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Lydia Strong 01 - Im Herzen die Sünde

Lydia Strong 01 - Im Herzen die Sünde

Titel: Lydia Strong 01 - Im Herzen die Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Unger
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seiner Mutter einen fragenden Blick zu und wiegte sich wieder vor und zurück. Er starrte zu Boden, und Lydia folgte seinem Blick. Benny trug Stiefel der Marke Timberland, Modell Toledo. Sie zog ihr Handy aus der Tasche und gab es an Jeffrey weiter, der hinausging.
    »Benny, ich möchte, dass du jetzt genau nachdenkst. Du hast nichts falsch gemacht und wirst keinen Ärger bekommen. Hat dich irgendjemand in einem grünen Minivan mitgenommen? In den State Park?«
    »Benny, was ist denn?«, fragte Greta bestürzt, als seine Augen sich röteten und sich mit Tränen füllten.
    Benny stöhnte und schüttelte sich. Greta stieß Lydia zur Seite, setzte sich und schlang ihre drallen Arme um ihren Sohn. »Ist schon gut, mein Schatz. Beruhige dich«, sagte sie sanft.
    »Miss Savroy, wo war Ihr Sohn vorgestern Abend?«
    »In seinem Bett. Was glauben Sie denn? Er ist doch ein Kind! Er geht abends nicht allein aus dem Haus. Was soll das?«
    Bennys Stöhnen wurde lauter. Er ließ den Kopf in den Nacken fallen, und seine Mutter umarmte ihn noch fester.
    »Was ist mit gestern, zwischen sechs Uhr morgens und acht Uhr abends?«
    »Das weiß ich nicht. Ich bin berufstätig. Ich bin Krankenschwester in der Notaufnahme. Gestern hatte ich eine Doppelschicht. Er war hier oder in der Kirche. Er kann nicht Auto fahren.«
    »Blumen«, keuchte Benny, »gehören in die Erde.«
    Zuckend rutschte er vom Sofa. Greta, die mit hinabgezogen wurde, fing zu schreien an.
    »Ich habe es Ihnen doch gesagt! Ich habe Ihnen doch gesagt, er darf sich nicht aufregen. Sehen Sie, was passiert ist! Oh Gott, Benny! Rufen Sie den Notarzt, er hat einen Anfall!«
    Lydia rannte in die Küche und wählte 9-1-1. Während sie die Lage schilderte und ihren Standort durchgab, fiel ihr Blick auf das Kruzifix, das über dem Telefon an der Wand hing und von Pater Luis stammte.
    Die Sanitäter schoben den bewusstlosen Benny auf der Trage in den Krankenwagen. Greta kletterte hinterher. Traurig und mit schlechtem Gewissen hatte Lydia einem Officer aufgetragen, Bennys Schuhe mitzunehmen und mit den Gipsabdrücken vom Leichenfundort zu vergleichen. Genau wie Lydia war auch Benny nur ein Bauer im Spiel des Mörders. Noch wusste sie nicht, wie er in die Sache verwickelt war. Sie hatte ihn gezwungen, sich an etwas zu erinnern, das er verdrängt und das vermutlich den Krampfanfall ausgelöst hatte. Als der Krankenwagen, gefolgt von einem Streifenwagen, losfuhr, warf Greta Lydia durch das rechteckige Fenster einen unverhohlen hasserfüllten Blick zu.
    Ich mag Blumen. Die tun nie was Böses. Die sind immer ganz still.
    » Tja, die Schuhgröße entspricht der des Abdrucks aus dem State Park, außerdem steht im kriminaltechnischen Bericht, dass der Träger mindestens hundert Kilo gewogen haben muss«, sagte Morrow, der plötzlich hinter Lydia aufgetaucht war. Sie zuckte zusammen. »Sieht danach aus, als hätten wir unseren Mann.«
    »Sie machen Witze«, sagte Lydia.
    »Was glauben Sie?«
    »Ich bitte Sie«, sagte Lydia, »der Junge ist geistig behindert, verdammt nochmal.«
    Kopfschüttelnd entfernte sie sich. Lydia hatte gerade angefangen, Morrow weniger verabscheuungswürdig zu finden, und sich sogar Vorwürfe gemacht, dass sie ihn vorschnell verurteilt hatte und seit St. Louis so nachtragend gewesen war. Nun erinnerte sie sich daran, warum sie den Mann nicht leiden konnte. Die Prostituierten, die in St. Louis ermordet worden waren, waren ihm scheißegal gewesen. Er hatte ihren Tod achselzuckend zur Kenntnis genommen und sogar gesagt: »Jeden Tag bringt irgendwo ein Freier eine Nutte um, Miss Strong.« Sie wollte ihn warnen, dass noch mehr sterben würden, wenn er nicht auf sie hörte, aber er ignorierte sie. Ob er nur faul war oder sich nicht eingestehen wollte, dass in seinem Polizeibezirk Ungeheuerliches vor sich ging – er hatte Lydia die Tür vor der Nase zugeschlagen. Drei weitere Frauen waren umgekommen, bis es dem FBI endlich gelang, den Täter zu fassen. Und jetzt stürzte Morrow sich auf den erstbesten Verdächtigen, auch wenn der die Verbrechen nicht begangen haben konnte und kaum in der Lage war, sich zu verteidigen.
    »Wir dürfen nicht zulassen, dass Benny der Prozess gemacht wird, bloß weil dieser Dorfsheriff einen Fahndungserfolg verbuchen will. Er ist nicht unser Täter«, raunte sie Jeffrey zu und ging ins Haus zurück. Sie stieg die Treppe zu Bennys Zimmer hinauf.
    Jeffrey drehte sich zu Morrow um, der Lydia entgeistert hinterherstarrte. Morrows Gesichtsausdruck

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