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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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abzuhalten, Pinsel und Palette auf den Boden fallen zu lassen. „Ah, da wäre er“, sagte sie und hob den fraglichen Pinsel hoch. Sie konnte jetzt erkennen, jetzt, da sie ihn genauer betrachtete, dass seine rechte Wange sich wölbte – genau wie die von Monsieur David. Es veränderte seine Gesichtsform und zusammen mit der langen Krempe seines Hutes, konnte man nur wenig erkennen, es sei denn, man schaute ganz genau hin.
    „Und Sie sind jetzt endlich bereit für mich?“, fragte er, immer noch mit jener dumpfen, verstellten Stimme, und sie klang auch immer noch sehr indigniert. „Aber diesen Pinsel da werden Sie heute nicht benötigen.“
    Sie sind jetzt endlich bereit für mich ... seine Worte spielten mit so einigen, verborgenen, möglichen Bedeutungen darin, bei denen sich ihr die Wangen röteten. Wie bei einem kleinen Schulmädchen.
    „Aber selbstverständlich, Monsieur. Ich glaube, unsere letzte Lektion befasste sich mit Perspektive.“ Als sie die Worte aussprach, war Narcise sich gar nicht sicher, ob Giordan Cale sich überhaupt auskannte, mit den Einzelheiten des Zeichnens und des Malens, und sie hoffte, es würde nicht unabsichtlich seine Maskerade entlarven.
    Denn, obwohl sie in ihrem Zimmer zumindest vor neugierigen Augen und Ohren sicher war – sie wusste dies, weil sie jeden Zentimeter dieser Wände, des Bodens und der Decke abgesucht hatte, um sich Gewissheit zu verschaffen –, so wusste Narcise aber auch, dass jederzeit–
    Ah. Da war es. Das Klopfen an der Tür.
    „Herein“, rief sie, und bemühte sich, nicht atemlos zu klingen, während sie in ihren Farben wühlte. Cale nahm seinen Mantel ab, um ihn über einen der Sessel zu legen, aber er behielt seinen Hut auf, und sie war plötzlich nervös, dies würde zu unangenehmen Fragen führen, oder dass er ihn abnehmen musste.
    Belial, Cezars Haushofmeister und Vertrauter, trat ein. „Bonjour, Monsieur David“, sagte er mit einer Verbeugung. „Was wünschen Sie heute?“ Seine scharfen Augen wanderten durch den Raum, und Narcise hielt die Luft an, betete, es fiel Cezars gemachtem Vampir nicht auf, dass dieser David einige Zentimeter größer war und breitere Schultern hatte, als der andere, und dass auch ein anderer Duft im Zimmer hing.
    Cale unterbrach nicht, was er gerade tat, nämlich einen Schemel in die Mitte des Zimmers zu rücken, und vielleicht half hier auch seine gebückte Haltung, die Illusion seiner Tarnung zu wahren.
    „Ich werde natürlich das Übliche nehmen“, sagte er mit seiner unbeholfenen Stimme, und in dem gleichen gebieterischen Ton, den David immer an den Tag legte. Er machte sich an dem Schemel zu schaffen, als müsste er noch das perfekte Licht dafür finden. „Mademoiselle, ich werde heute Ihr Modell sein, um unsere Lektion zur Perspektive fortzusetzen. Die Krempe und der Winkel meines Huts werden hier ausgezeichnetes Lehrmaterial sein. Genau zu diesem Zweck habe ich ihn mir auch ausgeliehen. Sie werden Kohlestifte und ein paar weiche Bleistifte benötigen. Legen Sie die Ölfarben für heute beiseite, ich sagte Ihnen doch bereits, Sie werden diesen Pinsel heute nicht benötigen. Wie oft habe ich Ihnen schon gesagt, Sie müssen erst mit den Skizzen und Zeichnungen anfangen, bevor Sie auch nur an Gemälde denken können?“
    Narcise zwang sich, etwas entspannter zu sein. Er klang genau, wie Monsieur David geklungen hätte. Cale hatte das hier offensichtlich gut vorbereitet – aber was hatte er nur vor ? „Ich bitte um Verzeihung, Monsieur. Es ist nur, ich habe neue Farben bestellt und hatte gehofft, sie heute benutzen zu können.“
    „Dass Frauen immer so ungeduldig sein müssen, nicht wahr?“, sprach Cale zu niemandem im Besonderen, aber von Belial kam ein leises, zustimmendes Glucksen.
    „Ich bin gleich wieder da, mit Ihrer Erfrischung, Monsieur“, sagte der Haushofmeister.
    Er verließ gerade das Zimmer, als Cale sie anfuhr, „Mademoiselle, bitte. Sie vergeuden meine Zeit.“
    Die Tür fiel hinter Belial ins Schloss, und Narcise drehte sich zu Cale. „Was tust du hier?“, fragte sie ihn leise.
    „Kann man uns hier belauschen oder sehen?“, erwiderte er ebenso leise und sah sich im Zimmer um. Er hatte offensichtlich etwas im Mund, das sein Gesicht entstellte und seine Stimme veränderte, aber jetzt klang er fast schon vertraut.
    „Nein, aber Belial wird gleich wieder hier sein. Wie ist das hier nur möglich?“ Narcise zitterten die Hände, sie schlotterten ihr geradezu, und sie wusste ihre Reaktion

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