Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
Vom Netzwerk:
versuchte gar nicht, sein Erstaunen zu verbergen, dass ein Mann so kultiviert wie Moldavi – zumindest was Kleidung und seine Auswahl an Speisen und Getränken betraf – sich für ein Leben in solch schmutziger Umgebung entscheiden würde. Aber dann ... das hier war auch ein Vampir, der Kinder bis zum Tode aussaugte und der seine Schwester nur zum Vergnügen anderer als Gefangene hielt. Er biss die Zähne zusammen, um seinen Zorn unter Kontrolle zu halten. Vielleicht würde er den Mann doch jetzt schon töten.
    „Es ist ein wenig primitiv, nicht wahr?“, erwiderte sein Gastgeber und strich liebevoll mit einer Hand über einen der Schädel. „Aber ich finde es ein interessantes Thema für Gespräche. Wenigstens“, sagte er mit seinem leichten Lispeln, „sind diese hier schon lange tot, und wir haben nicht das Verrotten und den Gestank von verwesenden Körpern wie an dem anderen Ort, da, wo sie jetzt gerade hingeschafft werden ... wie war noch der Name?“
    „Das Ossuarium“, antwortete Giordan, der seine Selbstbeherrschung jetzt wiedererlangt hatte. Er bemerkte, dass der schädelverzierte Korridor sich jetzt in zwei Richtungen fortsetzte und dass sie die östliche Richtung eingeschlagen hatten. „In den alten Steinbrüchen.“
    Er erkannte die Tunnel wieder, auch sie waren ehemals Steinbrüche gewesen, aber diese Knochen hier mussten die ursprünglichen sein, aus dem fünfzehnten und dem sechzehnten Jahrhundert. Die Aufbewahrungsmethode dieser Knochen vor vielen Jahrzehnten waren die Inspiration für die Beseitigung der Leichen aus überfüllten Friedhöfen, die neueste Welle dieser Bereinigungen hatte dreißig Jahre vorher begonnen, aus Friedhöfen wie dem von Saints Innocents mitten in Paris.
    Viele dieser unterirdischen Gänge hatte Giordan schon erkundet, noch bevor er ein Drakule wurde, und jetzt fertigte er sich gerade im Geiste einen Lageplan an. Er brachte seine Erinnerungen an das Gewirr aus Gängen zusammen mit dem Weg, den sie jetzt gerade hier gingen, dabei versuchte er, die beiden miteinander in Einklang zu bringen. Das würde sich als nützlich erweisen, falls – wenn – er Narcise zur Flucht verhalf.
    Als sie an einer Kreuzung von drei Gängen kamen, schritten sie dort durch eine Tür. Hinter der Tür fanden sie sich in einer Eingangshalle wieder, die genau wie seine eigene zu Hause aussah, und Giordan begriff, dass Cezar den Knochengang nur als Verbindungsstück zwischen seiner Folterkammer und seinen eigentlichen Wohnräumen nutzte.
    Dieser Verdacht erhärtete sich, als sie die Halle durchquerten, wobei sie freundlich miteinander plauderten, und Giordan Narcise roch, zwischen vielen anderen Aromen. Hier verbrachte sie offensichtlich viel Zeit, genau wie Moldavi und andere.
    Das war ein gutes Zeichen. Wenn man sie hier gefangen hielt, in diesem möblierten, getünchten und gestrichenen Bereich, standen Giordans Aussichten, sie zu befreien, deutlich besser. Und er hätte auch vielleicht weniger Alpträume – von ihr, eingesperrt in ihrer Folterkammer.
    „Bitte, setzen Sie sich“, bot Moldavi an, als ein Diener eine hohe, weiße Tür am Ende der sanft ansteigenden Eingangshalle öffnete. Drinnen gab es viele gemütliche Sessel und ein flackerndes Feuer. „Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus“, sagte sein Gastgeber und wies auf die Flammen. „Aber ich verkühle mich recht leicht, und ich ziehe es vor, in jedem Zimmer ein großes Feuer zu haben.“
    „Ich finde es unter Tage auch recht klamm und begrüße daher die Wärme“, erzählte Giordan ihm.
    Gläser klirrten und Moldavi bot ihm ein kleines, reich verziertes Gefäß von der Gestalt einer umgestülpten Glocke an. Sie sprachen eine Weile über das Gewürzschiff, und die ganze Zeit über hielt Giordan Augen und Nase offen, für Anzeichen von Narcise.
    Aber es war dann, als Moldavi nach einem ausgedehnten Moment des Schweigens sagte, „ich muss Paris zu meinem Bedauern aus geschäftlichen Gründen für etwa eine Woche verlassen, um nach Marseille zu gehen“, dass Giordans Sinne plötzlich hellwach wurden.
    Etwas prickelte ihm hinten an seinen Schultern, und er nippte an dem ausgezeichneten Schaumwein, der aus Barcelona stammte. „Reisen Sie zu Pferd oder mit der Kutsche?“, fragte er, nur um die Unterhaltung in Gang zu halten, während sein Kopf wild arbeitete. Er hielt seine Augenlider gesenkt und ließ seinen Blick absichtlich durch das Zimmer schweifen. „Ich muss Ihnen meine Bewunderung für Ihre Auswahl an Bildern

Weitere Kostenlose Bücher