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LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)

LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)

Titel: LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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mit denen sie sich herumschlagen musste – herauszufinden, ob Thayer ihre Schwester getötet hatte, bevor er aus dem Gefängnis entlassen wurde und sich auf die Jagd nach Emma machte –, waren weitaus größer als die Grenzen zwischen Form und Funktion zu verwischen .
    »Madeline?«, rief Mr. Salinas und betonte die erste Silbe ihres Namens dramatisch. »Sag uns, was du mit deiner Avantgarde-Ballerina ausdrücken willst.«
    Madeline stand auf und strich sich ihren schwarzen Ledermini glatt. Sie war die Beste in diesem Kurs und das wusste sie.
    »Nun, Edgar«, begann sie. Sie war auch die Einzige, die Mr. Salinas beim Vornamen nennen durfte. »Der Look, den ich kreiert habe, heißt Dunkler Tanz und markiert den Schnittpunkt zwischen Ballett und Streetwear. Die Tänzerin nach der Vorstellung. Wo geht sie hin? Was tut sie?« Madeline deutete mit großer Geste auf ihre Puppe, die einen Blazer über einem schwarzen Kleid und Strumpfhosen trug. »Der Look repräsentiert die dunkle, verworfene Welt unter unserer perfekten Fassade.«
    Mr. Salinas klatschte in die Hände. »Wundervoll! Absolut göttlich! Meine Lieben, genauso sollen eure Kreationen zu uns sprechen!«
    Madeline setzte sich mit einem sehr zufriedenen Gesichtsausdruck wieder hin. Emma tippte ihr ans Knie. »Dein Kleid sieht großartig aus. Ich bin total beeindruckt.«
    Madeline nickte knapp, aber Emma erkannte an ihrer versöhnlichen Miene, dass Madeline sich über das Kompliment freute. Emmas – oder vielmehr Suttons – Meinung schien ihr wirklich sehr wichtig zu sein.
    Während Mr. Salinas die nächsten Schülerinnen aufrief – deren Erläuterungen ihn sichtlich langweilten –, ließ Emma ihre Gedanken wandern. Sie hatte die Briefe ihrer Schwester an Thayer quasi auswendig gelernt, und Sätze wie Irgendwann werden wir endlich zusammen sein können und Wir werden all unsere Probleme lösen schossen ihr durch den Kopf.
    Obwohl Sutton fast dreißig Seiten an Thayer geschrieben hatte, war sie nicht besonders konkret gewesen. Warum konnten die beiden nicht zusammen sein? Und welche Probleme mussten gelöst werden?
    Ich dachte angestrengt darüber nach, was ich damit gemeint haben könnte. Aber mir fiel nichts ein.
    Dann dachte Emma an den Schlüssel, der sicher in ihrer Hosentasche steckte. Sie hatte heute versucht, alles Mögliche damit aufzuschließen: eine Schmuckschatulle in Suttons Schrank, den Werkzeugkasten in der Garage, die Tür zu einem Zimmer im Obergeschoss, in dem sie noch nie gewesen war. Sie war in der Mittagspause sogar zum nächsten Postamt gerannt, um zu fragen, ob der Schlüssel zu einem Schließfach gehören könne. Aber der Geschäftsführer hatte gesagt, dafür sei er viel zu klein. Vielleicht führte ja auch diese Spur ins Leere.
    Emma widerstand mühsam der Versuchung, den Kopf auf ihr Pult zu legen und einzuschlafen. Alles war so anstrengend. Sie wollte später zwar als Investigativreporterin arbeiten und Firmenskandale und grässliche Verbrechen aufdecken, aber hier stand ihr eigenes Leben auf dem Spiel.
    »Erde an Sutton!« Manikürte Fingernägel fuchtelten vor ihrem Gesicht herum. Charlottes grüne Augen starrten sie an. »Alles okay?«, fragte sie. Sie wirkte besorgt. »Du sahst gerade so aus, als seist du ins Koma gefallen.«
    »Mir geht’s gut«, murmelte Emma. »Mir ist nur … langweilig.«
    Charlotte zog eine Augenbraue hoch. »Darf ich dich daran erinnern, dass du mich dazu überredet hast, diesen Kurs zu belegen?« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Du bist in letzter Zeit irgendwie komisch. Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst, oder?«
    Emma strich über den Stoff ihres Kleides und überlegte. Sie hätte Charlotte nur zu gerne von Thayer erzählt. Aber das wäre ein Fehler gewesen – wenn sie gestand, dass Sutton und Thayer heimlich ein Paar gewesen waren, würde Charlotte ihr sofort vorwerfen, dass sie Garrett betrogen hatte. Garrett war ein heikles Thema zwischen Sutton und Charlotte gewesen – er hatte mit ihr Schluss gemacht, um mit Sutton auszugehen –, und Emma hegte den Verdacht, dass Charlotte noch nicht über ihn hinweg war.
    Meiner Meinung nach hatte sie da völlig recht.
    Aber dann fiel Emma etwas ein. Sie griff in ihre Tasche und zog den kleinen Silberschlüssel heraus. »Ich habe den heute Morgen in meinem Zimmer gefunden und kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, wofür der ist. Weißt du es?«
    Charlotte nahm Emma den

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