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Lydia Strong 01 - Im Herzen die Sünde

Lydia Strong 01 - Im Herzen die Sünde

Titel: Lydia Strong 01 - Im Herzen die Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Unger
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blitzschnell auf. Sie knallte gegen die Wand, und Morrow sprang mit erhobener Waffe ins Zimmer.
    Er wusste nicht, ob er jubeln oder sich übergeben sollte.
    Er fischte sein Handy aus der Innentasche seines Sakkos, hörte aber plötzlich Autoreifen über den Kies der Einfahrt knirschen. Durchs Fenster sah er Jeffrey Mark und Lydia Strong. Er lief zur Haustür, um sie in Empfang zu nehmen.
    »Chief, was tun Sie hier?«, fragte Jeffrey.
    »Ich hatte da so eine Ahnung, die sich als richtig erwiesen hat«, sagte Morrow, ohne selbstgefällig zu klingen. »Und was machen Sie hier?«
    »Wir haben einen Tipp bezüglich eines Fahrzeugs bekommen. Warum haben Sie uns nicht benachrichtigt?«
    »Ich war mir nicht sicher«, verteidigte sich der Chief. »Ich bin hergekommen, um diesem Bernard Hugo ein paar Fragen zu stellen. Mir war eingefallen, dass er in den letzten Monaten immer mal wieder als Gärtner in der Kirche gearbeitet hat.«
    »Ist er hier?«
    »Nein.«
    »Und Sie sind ohne Durchsuchungsbefehl reingegangen? Du liebe Güte.«
    »Beruhigen Sie sich. Ich habe nichts angefasst.«
    »Darum geht es doch gar nicht, verdammt«, entgegnete Jeffrey verärgert. »Falls jemand rausbekommt, dass Sie im Haus waren, sind alle Beweise vor Gericht ungültig, und der Kerl kommt ungeschoren davon. Sie setzen alles daran, den Fall ohne das FBI zu lösen – und dann leisten Sie sich einen Fehler, und die komplette Ermittlung geht den Bach runter. Was haben Sie sich bloß dabei gedacht?«
    »Dass ich einen Kerl aufhalten muss, der drei oder vier Menschenleben auf dem Gewissen hat, Mr Mark. Vergreifen Sie sich nicht im Tonfall. Ich bin kein blutiger Anfänger. Die Tür stand offen, und es hat bestialisch gestunken. Möglicherweise war Gefahr im Verzug.«
    Jeffrey starrte Morrow an, während die vier inzwischen eingetroffenen Polizisten betreten zur Seite schauten. Morrows Nachlässigkeit brachte Jeffrey auf die Palme, aber als er den Mund wieder aufmachte, klang seine Stimme beherrscht.
    »Also gut. Es ist Ihr Fall, Chief. Zeigen Sie uns, was Sie gefunden haben.«
    Schweigend, aber innerlich kochend vor Wut führte Morrow sie die Treppe hinauf.
    »Oh mein Gott«, sagte Jeffrey, als sie den Raum betraten.
    Früher einmal hatte er als Kinderzimmer gedient. Der stählerne OP -Tisch, auf dem Bernard Hugo die Herzen der Opfer entnommen hatte, war sauber geschrubbt. Neben dem Tisch lagen chirurgische Instrumente auf einem Tablett – Skalpell, Knochensäge und andere furchtbare Metallgeräte, deren Namen Jeffrey nicht kannte und von denen er hoffte, dass sie bei ihm niemals zur Anwendung kämen. An den Fenstern hingen hellblaue Vorhänge. Eine gemusterte Bordüre mit Entchen und Luftballons zierte die Wände, die mit Fotos und Zeitungsausschnitten beklebt waren. Die irre Collage bestand aus Bildern von Lydia, Artikeln von ihr und über sie, Schutzumschlägen ihrer Bücher, Zeitungsberichten über Juno und den Tod von Robbie Hugo, Babyfotos und aus jenen Artikeln, die Lydia zu Beginn ihrer Recherchen rein zufällig und aus reiner Neugier ausgeschnitten hatte. Darüber hatte der Verrückte mit Blut seine kranken Gedanken geschrieben. Zwischen den tödlichen Graffiti entdeckte Jeffrey unter anderem den Psalm, der auf Lydias Schlafzimmerspiegel gestanden hatte . Alle Sünder müssen sterben. Ich bin Gottes Krieger, und alle Missetäter sollen meinen Zorn zu spüren bekommen. Er wird euch Gottes Botschaft bringen.
    » Heilige Scheiße«, sagte Lydia, als sie eintrat.
    »Sein Name ist Bernard Hugo«, sagte Chief Morrow, »und er hat in den vergangenen sechs Monaten hin und wieder in der Gemeinde ausgeholfen. Früher hat er im Krankenhaus gearbeitet, aber er verlor den Job, als sein Sohn starb und seine Frau ihn verließ. Er ist einfach nicht mehr zur Arbeit gegangen und wurde gefeuert.«
    »Ich weiß. Sein Sohn starb nach einer missglückten Herztransplantation«, sagte Lydia. »Juno hatte ihn im Krankenhaus besucht, angeblich um ihn zu heilen. Der Junge starb nur wenige Stunden später.«
    Morrow dachte kurz nach.
    »Ja, das stimmt. Das hatte ich vergessen.«
    Am liebsten wäre Lydia ihm ins Gesicht gesprungen. Wie hatte er den Zusammenhang bloß übersehen können? Doch wusste sie, dass sie ihm Unrecht tat. Der Fall war der reine Irrsinn.
    »Der Kerl war nicht einmal wegen Falschparkens bei uns registriert, verstehen Sie?«, sagte Morrow, als hätte er ihre Gedanken gelesen. »Seltsame Gerüchte hat es über ihn immer gegeben, zumindest behauptet meine

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