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LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)

LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)

Titel: LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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kennen. Und ich fand es toll, dass Ethan meine Schwester bis nach Phoenix gefahren hatte, um ihr eine Auszeit zu verschaffen.
    Als sie in der Innenstadt angekommen waren, bog Ethan in eine heruntergekommene Straße ein, die von riesigen Müllcontainern mit Bauschutt gesäumt wurde. Ein halb fertiges Hochhaus ragte vor ihnen empor, mit einem Plakat, das verkündete, ab November seien Wohnungen zu vermieten. Nach einem Blick auf die fensterlose Fassade bezweifelte Emma ernstlich, dass das stimmte.
    »Okay, sagst du es mir jetzt?«, bettelte Emma, als Ethan auf einen der wenigen Parkplätze an der gruseligen Straße fuhr. Er hielt vor einem alten Hotel im Art-déco-Stil.
    »Geduld, Geduld«, neckte Ethan sie und schnallte sich ab. Er stieg aus dem Auto und reckte sich erst einmal ausgiebig, als habe er alle Zeit der Welt.
    Emma wippte mit dem Fuß. »Ich warte.«
    Ethan umrundete das Auto und schloss sie in die Arme. »Worauf denn?«, fragte er. »Das hier?« Er senkte seinen Mund auf ihren und sie erwiderte seinen Kuss und schmiegte sich eng an ihn.
    Als sie sich voneinander lösten, lächelte Emma selig. Ihr ganzer Körper kribbelte. Dann begann sie zu lachen. »Moment mal. Hast du mich bis nach Phoenix gefahren, damit wir endlich mal in Ruhe auf der Straße knutschen können?«
    »Nein, das ist nur ein Zusatzbonus.« Ethan drehte sich um und zeigte auf das Hotel. »Wir sind hier, weil hier meine Lieblingsband spielt. Die No Names. «
    »No Names?«, wiederholte Emma. »Von denen habe ich noch nie gehört.«
    »Sie sind toll: Bluesiger Punkrock. Sie werden dir gefallen.«
    Er nahm ihre Hand, verschränkte seine Finger mit ihren und führte sie in das Hotel, in dem die Zeit spätestens in den Fünfzigern stehen geblieben zu sein schien. An den Wänden hingen kitschige türkis- und lachsfarbene Folkloreteppiche, die Lichtschalter waren klobig und schwarz, und an der Rezeption stand eine uralte Registrierkasse statt eines schlanken Flatscreen-Rechners. Ein Metallschild am Ende der Lobby wies ihnen den Weg zum Club, was aber eigentlich nicht nötig war. Emma hatte den donnernden Bass und die Verstärker-Rückkopplungen schon gehört, als sie durch die Drehtür gegangen waren. Es roch nach Zigaretten, billigem Bier und schwitzenden Körpern. Ein paar Kids, die zu cool zum Tanzen waren, standen rauchend in der Lobby und musterten die Neuankömmlinge.
    Nachdem Emma und Ethan zehn Dollar Eintritt bezahlt hatten, schoben sie sich in den großen, quadratischen Saal. Außer den Bühnenscheinwerfern leuchteten nur noch ein paar Lichterketten im erhöhten Barbereich, sonst war es dunkel. Es wimmelte von Menschen – Typen, die sich weigerten zu tanzen, Mädchen, die sich mit geschlossenen Augen im Rhythmus wiegten, untergehakte Pärchen. Ein paar warfen Emma einen desinteressierten Blick zu. An jedem anderen Tag hätte diese Arroganz Emma verunsichert, aber heute war sie begeistert davon. Niemand erkannte sie. Hier wusste niemand von ihren Problemen. Sie war nur ein x-beliebiger No-Names-Fan, genau wie alle anderen auch.
    Sie bahnte sich einen Weg durch die Masse, tippte auf unzählige Schultern und murmelte Tausende Sorrys und Darf-ich-Mals . Die Musik war ohrenbetäubend laut.
    Ethan und sie erreichten die Bar und sackten am Tresen zusammen, als hätten sie gerade einem Orkan getrotzt. Der Barkeeper legte Bierdeckel vor sie hin und beide bestellten Bier. Emma erspähte den letzten leeren Tisch, warf ihre Tasche auf einen Stuhl und schaute zur Bühne. Die dreiköpfige Band spielte gerade einen schnellen, harten Song. Der Schlagzeuger schien acht Arme zu haben. Der Bassist wiegte sich im Takt, wobei ihm sein langes Haar ins Gesicht fiel. Die Sängerin, die neonpinkes Haar hatte, stand in der Mitte der Bühne, spielte wie eine Wilde Gitarre und sang gleichzeitig verführerisch ins Mikrofon.
    Emma starrte sie verzaubert an. Sie hatte ihr Haar zu einer Turmfrisur im Stil der Fifties hochgesteckt und trug ein enges schwarzes Kleid, schwarze Stiefel, Netzstrümpfe und lange schwarze Seidenhandschuhe. Emma wäre so gern genauso selbstbewusst und cool gewesen.
    »Du hast recht! Geile Band«, schrie sie Ethan zu.
    Er lächelte und stieß sein Bierglas an ihres. Sein Kopf wippte im Rhythmus der Musik. Emma beobachtete wieder das Publikum. Das Licht der Bühnenscheinwerfer gab ihnen allen Heiligenscheine. Viele tanzten, andere machten Fotos mit ihren Handys. Ein paar Fans drängelten sich vor der Bühne. Hauptsächlich Jungs, die

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