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LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)

LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)

Titel: LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Schlüssel aus der Hand und musterte ihn. Er glänzte im grellen Neonlicht. Emma bemerkte, dass Madeline sie aus dem Augenwinkel ansah, sich dann aber schnell wieder nach vorne drehte.
    »Sieht aus wie der Schlüssel zu einem Vorhängeschloss«, sagte Charlotte.
    »Oder zu einem Schließfach vielleicht?«, riet Emma eifrig. Vielleicht hatte Charlotte ja mal gesehen, wie Sutton ein geheimes Schließfach öffnete, von dem Emma nichts wusste.
    »Oder zu einem Aktenschrank.« Charlotte gab ihr den Schlüssel zurück. »Aber was hat ein Schlüssel damit zu tun, dass du dich in letzter Zeit so bizarr benimmst? Schließt er den Ort auf, an dem du deinen Verstand versteckt hast?«
    »Ich benehme mich überhaupt nicht bizarr«, sagte Emma abwehrend und steckte den Schlüssel wieder ein. »Das bildest du dir ein.«
    »Bist du sicher?«, versuchte Charlotte es weiter.
    Emma schürzte die Lippen. »Todsicher.«
    Charlotte starrte sie noch einen Augenblick lang an und nahm dann ihren Stift in die Hand. »Na gut.« Wütend begann sie in ihr Skizzenbuch zu kritzeln. »Dann sag es halt nicht. Mir doch egal.«
    Es klingelte und Charlotte sprang auf. »Char!«, rief Emma ihr nach. Offenbar war Charlotte wütender, als sie zugegeben hatte. Aber Charlotte drehte sich nicht um. Sie ging zu Madeline und verschwand mit ihr im Flur.
    Emma blieb an ihrem Tisch sitzen. Sie fühlte sich leer und ausgelaugt. Als sie in den Flur stapfte, musste sie mal wieder die neugierigen Blicke irgendwelcher Schüler ertragen, deren Namen sie noch nicht mal kannte.
    »Hast du gehört, dass ein Talentscout von Stanford hier war und Thayer Fußball spielen sehen will?«, fragte ein Mädchen in Jeansjacke ihre dunkelhaarige Freundin, die ein weit ausgeschnittenes, gestreiftes T-Shirt im Stil der Eighties trug.
    »Hab ich«, murmelte ihre Freundin. »Aber weil Thayer im Knast ist, wird das wohl nichts werden.«
    »Ach was.« Das Mädchen in der Jeansjacke winkte ab. »Sein Anwalt holt ihn da raus. Ich wette, nächste Woche ist er wieder draußen.«
    Bitte nicht, dachte Emma.
    »Aber selbst wenn er rauskommt, was ist mit seinem Hinken?«, fragte Streifenshirt. »Ich habe gehört, es sei richtig schlimm. Was glaubst du, wie hat er sich verletzt?«
    Aber offenbar meinten beide Mädchen, die Antwort bereits zu kennen. Sie wirbelten herum und schauten Emma mit blitzenden Augen nach.
    Sie hatte das Gefühl, als ob die ganze Schule über sie tratschte, sogar die Lehrer. Madame Renault, ihre Französischlehrerin, stupste Frau Fenstermacher, eine Deutschlehrerin, an, als Emma an ihnen vorbeiging. Zwei Servicekräfte der Cafeteria unterbrachen ihr Gespräch und starrten sie an. Neuntklässler, Zwölftklässler, alle glotzten ihr hinterher, als wüssten sie genauestens über sie Bescheid. Lasst mich in Ruhe , hätte Emma am liebsten geschrien. Es war wie verhext: Als sie ein Pflegekind gewesen war und ständig die Schule gewechselt hatte, war sie ein Niemand gewesen, ein Gespenst auf den Fluren. Sie hatte sich danach gesehnt, jemand zu sein, den alle kannten. Aber jetzt wusste sie, dass Berühmtheit auch einen Preis hatte.
    Willkommen im Club, dachte ich.
    Emma bog in einen Flur mit großer Fensterfront ein, die auf einen Innenhof voller Kakteen und eingetopfter Farne hinausging, und erspähte Ethans dunkles Haar ein paar Zentimeter über den anderen Schülern. Mit heftig pochendem Herzen bahnte sie sich einen Weg durch die Menge.
    »Hi«, sagte sie und berührte seinen Ellbogen.
    Ein Lächeln erhellte Ethans Gesicht. »Selber hi.« Dann sah er Emmas missmutiges Gesicht. »Alles okay? Was ist passiert?«
    »Ach, heute ist wieder mal ein Tag, an dem es ziemlich schwer ist, Sutton Mercer zu sein. Ich würde alles dafür geben, mal hier rauszukommen und eine Sutton-Pause zu machen«, sagte sie achselzuckend.
    Eine Falte erschien auf Ethans Stirn, und dann hob er seinen Zeigefinger, als sei ihm gerade etwas eingefallen. »Dein Wunsch ist mir Befehl. Und ich weiß auch genau, wo wir hingehen.«
    Zwei Stunden später fädelte Ethan sein Auto in die Abbiegespur der Ausfahrt nach Phoenix ein. Emma zog die Brauen zusammen. »Kannst du mir nicht wenigstens ganz grob verraten, wo es hingeht?«
    »Nö«, sagte Ethan und lächelte verschwörerisch. »Aber es ist ein Ort, an dem niemand weiß, wer Sutton Mercer, Emma Paxton oder Thayer Vega sind.«
    Ich hätte am liebsten laut gelacht. Als ich noch am Leben war, hatte ich immer so getan, als würde mich jeder überall auf der Welt

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