schleifen an ihrem Mieder noch weiter zu lockern, aber stellte dann fest, er war heute Nacht nicht allzu interessiert, dieser Art von Vergnügen nachzujagen.
„Vielleicht könnte ich dich bitten, mir nur ein Beispiel zu geben“, erwiderte er im Plauderton, während seine Gedanken von der Unterhaltung wegglitten zu ... anderen Themen, mit welchen er sich im allgemeinen lieber nicht zu ausführlich befasste, Die er lieber in der Dunkelheit beließ, der sie angehörten.
Er erhob sich von dem Diwan, nur in ein Hemd und den derzeit für Männer modischen, langen Beinkleidern gekleidet, und ging zu dem Getränkekabinett. Sie befanden sich selbstverständlich in Rubeys privaten Gemächern, in einem separaten Gebäude, ein gutes Stück entfernt von dem Freudenhaus sowie den anderen Mitgliedern ihres Haushalts, ihren Dienern – von denen die meisten gerade auch privaten Vergnügen nachgingen.
„Also gut“, erwiderte sie, und er spürte ihren Blick auf sich, als er sich ein Glas Whisky einschenkte.
Es standen zwei kleine Karaffen von frischem, rubinroten Blut dort, aus denen er seinem Drink noch etwas hätte beimengen können, aber er war sich nicht sicher, woher sie stammten, und er wagte es nicht, das Risiko einzugehen.
Seitdem er das, was er immer nur als die Nachhölle bezeichnete, durchgestanden hatte, musste er sehr vorsichtig sein, wo und von wem er trank.
Eine ganze Reihe von Dingen hatte sich seither geändert.
„Du hast die Mausefallen ausgetauscht“, sagte Rubey versonnen, als er ihr ein kleines Glas von dem Pfirsichbrandy einschenkte.
„Und das macht mich außergewöhnlich? Den armen Tierchen wurde der Hals zerquetscht von den Federn der Fallen“, erwiderte er, als er ihr das Glas reichte.
„Jawohl, denn warum sollte das dich denn bekümmern? Die Mäuse haben bei mir nichts zu suchen, und wenn sie meinen, mich hier doch besuchen zu müssen, dann werden sie den Preis dafür zahlen“, antwortete sie spitz.
„Sind wir da nicht ein bisschen arg blutrünstig?“, fragte er, wobei er sich leicht unbehaglich fühlte, bei der Wahl ihres Beispiels. Er war jetzt anders, und nicht einmal Dimitri kannte die ganze Geschichte.
Der dachte nur, dass Giordans
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