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LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

Titel: LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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und sie riss den Brief auf.
    Dies war Suttons Kontoauszug aus dem Monat vor ihrer Ermordung. Mit zitternden Fingern faltete Emma das Blatt auseinander und überflog die Posten für den Monat August. BCBG … Sephora … Walgreens … AJs Delikatessen. Dann fiel ihr Blick auf einen Eintrag vom 31. August. 88 Dollar. Clique.
    Der Name durchzuckte sie wie ein Blitz. Clique. Er klang unheimlich, wie das Geräusch, mit dem eine Waffe entsichert wird.
    Emma riss Suttons Telefon aus ihrer Tasche. Ethan ging nach dem zweiten Läuten dran. »Vergiss alles, was du heute Abend vorhattest«, flüsterte Emma. »Ich glaube, ich habe eine Spur.«

 
    5
    Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen
    Ein paar Stunden später saßen Emma und Ethan in Ethans klapprigem dunkelroten Honda, der auf dem Parkplatz hinter ein paar Geschäften in der Nähe der Uni stand. Es duftete nach Holzofenpizza, und ein paar angeheiterte Studentinnen sangen lautstark und falsch Taylor-Swift-Songs. Es gab einen Headshop namens Wonderland, einen Punk-Schönheitssalon namens Pink Pony und einen Laden namens Wildcat Central, in dem Souvenirs mit dem Logo der University of Arizona verkauft wurden. Ganz am Ende lag eine Boutique namens Clique.
    Ethan zog sich seine rote Arizona-Diamondbacks-Baseballkappe tiefer in die Stirn. »Bereit?«
    Emma nickte und versuchte, ihrer Nervosität Herr zu werden. Sie musste einfach bereit sein.
    Ethan schnallte sich ab, und plötzlich stieg immense Dankbarkeit in Emma auf. »Ethan?« Sie berührte die weiche Innenseite seines Ellbogens und spürte ein Kribbeln in den Fingerspitzen. »Ich wollte mich bei dir bedanken. Wieder einmal.«
    »Oh.« Ethan wirkte verlegen. »Du musst mir nicht immer danken. Ich bin schließlich nicht Mutter Teresa.« Er schob die Autotür mit dem Fuß auf. »Los geht’s. Showtime.«
    Die Schaufensterpuppen in der Auslage der Boutique trugen avantgardistische Halloween-Masken und waren in luxuriöse Kaschmirmäntel, Seidenkleider und hauchdünne Schals gehüllt. Ihre leeren schwarzen Augen starrten Emma an. Als sie die Tür aufschob und mit Ethan den Laden betrat, klingelten Glöckchen über ihnen.
    Ich schaute mich in der Boutique um und suchte nach einem Funken des Wiedererkennens. Ein großer Tisch mit Skinny-Jeans, Skinny-Chinos, Skinny-Cargohosen und Superskinny-Leggings nahm beinahe den ganzen vorderen Teil des Geschäfts ein. Auf dem Fensterbrett standen Stiefel, Ballerinas, Stilettos und Espadrilles wie marschbereite Soldaten aufgereiht. Aber mir fiel nichts Besonderes auf. Dies war genau die Sorte Boutique, in der ich normalerweise einkaufte.
    Emma ging zu einem Kleiderständer und betrachtete das Preisschild an einem schlichten, weißen T-Shirt. Achtzig Dollar? Ihre gesamte Garderobe für das zehnte Schuljahr hatte weniger gekostet!
    »Kann ich dir helfen?«
    Emma wirbelte herum und sah eine große Brünette mit Megan-Fox-Schmollmund und Heidi-Montag-Busen vor sich stehen. Als das Mädchen Ethan erblickte, leuchtete ihr Gesicht auf. »Ethan? Hallo!«
    »Oh, hi, Samantha.« Ethan, der abwesend ein Kleidungsstück auf dem Tisch in die Hand genommen hatte, wurde rot und ließ es fallen, als er merkte, dass es sich um eine rosa Spitzenunterhose handelte. »Ich wusste gar nicht, dass du hier arbeitest.«
    »Nur als Aushilfe.« Die Verkäuferin schaute wieder Emma an und ihre Miene verdüsterte sich. »Seid ihr beide … befreundet?«
    Ethan blickte auf Emma und seine Mundwinkel zuckten. »Sutton, das ist Samantha. Sie geht auf die St. Xavier. Samantha, das ist Sutton Mercer.«
    Samantha riss Emma das Baumwollshirt aus der Hand und hängte es wieder auf. »Sutton und ich kennen uns bereits.«
    Emma straffte die Schultern, denn Samanthas Tonfall gefiel ihr gar nicht.
    »Äh, genau«, sagte sie. »Ich wollte eigentlich nur wissen, ob ihr Kreditkartenabrechnungen irgendwie aufbewahrt.« Sie hielt den Kontoauszug ihrer Schwester hoch. »Ich habe ein bisschen zu leichtsinnig Geld ausgegeben und will die Sachen zurückgeben, die ich am 31. August gekauft habe.« Dann kicherte sie verlegen. »Leider weiß ich nicht mehr genau, was das war.«
    Samantha legte sich die Hand auf die Brust und mimte Überraschung. »Du weißt nicht mehr, was du gekauft hast?«
    »Äh … nein.« Emma hätte am liebsten die Augen verdreht. Wenn sie es noch gewusst hätte, wäre die Frage ja wohl kaum nötig gewesen, oder? Aber sie war auf Samanthas Hilfe angewiesen, also musste sie sich auf die Zunge beißen und ihre

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