Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
Lachen in ihr hoch, so wüst, dass sie fast erschrak, und sie presste ihre Lippen aufeinander.
Vertraue mir, Narcise.
Die Hände zitterten ihr, als sie damit über ihren nackten Bauch strich, dann ihre Finger zwischen ihren Brüsten einrollte, wo ihr Herz wild schlug, sie ließ ihre Hand da liegen. Oh ja, sie hatte ein Herz, und auch wenn es jetzt in Stein eingemauert war, spürte sie immer noch seinen weichen Kern.
Was hatte Cale gemeint, als er solche Dinge sagte? Insbesondere das absurde Ich bete, dir möge bis zu unserer nächsten Begegnung kein Leid geschehen.
Drakule beteten nicht.
Und wie könnten sie sich je wiedersehen? Wollte sie ihn überhaupt wiedersehen?
Ein kleines Zwicken tief in ihr, verriet ihr, ja, das wollte sie. Sie würde. Ohne sie tatsächlich zu berühren , hatte er sie doch berührt. Er hatte an ihr Herz gerührt.
Sie kletterte aus ihrem Bett und ließ die Decken zu Boden fallen. Es war immer klamm und kalt hier, unter der Erde, wo Cezar unbedingt leben wollte. Selbst hier in ihrem eigenen Zimmer, was komfortabel ausgestattet war, mit einem angrenzenden Salon, eingerichtet mit gepolsterten Sesseln, einem Spiegel und einer Ankleide, einem Schrank und sogar einem Platz für ihre Staffelei und ihre Farben, spürte man immer noch die Kälte. Es gab natürlich keine Fenster, und der einzige Weg zu wissen, wie spät es war, bestand aus einer Uhr, die sie regelmäßig aufzog.
Ein Feuer brannte ständig in einer Feuerstelle aus Stein und Ziegeln, und nur wenn Narcise dort in der Nähe stand, war sie in der Lage, die kleinen Schauer, vor Kälte und auch aus Grauen, gänzlich zu bannen, wenn sie spürte, wie die Wärme ihr in die Glieder sickerte und das Gewand aus Spitze erwärmte, das sie anhatte.
Das orangegelbe Feuer hypnotisierte sie, und Narcise spürte, wie ihre Augen zu brennen anfingen, wegen der Hitze und weil es ihr die Augen austrocknete. Aber tief drunten in dem heißen Glühen, sah sie Giordan Cale, vor ihrem inneren Auge, aufgehängt an schweren, eisernen Fesseln, seine dunklen, intensiven Augen auf sie gerichtet.
Vertraue mir, Narcise.
Sicherlich, in jener Nacht hatte er sich ihres Vertrauens würdig erwiesen. Sie erschauerte, aber nicht vor Kälte. Nein, der Gedanke an Giordan Cale brachte ihr unweigerlich Wärme in den Leib, nicht Kälte.
Aber es war jetzt schon über eine Woche her, dass er Die Kammer verlassen hatte, die Tür hinter sich geschlossen hatte und sie dort mit ihren Gedanken und ihrer Verwirrung alleine zurückgelassen hatte – nicht zu vergessen auch mit einem warmen, befriedigten Körper. Seitdem hatte sie ihn gezeichnet und von ihm geträumt, selbst als sie sich überredete, nicht zu sehr zu hoffen ... auf irgendetwas.
Ein Holzscheit sackte im Feuer durch, laut und unerwartet, Funken stoben über den Rand der Feuerstelle. Das Geräusch brachte Narcise aus ihren Träumereien zurück in die Gegenwart: Sie war immer noch Cezar Moldavis Schwester, immer noch sein Spielzeug und seine Trumpfkarte bei Verhandlungen, und immer noch nicht willens, irgendjemandem zu vertrauen.
Nicht willens war das falsche Wort, sie war nicht in der Lage , irgendjemandem zu vertrauen.
In einer plötzlichen Aufwallung von ohnmächtiger Wut drehte Narcise sich vom Feuer weg und läutete nach Monique, ihrer Kammerzofe. Schon bald würde Monsieur David zu ihrer Zeichenstunde hier erscheinen, und er mochte es nicht, wenn man ihn warten ließ. Und seit der Ermordung seines Freundes David Marat, war er noch übellauniger und fanatischer. Insgeheim hatte Narcise schon öfter gedacht, dass ihr Bruder diesen Künstler entweder wirklich übermäßig gut für die immer noch andauernden Zeichenstunden bezahlte oder dass Cezar andere Mittel und Wege gefunden hatte, den Mann trotz seiner Arbeit für die Sache Robespierres zu zwingen, einmal die Woche herzukommen.
Es war schon eine feine Ironie: Ungeachtet der Tatsache, dass sie seine Gefangene war, behandelte Cezar sie in vielerlei Hinsicht wie eine geliebte Schwester. Sie hatte wundervolle Kleidung, nach der neuesten Mode, eine bequeme Unterkunft, Beschäftigungen, die sie an Geist und Körper beweglich hielten, und Diener zu jeder Tages-und Nachtstunde. Man lud sie ein, an den gesellschaftlichen Anlässen ihres Bruders teilzunehmen, die meistens in der sicheren Umgebung seiner eigenen Residenz stattfanden, und wurde mit dem gleichen Respekt behandelt wie er.
Das einzige, worüber sie keine Kontrolle hatte, war ihr Körper.
Aber das war
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