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Lydia Strong 01 - Im Herzen die Sünde

Lydia Strong 01 - Im Herzen die Sünde

Titel: Lydia Strong 01 - Im Herzen die Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Unger
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von Lydias Achtunddreißiger, den er an der Hüfte trug, und stieg aus dem Auto. Dieser Fall wurde immer brenzliger. Verdammt, und er hatte seine Glock in New York gelassen, weil er keine Scherereien am Flughafen haben wollte!
    Sie gingen auf das Werkstatttor zu. Es war nicht verschlossen.
    »Greg«, rief sie. »Hier ist Lydia Strong.«
    Als niemand antwortete, stieß Lydia das Tor auf. Sie trat ein und tastete vergeblich nach dem Lichtschalter. Durch das verschmutzte Fenster hoch über der Tür fiel gedämpftes Licht, und sie tasteten sich an einem aufgebockten Autowrack vorbei zum Büro, wo eine einzelne Lampe brannte. Lydia ging voraus, Jeffrey folgte dicht hinter ihr.
    »Greg«, rief sie noch einmal. Diesmal antwortete jemand mit einem leisen Stöhnen.
    Sie gingen schneller und entdeckten den halb bewusstlosen Greg im Büro auf dem Fußboden. Sein Kopf lag in einer Blutlache. Lydia beugte sich zu ihm hinunter, während Jeffrey den Notarzt rief.
    Als Lydia Gregs Handgelenk packte, um seinen Puls zu fühlen, entdeckte sie die Ziffern an seinem Unterarm.
    »Was ist das?«
    »Was?«, fragte Jeffrey, nachdem er aufgelegt hatte. Er beugte sich vor und inspizierte Gregs Arm. »Das ist eine Fahrgestellnummer.«
    »Wozu hat er sie auf seinen Unterarm geschrieben?«
    »Vielleicht hatte er kein Papier zur Hand?«
    Lydia warf Jeffrey einen Blick zu und befühlte Gregs Stirn.
    »Ruf Jacob Hanley in New York an. So bekommen wir den Halter am schnellsten heraus.«
    Jeffrey schaute auf seine Armbanduhr.
    »Jacob ist wahrscheinlich noch nicht im Büro. Ich werde es bei Craig versuchen.«
    Hinter seinem Rücken nannte Lydia Craig Keaton »das Superhirn«. Er war einen ganzen Kopf größer als Jeffrey, dabei aber so schmal wie Jeffreys Oberschenkel. Er hatte eine Vorliebe für viel zu weite Jeans, weiße T-Shirts, Flanellhemden und Schuhe von Doc Martens, und aus seinen Taschen quoll ständig irgendwelches Elektrozubehör: Handys, Pager, BlackBerrys und andere kleine, schwarze, piepende Spielzeuge. Sein strubbeliges, weißblondes Haar fiel ihm in die Stirn. Er trug eine runde Nickelbrille und hatte blaugrüne Augen. Craig nannte sich selbst einen Cybernavigator , obwohl seine offizielle Berufsbezeichnung in Jeffreys Firma IT -Spezialist lautete. Er liebte Computer aller Art, und bevor Mark, Hanley und Striker ihn anstellten, wurde er vom FBI als Hacker gesucht. Er war im Alter von achtzehn Jahren zum ersten Mal verhaftet worden. Ihm hatte eine mehrjährige Gefängnisstrafe gedroht, aber zu seinem großen Glück war Jacob Hanley sein Onkel. Und weil Mark, Hanley und Striker so gute Kontakte zum FBI pflegten, konnten sie einen Deal herausschlagen: Craig würde sich anständig benehmen, in Jeffreys Firma arbeiten und sich für die nächsten drei Jahre regelmäßig bei seinem Bewährungshelfer melden.
    Nun, da er mehr oder weniger legalen Zugang zu den Servern und Datenbanken des FBI hatte, war Craig in der Lage, ihnen zu jeder Tages- und Nachtzeit fast jede gewünschte Information zu beschaffen. Lydia fragte sich, ob er überhaupt jemals schlief, und oft witzelte sie, eines Tages würde man Craig vergeblich in seinem Kellerloch suchen, denn er habe sich in eine körperlose Stimme verwandelt und sei von seinen Computern absorbiert worden wie eine Figur aus einem Roman von William Gibson.
    »Ich rufe ihn an«, sagte Lydia.
    »Weil er in dich verschossen ist und du glaubst, dass er dann schneller arbeitet?«
    »Genau.« Während Lydia telefonierte, kniete Jeffrey sich neben Greg und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Lydia hörte ihn sagen: »Alles wird gut, Kumpel, halte durch.« Hoffentlich hatte er Recht.
    »Hi, Lydia. Wie geht’s?«, sagte Craig, der ihre Handynummer auf seinem Display gesehen hatte. »Was verschafft mir das Vergnügen?« Lydia fand seinen Versuch, charmant zu sein, unglaublich niedlich.
    »Hey, Craig«, sagte sie bemüht freundlich. »Du musst für mich zaubern – am besten schon gestern.«
    »Geht klar. Was brauchst du?«
    »Einen Namen und eine Adresse zu der folgenden Fahrgestellnummer: VZN 61 LG-PSEA .«
    »Das ist alles?« Craig klang fast ein bisschen enttäuscht. Sogleich hörte sie seine Tastatur klappern. »Mal sehen. Die EDV der Zulassungsstelle ist immer etwas langsam.«
    Lydia hatte das Gefühl, ihr Kopf könnte jeden Moment platzen, so gespannt war sie. In der Ferne hörte sie das Jaulen von Sirenen.
    »Okay«, sagte Craig nach einer knappen Minute, die Lydia wie eine Stunde vorkam. »Wir haben

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