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LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

Titel: LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Ethan drängend. »Jemand hat dir gerade gesagt, du sollst nicht weiterschnüffeln.«
    Emma schniefte. »Ich dachte, du glaubst mir das mit der Tafel gar nicht.«
    »Natürlich glaube ich dir – ich habe nur gehofft, du hättest es dir eingebildet.« Ethans Augen leuchteten im Neonlicht dunkelblau. »Ich glaube, wir sollten die Sache beenden.«
    Emma fuhr sich übers Gesicht. »Wenn wir aufgeben, kommt Suttons Mörder ungeschoren davon.« Sie schwang ihre Beine über den Bettrand. Als sie aufstand, kribbelte ihr ganzer Körper.
    »Was machst du denn da?«, rief Ethan und beobachtete, wie sie zu den Aktenschränken an der Wand ging. In dem mittleren von ihnen steckte der Schlüssel.
    »Falls Gabby ein medizinisches Problem hat, ist ihre Patientenakte sicher in der Schule«, flüsterte Emma. Sie schloss die Tür des Schranks auf, wurde gleich fündig und fuhr mit dem Finger über die Etiketten der Hängeordner E-F, bis sie bei FIORELLO, GABRIELLA war.
    Absätze klapperten auf dem Flur und Emma erstarrte und lauschte. Das Geräusch wurde lauter, als es sich dem Krankenzimmer näherte, und verebbte dann wieder, als die Person weiterging. Emma zog Gabbys Ordner heraus und sah, dass er neuer wirkte als die anderen, als wäre er noch nicht lange genug hier, um sich Eselsohren verdient zu haben. Sie blätterte den Inhalt durch und pfiff leise durch die Zähne. »Gabbys Medikament, Topamax? Damit wird Epilepsie behandelt.«
    »Gabby hat Epilepsie?« Ethan kniff die Augen zusammen. »Davon hätte ich doch eigentlich hören müssen.«
    Emma las weiter. »Hier steht, dass die Krankheit bis Juli nur latent vorhanden war und ein ›Vorfall‹ den ersten Krampfanfall ausgelöst hat.« Sie hob das Gesicht und sah Ethan an. »Der Zugstreich war im Juli. Hat Sutton Gabbys Epilepsie ausgelöst?«
    »Jesus.« Ethan wurde blass.
    Emma hängte den Ordner wieder ein und schloss den Schrank ab. »Die Twitter-Zwillinge müssen vor Wut gerast haben – vielleicht waren sie so fuchsteufelswild, dass sie sogar einen Mord geplant haben.«
    Ethans Augen wurden groß. »Du glaubst, die Zwillinge …«
    »Ich bin mir fast sicher«, flüsterte Emma. »Ich bin mir auch sicher, dass Lili das Stahlseil des Scheinwerfers gekappt hat – sie ist nach oben gerannt, kurz bevor das Ding runterkam. Und du hättest sehen müssen, wie die Zwillinge mich angestarrt haben, bevor ich in Ohnmacht fiel.« Bei der Erinnerung bekam Emma eine Gänsehaut. »Sie sahen aus, als seien sie zu allem fähig.«
    Ich dachte wieder an den mörderischen Blick, den Lili mir nach dem Zugstreich zugeworfen hatte. Die SMS aus dem Krankenwagen, in der sie mir Rache angedroht hatte, falls Gabby etwas Schlimmes zugestoßen sein sollte. Gott sei Dank hatte Emma einen Schritt zur Seite gemacht, bevor der Scheinwerfer zu Boden gestürzt war. Sie war nur Zentimeter vom sicheren Tod entfernt gewesen.
    Draußen flatterte ein Schwarm Vögel aus den Büschen unter dem Fenster der Krankenstation auf. Emma begann, im Zimmer auf und ab zu gehen. »Alles passt zusammen«, flüsterte sie. »Gabby und Lili sind Facebook-und Twitter-Profis. Es wäre ihnen leichtgefallen, Suttons Profil zu hacken, meine erste Nachricht an sie zu lesen und mir eine zu schicken, in der sie mich baten, nach Tucson zu kommen und im Sabino Canyon zu warten. Sie waren bei Madeline, als sie mich im Sabino gekidnappt und zu Nishas Party geschleppt hat. Womöglich war die Entführung sogar Gabbys und Lilis Idee.«
    Ethan rutschte unruhig auf dem quietschenden Stuhl hin und her und hörte schweigend zu.
    »Und sie sind üble Klatschtanten«, fuhr Emma fort und blieb vor einem Poster stehen, das für Selbstverteidigungskurse warb. »Es würde gar nicht auffallen, wenn sie jemand verfolgen, beobachten oder belauschen. Und die beiden waren letzte Woche auch auf Charlottes Pyjamaparty. Sie hätten sich nach unten schleichen und mich würgen können. Das würde erklären, warum der Alarm nicht ausgelöst worden ist.« Emma war plötzlich sehr aufgeregt. Sie hatte endlich eine Spur – eine schreckliche Spur. »Lili und Gabby waren an dem Tag, an dem Sutton starb, bei ihr. Sie müssen es sein.«
    Ethans Adamsapfel hob sich, als er schluckte. »Und wie beweisen wir das? Wie nageln wir sie fest?«
    »Mit deinem Handy.« Emma streckte die Hand aus. Verwirrt reichte Ethan ihr sein Telefon. Emma rief die Twitter-Homepage auf und betrachtete wieder einmal Gabbys und Lilis Tweets. Am 28. August waren sie oberflächlich und nichtssagend:

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