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LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

Titel: LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Laurel schien sie gar nicht zu hören. »Du solltest ihn zum Halloween-Ball einladen!«
    Laurels Ernsthaftigkeit rührte Emma. Wenn sie Ethan vor ein paar Tagen gefragt hätte, wäre er vielleicht wirklich mit ihr hingegangen.
    »Ethan hat schon ein Date«, sagte Emma sachlich.
    »Dann bring ihn dazu, ihr abzusagen!« Laurel reichte dem pickligen Vampir ihre Kreditkarte. »Das hast du doch schon oft gemacht!«, fuhr Laurel fort. »Sutton, ich habe gesehen, wie er dich in der Schule ansieht. Und als er mit Blumen auf deiner Geburtstagsparty aufgetaucht ist … er ist eindeutig total in dich verknallt.«
    »Meinst du?« Emma zupfte an einem losen Fädchen ihres TShirts.
    »Ja, das meine ich«, sagte Laurel fest.
    Emma griff nach Laurels Hand. Plötzlich verspürte sie Zuneigung und den Wunsch, Suttons Schwester zu beschützen. Gabby und Lili, zwei Mädchen, mit denen Laurel eng befreundet war, hatten möglicherweise ihre Schwester getötet. War es richtig, Laurel das zu verschweigen?
    Laurel schaute auf ihre Hand in Emmas. »Wofür ist das denn?«, fragte sie leise.
    »Laurel, ich …«, begann Emma. Vielleicht sollte sie ihr die Wahrheit sagen. Vielleicht verdiente Laurel Ehrlichkeit.
    Suttons Schwester nahm die Tüte mit dem blutigen Hochzeitskleid in Empfang. »Ja?«
    Auf ihrem Gesicht lag ein vertrauensvolles Lächeln. Ihre großen blauen Augen blinzelten langsam. Emma spürte, wie die Worte in ihr aufstiegen und gleich aus ihr herausströmen würden. Aber dann piepste Suttons iPhone. Emma schaute aufs Display. Es war eine SMS von Alex. ICH ESSE JETZT EINEN BURRITO! NEIDISCH? , schrieb sie. Angehängt war ein Foto von Alex vor Loco Mexico, einem Restaurant, das Emma und Alex geliebt hatten, da es dort die beste Guacamole der Stadt gab. Emma wollte das Handy gerade wieder in die Tasche stecken, da fiel ihr Blick auf das rostige Schild neben dem Loco Mexico. »Abschlepphof« stand da. Ein paar Autos parkten hinter dem Maschendrahtzaun.
    In Emmas Kopf schrillten Sirenen los. Der Abschlepphof. Suttons Auto stand dort – und das hatte Emma noch nicht durchsucht. Vielleicht würde sie dort ja den Beweis dafür finden, dass die Twitter-Zwillinge etwas mit dem Mord an Sutton zu tun hatten.
    »Laurel«, sagte Emma und wandte sich an Suttons Schwester, während sie zum Ausgang gingen. »Kannst du mich zum Abschlepphof fahren? Ich glaube, ich sollte mein Auto abholen.«
    Laurel zog überrascht die Augenbrauen hoch, als hätte sie das nicht erwartet. Aber dann schüttelte sie bedauernd den Kopf und schaute auf die Uhr. »Heute kann ich nicht. Meine Lerngruppe fängt in zwanzig Minuten an. Morgen vielleicht?«
    »Du musst nicht warten«, sagte eine Stimme hinter Emma. »Wir bringen dich jetzt sofort hin.«
    Emma wirbelte mit offenem Mund herum. Dort am Straßenrand standen die Twitter-Zwillinge in der blendenden Sonne Tucsons.
    Und sie grinsten Emma an wie zwei Löwinnen, die ihre Beute endlich in die Enge getrieben hatten.

 
    21
    Zu Diensten
    »Hallo, Mädels«, sagte Laurel fröhlich und strahlte Gabby und Lili an. »Das wäre toll!«
    »Kein Problem.« Gabbys Augen wanderten mit einem schlangenhaften Ausdruck von Emma zu Laurel. Der Hauch eines Lächelns umspielte ihre Lippen, als bemühe sie sich, nicht laut loszulachen. »Wir wissen doch alle, wie dringend Sutton ihr Auto braucht.«
    »Ja, damit sie es wieder abwürgen kann«, fügte Lili halblaut hinzu.
    Ein Schauer lief mir über den Rücken.
    Lili führte Emma zu dem weißen SUV, das auf dem Parkplatz stand. »Na komm. Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass der Abschlepphof um vier Uhr schließt.«
    »Aber …«, protestierte Emma und blieb stehen. »Ich muss nicht unbedingt heute gehen …«
    »Unsinn«, sagte Lili schnell. »Es macht uns nichts aus. Wofür hat man schließlich Freundinnen?«
    »Ihr seid spitze!« Laurel holte ihre Autoschlüssel aus der Tasche. »Viel Spaß beim Wiedersehen mit Floyd, Sutton!«
    Emma warf einen Schulterblick auf Laurel. Sie war sicher, dass sich ihre Angst und Hilflosigkeit auf ihrem Gesicht spiegelten. Aber Laurel winkte ihr nur ahnungslos zu. Sie warf sich die gelbe Scare-O-Rama-Tüte über die Schulter und hüpfte zu ihrem Jetta.
    Lili öffnete mit großer Geste die hintere Tür des SUV. »Ladys first«, sagte sie freundlich und deutete auf die schwarz gepolsterte Rückbank. Emma zögerte und überlegte, wie weit sie kommen würde, wenn sie jetzt losrannte.
    »Was ist los, Sutton?«, fragte Gabby, der Emmas Zögern auffiel.

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