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Lycana

Lycana

Titel: Lycana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Kinn und hob es mit so viel Druck an, dass es ihr schwergefallen wäre, sich dagegen zu wehren.
    »Was gibt es auf dem Boden so Interessantes?«, fragte er, doch sein Lächeln sagte ihr, dass er keine Antwort erwartete. »Es ist schön zu hören, dass auch dich unser Wiedersehen erfreut, auch wenn ich bisher nicht den Eindruck hatte. Es gelingt dir gut, deine Begeisterung zu verbergen!«
    »Was?«, rief Alisa erstaunt. »Nein, das stimmt nicht. Ich habe es dir gesagt, als wir uns im Hof trafen.«
    »Und dann? Seitdem hast du dich von mir ferngehalten und bist stets mit Franz Leopold und Luciano zusammengesteckt und mit dieser Ivy und ihrem Wolf.«
    Alisa wollte protestieren. Na und? Sie waren ihre Freunde - zumindest Ivy, Seymour und Luciano. »Ich suche Franz Leopolds Gesellschaft ganz sicher nicht! Er hängt sich neuerdings wie eine  Klette an uns - oder besser gesagt an Ivy. Ich weiß nicht, warum sie das duldet.«
    Malcolm blickte zu Ivy und Franz Leopold hinüber, die sich noch immer angeregt unterhielten. »Nun ja, eine einfache irische Vampirin kann sich geschmeichelt fühlen, wenn sich ein so gut aussehender Dracas für sie interessiert.«
    Alisas Inneres fühlte sich nun noch heißer an, dieses Mal allerdings von ihrem aufwallenden Zorn. »Franz Leopold ist es nicht einmal wert, ihr die Füße zu waschen! Er kann sich glücklich schätzen, wenn sie so gütig ist, das Wort an ihn zu richten. Ivy ist die außergewöhnlichste und schönste Vampirin, die ich kenne, von deren Fähigkeiten wir alle nur träumen können!« Ihre Stimme war laut geworden und sie funkelte ihn mit in die Hüften gestützten Händen an.
    Oh nein, was hatte sie getan? Ihr Temperament hatte wieder einmal die Oberhand über den Verstand gewonnen. Verlegen verschränkte sie die Arme vor der Brust.
    Über Malcolms Gesicht huschte Verärgerung, doch dann lächelte er wieder, wenn auch nicht so warm wie zuvor. »Ich sehe, Ivy hat eine glühende Fürsprecherin gewonnen. Ich dachte immer, die Beeinflussung des Geistes sei eine Spezialität der Dracas. Doch sie setzt ihre Fähigkeiten und ihr ungewöhnliches Aussehen ebenso geschickt ein.«
    »Sag das nicht so«, bat Alisa. »Sie ist einfach schön und klug und bewundernswert. Es ist kein Trick. Das würde gar nicht zu ihr passen. Ivy würde niemanden manipulieren. Du musst sie einfach besser kennenlernen. Willst du nicht mit zu ihr hinüberkommen?«
    Malcolm lehnte höflich, aber bestimmt ab. »Sieh, meine Cousine Ireen ruft nach mir.« Er wandte sich ab und ging auf die Vampirin zu, die ein Jahr älter als Alisa war, jedoch jünger wirkte. Im Augenblick schien es allerdings nicht so, als verlange sie nach seinem Schutz. Ja, sie sah ihn eher fragend an, als er auf sie zutrat. Alisa seufzte und wandte sich ab. Mit hängenden Schultern ging sie zu Ivy zurück. Die Freundin sah auf und lächelte sie an.
    »Ich habe dich bei Malcolm gesehen. Ihr habt euch lange unterhalten. Wie schön.«
    Alisa zog eine Grimasse. »Gezankt wäre der passendere Ausdruck.«
    »Oh! Dann lief es nicht so gut?«
    Alisa warf die Arme in die Luft. »Ich habe es völlig vermasselt!« Weshalb, sagte sie lieber nicht. Sie wollte nicht, dass Ivy wusste, wie schlecht Malcolm über sie dachte und sprach. »Eine einzige Katastrophe«, stöhnte sie.
    »Ja, das schien mir auch so«, sagte Franz Leopold mit einem falschen Lächeln.
    »Ach, halte du den Mund!«, fuhr Alisa ihn an und stürmte davon.
     
    Am nächsten Abend durften die jungen Vampire noch einmal ihren Blutdurst stillen, ehe sie mit ihren Begleitern Dunguaire Castle verließen. Der Abschied von der altehrwürdigen Ulicia fiel eher kühl aus. Zu sehr zeigte sie, wie froh sie war, die ungebetenen Gäste loszuwerden. Dafür verabschiedeten sich die jungen Vampire herzlich von den beiden Schiffsführern Murrough und Tierney, seinem Wolf Beagán und den anderen Seeleuten. Während die beiden Mannschaften mit den Schiffen der Lycana nach Norden zurückkehrten, machten sich der Clanführer und seine Begleiter mit den Erben in den Burren auf, wie er es nannte.
    »Was ist ein Burren?«, fragte Alisa neugierig.
    »Burren nennen wir die Gegend hier im Nordwesten von Clare. Ein Heerführer Cromwells soll diese Landschaft einmal so beschrieben haben: ›Kein Wasser zum Ertränken, kein Baum zum Hängen, keine Erde zum Begraben.‹«
    Luciano lachte. »Der wusste, was er wollte. Hört sich ja sehr verlockend an. Und wer war dieser Cromwell? Einer eurer Führer?«
    Ivy schüttelte

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