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LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

Titel: LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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geschnittenem blondem Haar und Schildpattbrille auf der Nase erschien in ihrem Blickfeld.
    Sie trug einen weißen Kittel, auf dessen Brusttasche T. GROVE und SCHWESTER aufgestickt war. »Offenbar bist du in Ohnmacht gefallen, wahrscheinlich war dein Blutzuckerspiegel zu niedrig. Hast du heute schon etwas gegessen?«
    »Ein Scheinwerfer ist auf die Bühne gestürzt und hat dich beinahe erwischt«, sagte Madeline mit zitternder Stimme. »Es war total verrückt – um ein Haar wäre er dir auf den Kopf gefallen.«
    Emma blinzelte und erinnerte sich an die verschwommene Gestalt über ihr. Die Warnung auf der Tafel. Ihr Herz begann zu rasen und hämmerte so heftig gegen ihre Rippen, dass sie fürchtete, Madeline und die Krankenschwester könnten es hören. »Hast du jemanden bei mir stehen sehen, als ich auf dem Boden lag? Jemand, der etwas auf die Tafel geschrieben hat?«
    Madeline kniff die Augen zusammen. »Welche Tafel denn?«
    »Jemand hat etwas daraufgeschrieben«, beharrte Emma. »Bist du sicher, dass es nicht Gabby war? Oder Lili?« Ein Ausdruck, den Emma nicht deuten konnte, huschte über Madelines Gesicht. »Ich glaube, du solltest dich noch ein bisschen ausruhen. Gabby und Lili standen auf der Bühne, als der Scheinwerfer runterkam. Der Hausmeister sagte, das Ganze sei ein Unfall gewesen – diese Scheinwerfer sind uralt.« Sie klopfte Emma auf die Schulter. »Es tut mir echt leid, aber ich muss in die Aula zurück – Charlotte wird mir den Kopf abreißen, wenn ich ihr nicht dabei helfe, die Caterer zu beaufsichtigen.« Madeline stand auf. »Entspann dich einfach, okay? Ich sehe nach dir, wenn die Party vorbei ist, ja?«
    Die Magnettafel an der Tür schwang hin und her, als Madeline sie ins Schloss fallen ließ. Die Schwester murmelte, sie müsse ebenfalls kurz weg, und verließ den Raum durch eine zweite Tür. In der Stille schloss Emma die Augen, legte den Kopf auf das brettharte Kissen und atmete tief aus.
    Nimm deine Position ein, Sutton , hatte Gabby gesagt, kurz bevor die Eröffnungszeremonie beginnen sollte. Du kommst von links auf die Bühne, richtig? Und dann war Lili noch einmal nach oben gerannt, um ihr iPhone zu holen. Genau dorthin, wo die Scheinwerfer befestigt waren. Und dann … Krach . Der Scheinwerfer war genau auf die Stelle gestürzt, an der Emma hätte stehen sollen.
    »Emma?«
    Emma öffnete die Augen und sah Ethan vor sich stehen, die dunklen Augenbrauen besorgt zusammengezogen. Er trug ein abgetragenes olivgrünes T-Shirt, dunkelblaue Jeans und schwarze Vans, die aussahen, als habe er sie durch einen Häcksler geschickt.
    Sie spürte seine Wärme, als er näher kam. Er nahm ihre Hand und wendete dann den Blick ab, als wisse er nicht genau, ob es okay war, sie zu berühren. Emma war seit der Vernissage – seit sie ihm einen Korb gegeben hatte – nicht mehr mit ihm allein gewesen.
    Schnell setzte sie sich auf und strich sich das Haar glatt. »Hallo«, krächzte sie.
    Ethan ließ ihre Hand los und setzte sich auf den Schreibtischstuhl, den Madeline gerade freigemacht hatte. »Ich habe hinter der Bühne ein Krachen gehört und dann riefen plötzlich alle deinen Namen. Was zum Henker ist denn passiert?«
    Schaudernd erzählte ihm Emma von dem Scheinwerfer und der Botschaft auf der Schiefertafel. Als sie fertig war, erhob sich Ethan halb. Seine Armmuskeln spannten sich, als er seinen Körper ein paar Zentimeter über dem Sitz hielt. »Ist die Botschaft noch dort?«
    »Nein. Jemand hat die Tafel abgewischt.«
    Er ließ sich wieder auf den Stuhl fallen. »Nach dem Unfall waren haufenweise Leute hinter der Bühne. Das müsste doch irgendjemand gesehen haben, oder?«
    »Ich weiß, dass es keinen Sinn ergibt. Aber jemand war dort und hat diese Botschaft geschrieben.«
    Ethan sah sie genauso an wie Madeline zuvor. »Du hast eine Menge durchgemacht. Bist du ganz sicher, dass du das Ganze nicht geträumt hast?«
    »Es hat sich nicht angefühlt wie ein Traum.« Emma wickelte sich enger in ihre Decke und spürte, wie ihre Handflächen in die raue Wolle schwitzten. »Ich glaube, das waren die Zwillinge«, sagte sie. Flüsternd erzählte sie Ethan, dass Charlotte und Madeline gesagt hatten, Sutton habe Gabby etwas angetan, was sie ins Krankenhaus gebracht habe. Dann erzählte sie ihm von Gabbys Pillendöschen. »Ein Medikament namens Topamax. Ich habe Gabby schon oft Pillen einwerfen sehen, aber ich dachte immer, sie nimmt Partydrogen. Hast du dein Handy hier? Ich muss das googeln.«
    »Emma«, sagte

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