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Lycana

Lycana

Titel: Lycana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Lycana zurückkommen, und ihnen dann berichten, dass die Werwölfe den Stein unserer Meinung nach in Ross Errily verstecken.«
    »Und dann?«, gab Luciano zurück. »Dann ziehen sie zu dem Kloster, klopfen an die Pforte und sagen: Bitte gebt uns den Stein? Die Werwölfe werden sich ins Fäustchen lachen. Wie du selbst gesagt hast, haben sie diesen Ort mit Bedacht gewählt, da ihn kein Lycana betreten kann.«
    »Außer Ivy und Mervyn.«
    »Genau, außer Ivy, Mervyn und wir anderen, die wir in Rom waren und unsere Kräfte zu stärken gelernt haben.«
    »Sie werden sich wieder weigern, uns mitzunehmen«, sagte Alisa langsam.
    Luciano nickte zustimmend. »Ja, das vermute ich auch.«
    »Also müssen wir ihnen ohne ihre Erlaubnis die Unterstützung bringen, die sie brauchen!«
    Luciano feixte. »Ja, so sehe ich das auch. Wir haben die Verfolger besiegt. Die Sonne hat ihre Körper verbrannt. Warum also sollten wir uns noch länger hinter den Burgmauern verstecken?«
    »Gehen wir«, brummte Seymour und wandelte sich wieder in seine gewohnte Wolfsgestalt.
    Auch Ivy erhob sich. »Ja, ich denke auch, dass sie unsere Hilfe benötigen. Gehen wir«, wiederholte sie die Worte ihres Bruders und folgte ihm durch die Gittertür des Friedhofs, die leise knarrend hinter ihnen zuschwang.
     
    Die Freunde hatten sich heimlich davonschleichen wollen, doch im Burghof trafen sie auf Malcolm und einige andere Erben, die offensichtlich ahnten, dass sie etwas planten. Also berichteten sie ihnen notgedrungen, was sie vorhatten.
    »Ihr wollt also auf die andere Seite des Lough, die Lycana suchen und dann mit ihnen die Klosterruine belagern, bis die Werwölfe den Stein herausgeben«, fasste Malcolm zusammen.
    »Ja, so ungefähr.«
    »Gut, gehen wir!«, sagte Malcolm und scharte die anderen Vyrad um sich, die entschlossen schienen, sich der Aufgabe zu stellen, auch wenn Raymonds Miene wie immer ein wenig ängstlich wirkte.
    Tammo, Joanne und Fernand verlangten lautstark, an dieser aufregenden Mission teilzunehmen.
    »Ich hatte schon befürchtet, nun trifft uns nach dieser aufregenden Nacht wieder die Zeit der großen Langeweile, in der wir nichts anderes tun können, als mit Mäusen und Schafen zu spielen.« Tammo grinste über das ganze Gesicht, während sich Fernand schon einmal eines der silbernen Schwerter sicherte, die Ivy mit in den Burghof gebracht hatte.
    »Ich weiß nicht, ob wir sie mitnehmen sollen«, sagte Ivy leise.
    Alisa nickte. »Ich bin mir nicht sicher, was gefährlicher ist. Tammo dabei und im Blick zu haben oder hier mit den anderen zurückzulassen.«
    Auch Lucianos Vetter Maurizio und seine Cousine Chiara ließen keinen Zweifel daran, dass sie nicht hier zurückbleiben würden, wenn es dort draußen einen Kampf auszufechten galt, in den ihre Schatten bereits verwickelt waren.
    Zu Alisas großer Überraschung trat auch Karl Philipp heran, nahm Alisa den Degen ab, der ihm bereits gute Dienste geleistet hatte, und verkündete, dass sie ohne seine Kampfkünste in Schwierigkeiten geraten würden.
    »Du willst uns ohne Schutz hier zurücklassen?«, rief seine jüngere Cousine Marie Luise mit schriller Stimme.
    Karl Philipp hob die Schultern. »Wenn ihr nicht mitkommen wollt, dann bleibt ihr halt hier. Mich kümmert das nicht. Ich werde mir jedenfalls die Gelegenheit auf ein glorreiches Gefecht nicht entgehen lassen. Die Bälle und Gesellschaften in Wien sind ja ganz nett, aber wozu erhalten wir diesen ganzen Fechtunterricht? Nur um im Saal daheim gegen unseren Fechtmeister anzutreten? Jetzt können wir endlich sehen, was wir gelernt haben! Auch wenn mich die Verhältnisse hier in Irland kaltlassen und es eigentlich unter meiner Würde ist, für Lycana zu kämpfen. Aber ich will großmütig sein! Vielleicht bleibt ja Franz Leopold da und spielt für euch den Beschützer.«
    Ihre Blicke richteten sich auf den Dracas, der etwas abseits mit vor der Brust verschränkten Armen an der Mauer lehnte. Für einen Moment konnte Alisa das innere Ringen in seiner Miene beobachten, dann war sie wieder die unnahbare Maske.
    »Franz Leopold, du musst bei uns bleiben!«, quengelte Marie Luise.
    Vielleicht gab ihr klagender Ton den Ausschlag. Franz Leopold sah sie mit der Verachtung an, die er sonst für die anderen Familien reserviert hatte. Dann gesellte er sich zu seinem Vetter.  »Wenn ihr ein Kindermädchen braucht, dann müsst ihr schon mitkommen.«
    Marie Luise schluchzte, doch ihre Cousine brachte sie zum Schweigen. Sie ging auf Alisa zu und

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