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LYING GAME Und raus bist du

LYING GAME Und raus bist du

Titel: LYING GAME Und raus bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shepard Sara
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ich ihn kenne. Dann erinnere ich mich an einen schweigsamen Jungen, der durch die Schulflure läuft. Ein Gesicht, das mich auf dem Parkplatz hoffnungsvoll ansieht. » W … was ist passiert?«, frage ich schwach.
    »Keine Ahnung.« Ethan bindet meine Hände los. »Ich habe gesehen, dass dich jemand erwürgt hat. Als ich hierhergerannt bin, sind alle abgehauen.«
    »Sie haben mich in einen Kofferraum geworfen«, murmele ich. »Jemand hat mich hierhergezerrt.«
    »Hast du gesehen, wer es war?«
    Ich schüttele den Kopf. Dann schaue ich Ethan an und versuche, mich daran zu erinnern, was ich über ihn weiß. Warum ich ihn nicht mag. Vielleicht ist es eine uralte Geschichte – wir sind schon so lange verfeindet, dass keiner mehr weiß, wer damit angefangen hat. Aber plötzlich kommt es mir vor, als sei er mein einziger Freund auf dieser Welt.
    Knack. Hinter mir brechen Zweige, und ich drehe mich um. Drei Gestalten tauchen zwischen den Bäumen auf und eilen auf mich zu. »Reingelegt!«, schreit Charlotte und tritt ins Licht. Madeline folgt ihr. Und dann Laurel, die eine Skimaske in der Hand hält. Sie sieht aus, als müsse sie gleich weinen. Ethan starrt die Mädchen an. »Das sollte ein Streich sein?«
    »Klar, du Depp.« Madeline hebt die Kamera vom Boden auf. »Sutton wusste die ganze Zeit, dass wir es sind.«
    Ethan stellt sich schützend vor mich. »Ihr habt sie beinahe umgebracht!«
    Die Mädchen bleiben stehen und tauschen einen Blick. Laurel leckt sich die Lippen. Madeline steckt die Kamera in ihre Tasche. Schließlich kichert Charlotte und wirft ihr Haar zurück. »Warum hast du uns überhaupt beobachtet? Spanner!«
    Ethan schaut mich einen Moment lang an. Ich senke den Blick und fühle mich gleichzeitig verwundbar und beschämt. Er macht eine wegwerfende Handbewegung und weicht in Richtung Unterholz zurück. Aber als Madeline sich vorbeugt, um den letzten Knoten an meinen Fesseln zu lösen, suche ich erneut seinen Blick. Mein Mund formt stumm ein Wort. »Danke.« Mein Herz schlägt wieder kräftig und regelmäßig. Ethan nickt resigniert. »Keine Ursache«, murmelt er leise. Und damit löst sich wieder alles in Rauch auf. Wieder einmal war mein Gedächtnis in einer Sackgasse angelangt.

32 – Die bittere Wahrheit
    Im Auto starrte Ethan Emma immer noch an. »Was geht hier vor?«, fragte er wieder.
    »Ich bin Sutton«, antwortete Emma zitternd. »Ich schwör’s.«
    »Das stimmt nicht.« Ethan lächelte sie traurig an. »Sag mir einfach die Wahrheit.«
    Emma starrte auf seine leuchtend weißen Zähne. Sie betrachtete die leere, dunkle Wüste. Ein schrecklicher Gedanke durchzuckte sie wie ein Blitzschlag. Er war sich so sicher. Aber woher nahm er diese Sicherheit? Etwa …«
    »Hast … du sie getötet? Weißt du es deshalb?«
    Ethan zuckte zurück, als habe sie ihn geschlagen. Er blinzelte fassungslos, sein Gesicht war aschgrau.
    »Sie … getötet ? Sutton ist tot?«
    Emma biss sich heftig auf die Lippe. Ethan wirkte geschockt.
    »Sie wurde ermordet«, gab sie mit leiser Stimme zu. »Ich glaube, jemand hat sie erwürgt. Ich habe ein Video davon gesehen.«
    Ethan runzelte die Stirn. »Erwürgt?«
    »Mit dieser Kette.« Sie holte das Medaillon unter ihrem Kleid hervor und zeigte es ihm. »Im Wald. Ihre Freundinnen haben alles gefilmt und das Video sogar online gestellt.«
    Ethans Blick wanderte nach rechts. Entsetztes Begreifen stand in seinen Augen. »Oh. Oh! «
    »Was?«
    Ethan sank in seinen Sitz und vergrub sein Gesicht in den Händen. »Waren ihre Augen in dem Video verbunden?«
    »Ja …«
    Ethan holte tief Luft und schaute sie wieder an. »Ich war an dem Abend auch dort.«
    Emma blinzelte. »Du warst dabei?«
    »Ich fuhr gerade Fahrrad, als ein Auto vorbeifuhr, das ich erkannte«, erklärte er. »Ich habe den Schwanensee-Mafia -Aufkleber an der Heckscheibe gesehen – Madeline hatte letztes Jahr in der Schule den Parkplatz neben mir. Das Ding hatte ich mir gemerkt.«
    Emma schluckte.
    »Ich weiß nicht warum, aber ich bin dem Wagen einen Abhang hinunter gefolgt, bis ich zu der Lichtung kam«, fuhr Ethan fort. »Als ich dort war, stand die Kamera bereit und sie hatten gerade begonnen, Sutton zu würgen. Ich wusste nicht, was da abging oder warum sie das machten, aber es sah wirklich so aus, als hätten sie Sutton getötet.«
    Emma saß bewegungslos da und hörte Ethan zu. Gerade als Sutton das Bewusstsein verloren hatte, war er auf die Lichtung gerannt. Die Mädchen waren schreiend abgehauen und hatten dabei

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