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LYING GAME Und raus bist du

LYING GAME Und raus bist du

Titel: LYING GAME Und raus bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shepard Sara
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verwirrt.
    »Fährst du nach Vegas?«, fragte Charlotte.
    Emma schob die knarrende Bahnhofstür auf und ging, so schnell sie konnte, zu Laurels Auto. Sie fürchtete, die dröhnende Durchsage könnte gleich wiederholt werden. »Ich … bin grade am Busbahnhof vorbeigefahren und habe die Fenster offen. Ich bin jetzt auf dem Heimweg, okay?«
    Die aufgeheizten Sitzpolster in Laurels Auto verbrannten Emma die Schultern und die Waden, als sie einstieg und auflegte. Mit zitternden Fingern steckte sie den Schlüssel ins Zündschloss. Ein lautes Motorengedröhn ließ sie aufblicken. Ein Bus fuhr unter der Markise vor, ein großes Schild mit der Aufschrift Las Vegas hinter der Windschutzscheibe. Leute warfen ihre Taschen und Koffer in die Gepäckfächer und kletterten an Bord.
    Dann hörte Emma ein Klicken. Erschrocken drehte sie sich um. Ihre Ohren brannten. Es kam ihr vor, als starre jemand sie an, und sie ließ ihren Blick schweifen. Die alten Männer saßen nicht mehr auf der Bank. Der Verkehr auf der Straße war zum Erliegen gekommen. Ein neongrüner Prius mit dem Schriftzug Discount-Taxi hupte. Hinter ihm stand ein roter Pick-up mit verbeultem Kotflügel, und dahinter ließ der Fahrer eines schwarzen SUV ungeduldig den Motor aufheulen. Vor ihnen allen stand ein silberner Mercedes, der jetzt anfuhr und im Schneckentempo am Busbahnhof vorbeirollte. Emma starrte auf den glänzenden Stern auf der Motorhaube. Durch die getönten Scheiben erkannte sie undeutlich, dass der Fahrer irgendetwas auf dem Bahnhofsgelände beobachtete. Sie.
    Ich kniff die Augen zusammen und versuchte, den Fahrer zu erkennen, aber ich konnte sein Gesicht nicht sehen.
    Das grüne Taxi hupte noch einmal, und der Fahrer des Mercedes richtete den Blick auf die Straße und fuhr über die Ampel. Emma sah dem Auto nach, bis es hinter der nächsten Hügelkuppe verschwand. Erst als sie es nicht mehr sah, stieß sie den Atem aus, den sie angehalten hatte. Aber sie war schließlich aus gutem Grund so paranoid.
    Denn mein Mörder hatte sie genau im Visier.

17 – Ich hab noch nie …
    Laurel hatte nur eine Hand am Steuer und verdrehte mit der anderen ihr langes blondes Haar zu einem unordentlichen Knoten im Nacken. Es war inzwischen früher Abend. Laurel und Emma fuhren die steile, kurvige Straße zu Charlottes Haus hinauf, einem verborgenen Anwesen, das am Berghang lag und in den Wüstenfelsen hineingebaut war.
    Emma betrachtete die Anlage staunend, als Laurel den Klingelknopf am Tor des Grundstücks drückte und wartete. Ein paar Sekunden später drang eine Stimme aus der Gegensprechanlage. »Wir sind’s, Laurel und Sutton«, rief Laurel. Ein Klicken ertönte, und das Tor schwang langsam auf.
    Ein Schieferweg wand sich vor ihnen durch eine üppig grüne Rasenfläche mit Saguaro-Kakteen, blühenden Gelben Trompetensträuchern und Kreosotbüschen. In der Mitte der runden Auffahrt stand ein steinerner Brunnen mit nackten Marmor-Engelchen. Dahinter stand das Haus selbst, ein von außen angestrahltes Ziegelgebäude mit raumhohen Fenstern. An einem Erker oberhalb der schweren Eingangstür hing eine Messingglocke. Hinter einem Lattenzaun zu ihrer Linken grasten mehrere Pferde, und vor der Garage, die Platz für fünf Autos bot, wartete ein silbern glänzender Porsche.
    Laurel parkte das Auto vor dem Haus und warf Emma einen Seitenblick zu. »Danke, weil du … na ja, nichts dagegen hast, dass ich heute auch dabei bin.«
    Emma strich sich das Haar aus dem Gesicht. »Kein Thema.«
    Laurel stützte sich auf das Lenkrad und sah Emma an. Ihre Augen waren von dunklen Wimpern gesäumt. »Du bist seit Anfang der Woche … irgendwie anders. Machst du eine neue Diät oder so?«
    »Ich bin wie immer«, sagte Emma schnell.
    »Versteh mich nicht falsch, ich finde es gut.« Laurel zog die Schlüssel aus dem Zündschloss. »Mal abgesehen von deinem irren Autodiebstahl. Und der Sache am ersten Schultag.« Sie warf Emma ein schiefes Lächeln zu. »Und vielleicht noch ein paar anderen Dingen.«
    »Ich will nicht zu berechenbar werden«, murmelte Emma und senkte den Kopf. Sie hatte zwar nicht direkt Lust darauf, sich von Laurel wegen ihres merkwürdigen Verhaltens ins Kreuzverhör nehmen zu lassen, aber es war doch nett, dass sie gemerkt hatte, dass ihre Schwester nicht ganz die Alte war.
    Die Mädchen gingen über einen glänzenden Pfad zur Haustür und läuteten. Zwei tiefe Gongschläge ertönten, und eine Frau machte ihnen strahlend lächelnd die Tür auf. Sie trug graue knallenge

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