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Lycana

Lycana

Titel: Lycana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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sich an. Weiter im Norden mündete das Tal schließlich in die Galway-Bucht.
    »Kannst du unsere Verfolger entdecken?«, fragte Luciano, der sie endlich eingeholt hatte. Nun fehlten nur noch die beiden Dracasvampirinnen, Chiara und Maurizio mit seinem dicken Kater Ottavio, der als Letzter zu ihnen stieß. Alisa vermutete, weil er das Tier wieder für sich auf die Jagd geschickt hatte.
    Alisa achtete auf jede Bewegung, konnte aber nichts entdecken. »Nein, ich sehe nichts. Entweder sind sie zu weit zurück oder sie haben unsere Spur tatsächlich verloren. Was meinst du, Ivy?«
    »Ich hoffe, dass es uns gelungen ist, sie loszuwerden. Sie hatten uns bereits aus den Augen verloren, als wir die Bucht ansteuerten. Es ist recht unwahrscheinlich, dass sie uns an Land in Dunguaire Castle aufgespürt haben. In der Nähe waren sie jedenfalls nicht. Seymour konnte keine fremde Witterung aufnehmen.«
    »Vielleicht müssen sie uns ja gar nicht sehen oder unseren Spuren folgen, um zu erfahren, wohin wir gehen«, sagte Franz Leopold lässig.
    »Meinst du, sie können über Meilen hinweg Gedanken lesen? Das ist doch lächerlich«, fuhr ihn Luciano an.
    Franz Leopold schüttelte den Kopf. »Das sicher nicht. Das schaffen nicht einmal die Meister der Dracas! Nein, ich denke eher an Verrat aus den eigenen Reihen! Eine Spezialität der Iren, wenn ich nicht irre.«
    Alisa war sicher, dass Ivy nun protestieren und die Ehre der Lycana verteidigen würde, doch stattdessen senkte sie den Kopf. Trauer lag in ihrem Blick. »Ja, viel zu oft kommt eine Niederlage durch die Hintertür des Verrats herein. Ich hoffe, du irrst dich.  Sicher können wir allerdings nicht sein. Nicht solange wir nicht wissen, wer unsere Verfolger sind und was sie bezwecken.«
    Luciano machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich denke nicht, dass sie von vornherein wussten, wohin wir reisen. Warum haben sie sonst im Schutz der Insel gewartet, bis wir an ihnen vorbeigesegelt sind? Sie haben Menschen an Bord und hätten den ganzen Tag dazu verwenden können, sich einen Vorsprung zu verschaffen. Ja, sie hätten einen Hinterhalt vorbereiten können, wenn sie so darauf aus sind, uns zu schaden oder uns zu vernichten.«
    »Ein kluger Einwand. Ich hoffe, du hast recht und wir sind sie wirklich losgeworden.« Ivy sah den Dracas aufmerksam an. »Was ist, Leo? Wenn ich mich nicht täusche, dann bist du nicht meiner Meinung.«
    »Nein, ich fände es nicht gut, wenn sie lediglich unsere Spur verloren hätten.«
    »Vermutlich, weil du mit ihnen unter einer Decke steckst«, unterstellte Luciano.
    Franz Leopold hob nur die Schultern. »Glaube, was du willst, Dickerchen, das kümmert mich nicht. Ich stelle mir nur die Frage, warum jemand den großen Aufwand betreibt, nach Dunluce zu fahren, Spuren zu legen und uns um die halbe Insel zu verfolgen. Es muss ein wichtiges Anliegen sein, das man nicht einfach aufgibt, nur weil das Wild einmal entkommen ist.«
    Ivy betrachtete ihn nachdenklich. »Du meinst, sie werden alles tun, uns wieder aufzuspüren?«
    »Ja, und deshalb können wir erst dann ruhig sein, wenn wir ihre Absichten erfahren und sie unschädlich gemacht haben.«
    Wider Willen musste Alisa ihm zustimmen. »Dann müssten wir uns ja geradezu wünschen, dass sie uns finden.«
    »Aber ja«, sagte Franz Leopold schlicht.
    »Und, hast du vor, ein wenig nachzuhelfen?«, wollte Luciano wissen.
    »Darüber sollte ich vielleicht nachdenken«, gab Franz Leopold  zurück. Daraufhin wusste Luciano nichts zu sagen, und da Donnchadh und die anderen sich wieder auf den Weg machten, richtete er seine Aufmerksamkeit lieber auf seine Füße.
     
    »Hast du ihre Spur gefunden?« Danilos Stimme klang ungeduldig und schroff. Der kleine, fast schwarze Wolf jaulte, dann verwandelte er sich zurück in die Vampirin Tonka.
    »Ja, das habe ich«, sagte sie und strich sich das lange schwarze Haar aus dem Gesicht. »Sie waren in der Burg dort auf der Insel, da bin ich mir ganz sicher, aber sie sind nicht hier über die Brücke gegangen. Ein Schiff muss sie übergesetzt haben. Ich musste das ganze Ufer absuchen, bis ich ihre Fährte einige Meilen von hier aufspüren konnte. Sie führt nach Süden in das Tal hinein. Mehr kann ich dir noch nicht sagen. Ich bin umgekehrt, um zu berichten, da mir der Verdacht kam, du könntest vielleicht ungeduldig und gereizt werden!« Sie warf ihm einen vielsagenden Blick zu. Danilo knurrte.
    »Gut, als Wölfe können wir ihrer Spur problemlos folgen und sind auch schneller

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