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LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

Titel: LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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dem Tennistraining lenkte Laurel ihren schwarzen VW-Jetta in die Straße in den Vorhügeln der Catalina Mountains, in der die Mercers wohnten. Sandfarbene, stuckierte Häuser hinter mit Sukkulenten bewachsenen Vorgärten säumten die Straße. Im Auto waren nur die rhythmischen Kaugeräusche zu hören, mit denen Laurel ihren Kaugummi bearbeitete.
    »Äh … danke fürs Heimbringen«, sagte Emma, der das angespannte Schweigen sehr unangenehm war.
    Laurel warf ihr einen eisigen Blick zu. »Wann holst du eigentlich endlich mal dein eigenes Auto aus dem Abschlepphof? Ich habe keine Lust mehr darauf, dich ständig herumzukutschieren. Du kannst nicht bis in alle Ewigkeit behaupten, es stünde bei Madeline. So dämlich sind Mom und Dad nun auch wieder nicht.«
    Emma ließ die Schultern hängen. Suttons Auto war schon vor Emmas Ankunft in Tucson abgeschleppt worden. Wenn Laurel sie nicht mehr mitnehmen wollte, musste sie es nun wohl oder übel auslösen.
    Laurel war wieder in Schweigen versunken. Seit dem Keramikunterricht war sie Emma gegenüber sehr abweisend gewesen. Beim Tennis hatte sie sich geweigert, mit Emma zu trainieren, und danach hatte sie ihren Vorschlag ignoriert, auf dem Heimweg noch einen Zwischenstopp bei Jamba Juice einzulegen. Emma wünschte sich einen Zauberspruch, mit dem sie Laurel dazu bringen konnte, sich ihr zu öffnen, aber leider fehlte ihr jegliche Erfahrung im Umgang mit störrischen Geschwistern. Sie hatte zwar Pflegegeschwister gehabt, aber diese Beziehungen hatten eigentlich immer ein böses Ende genommen.
    Das galt allerdings auch für das Verhältnis zwischen Laurel und mir. Wir standen uns schon seit Jahren nicht mehr besonders nahe. Manchmal stiegen Erinnerungsfetzen aus unserer Kindheit in mir auf, wie wir beim Jahrmarkt Hand in Hand in den fiesesten Karussells gefahren waren oder wie wir heimlich die Dinnerpartys unserer Eltern beobachtet hatten. Aber irgendwann hatte sich eine Kluft zwischen uns aufgetan.
    Nachdem Laurel an drei großen Häusern vorbeigefahren war, in deren Vorgärten Gärtner die Mesquite-Bäume gossen, bog sie in die Einfahrt der Mercers ein. »Scheiße«, sagte sie halblaut.
    Emma folgte Laurels Blick. Auf der schmiedeeisernen Bank, die auf der Vorderveranda der Mercers stand, saß Garrett. Er trug noch seine Fußballshorts und ein Trainingstrikot. Schlammige Kniestutzen lagen neben ihm und er umklammerte seinen Fahrradhelm.
    Emma sprang aus dem Auto und knallte die Tür zu. »H… hi«, sagte sie schüchtern und starrte Garrett an. Sein hübscher Mund verzog sich wütend und seine hellbraunen Augen blitzten. Sein blondes Haar war immer noch verschwitzt vom Training und er kauerte auf der Sitzbank wie eine zum Absprung bereite Katze.
    Laurel folgte Emma die Auffahrt hinauf, winkte Garrett zu und verschwand im Haus.
    Emma ging langsam auf die Veranda und blieb in sicherem Abstand zu Garrett stehen. »Wie geht es dir?«, fragte sie leise.
    Garrett gab ein hässliches, kehliges Grunzen von sich. »Was glaubst du denn?«
    Die Sprinkleranlage im Vorgarten schaltete sich ein und verteilte einen Sprühregen über die Pflanzen. In der Ferne erwachte der Motor eines Häckslers zum Leben. Emma seufzte. »Es tut mir wirklich leid.«
    »Wirklich?« Garrett umfasste mit seinen großen Händen den Fahrradhelm. »So leid, dass du meine Anrufe ignoriert hast? So leid, dass du mich jetzt nicht einmal ansehen kannst?«
    Emma betrachtete seine breite Brust, die muskulösen Beine und den Hauch eines Bartschattens an seinem Kinn. Sie verstand, was Sutton in ihm gesehen hatte, und es brach ihr das Herz, dass er die Wahrheit nicht kannte.
    »Es tut mir leid.« Die Worte blieben Emma beinahe im Hals stecken. »Der Sommer war wirklich schräg für mich.« Die Untertreibung des Jahrhunderts.
    »Willst du mir damit sagen, dass du dich in einen anderen verknallt hast?« Garrett ballte so fest die Fäuste, dass seine Oberarmmuskeln hervortraten.
    »Nein!« Überrascht wich Emma einen Schritt zurück und stieß beinahe gegen das Windspiel, das Mrs Mercer an einem Deckenbalken der Veranda aufgehängt hatte.
    Garrett wischte sich die Hände an seinem Trikot ab. »Mann. Letzten Monat warst du noch total scharf drauf. Scharf auf mich! Warum lehnst du mich jetzt auf einmal ab? Du … scheinst mich zu hassen! Haben mich deshalb alle anderen vor dir gewarnt? Ist das jetzt typisch Sutton Mercer?«
    Typisch Sutton. Diese Worte hallten schmerzhaft laut in meinen Ohren wieder. Ich hatte sie in den

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