Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
Vom Netzwerk:
sah sie zwei weitere Schatten, die hinter ihr in dem unsteten Mondlicht in die Gasse glitten.
    Ihre Verunsicherung kam und verflog auch schnell, wie ein Schluckauf. Nicht nur weil es sich hier lediglich um sterbliche Männer handelte, sondern auch weil sie keine Gefangene mehr war und auch nicht von einer Halskette aus Spatzenfedern geschwächt wurde.
    „Ich sach’s doch, Griff, der Abend iss uns hold, hier’n der Gejend“, sagte einer der anderen beiden, jetzt näher bei ihr. Seine Begleiter lachten zustimmend.
    Sie kamen näher, brachten ihre Gerüche von Triebhaftigkeit und Geilheit mit sich, als der erste dann lächelte und genüsslich die Hand nach ihr ausstreckte. „Ah. Unn’ se sieht och noch jut aus, ne wahr?“
    Sie lächelte ihn an. Gestattete ihren Augen, dabei kurz zu erglühen, nur ein klitzekleines bisschen Rot. „Fass mich nicht an“, sagte sie gelassen – und war entzückt, als der Esel ihr nicht Folge leistete.
    Stattdessen lachte er nur und zerrte sie näher an sich, so dass sie gegen seinen Oberkörper prallte. Er stank nach Schweiß und Rauch und altem Bier, und trotz ihrer Körpergröße war er noch größer als sie. „Nich’ von hier, hör dir mal an, wie die redet, hm“, sagte er. „Nun, wir wer’n der Lady wohl’n bisschen zeigen, wie man hier Spaß hab’n kann, hier im juten, alten London, wat Jungs?“
    Die anderen beiden waren jetzt direkt hinter Narcise und schnitten ihr jeden Fluchtweg ab, den sie vielleicht einschlagen könnte, und einer von ihnen ließ seine Hand an ihrem Rücken herabgleiten und über ihren Hintern und befingerte sie dann geil am unteren Ende ihrer Pospalte. Narcises instinktiver Anflug von Furcht, der sie bei intimen Berührungen immer sofort überkam, verlosch augenblicklich, und sie schritt zur Tat. Mit einer geschmeidigen Bewegung schleuderte sie die Hand des großen Mannes weg und wirbelte herum, um dem anderen gegenüberzutreten, der sie begrabscht hatte.
    Sie packte ihn an einem Wollmantel, der schon ganz verkrustet war vor Flecken, und nach Rauch und Kotze stank. Narcise hob ihn hoch und warf ihn durch die Luft beiseite. Er wirbelte hilflos mit den Armen, als er rückwärts gegen die geschlossenen Fensterläden an einem Wohnhaus krachte.
    „Ey!“, schrie der große Mann, als hätte ihn ihre Reaktion beleidigt und in seiner Ehre gekränkt. „Wat zum Deibel denkste denn, wat du da tust, du feene Dame?“ Er sprang auf Narcise zu und wollte sie packen, aber sie duckte sich, entwich ihm spielerisch und packte ihn aber dann, indem sie sein Gewicht und seinen Schwung gegen ihn einsetzte.
    „Ich hatte dir gesagt, du sollst mich nicht anfassen“, erinnerte sie ihn, als sie ihn ohne viel Federlesen gegen den dritten Mann schleuderte. Sie fielen zusammen aufeinander wie ein Haufen Felsklötze, und sie stand über ihnen, schaute auf sie herab, während sie wütend wieder auf die Beine strampelten. Ihr Puls war jetzt angestachelt, und sie fühlte unbändige Energie in sich. Selbst ihr Mal schien ihr gerade eine Ruhepause zu gönnen, die erste seit Tagen.
    „Du dreckige Schlampe“, knurrte der große Einfaltspinsel, und in seine Flüche stimmte jetzt auch noch der ein, denn sie gerade eben gegen die Wand geschleudert hatte. Alle drei warfen sich, wie Feiglinge es oft zu tun pflegen, ermunternde Sprüche zu, während sie wutentbrannt auf Narcise zugingen.
    Narcise wich nicht zurück. Um die Wahrheit zu sagen: sie fand das recht unterhaltend, während sie sich gegen ihre Angreifer zur Wehr setzte. Trotz ihrer engen, hinderlichen Kleidung – ein Korsett, dünne Schühchen und bodenlange Röcke – und dem locker geflochtenen Zopf an ihrem Rücken, der ihr bei jeder Bewegung wie eine Peitsche um die Schultern flog, war sie schnell und geschickt. Es war Zeugnis der Dämlichkeit von diesem Trio, dass sie ganze drei Runden brauchten, um zu begreifen, dass Narcise weder mit ihnen mitkommen noch eine Berührung ihrer Person zulassen würde. Sie musste nicht einmal ihre langen Zähne zeigen, um sie loszuwerden – es war lediglich eine Frage von Geschwindigkeit und Stärke, und von beidem hatte sie im Vergleich zu den drei Hanseln hier vor ihr im Übermaß.
    Als sie dann zu guter Letzt in einem reglosen Haufen am Boden lagen, mit blutenden Nasen – der Geruch war nicht die kleinste Verlockung für Narcise – und zerschrammten Lippen, vielleicht auch noch ein gebrochener Arm oder ein blaues Auge, baute sie sich drohend vor ihnen auf. „Belästigt nie wieder

Weitere Kostenlose Bücher