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LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

Titel: LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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»Machen wir euch schaurig-schön für Halloween!«
    Madeline, Charlotte und Laurel jubelten. Es war zwei Uhr nachmittags, und die Mädels hatten vor, sich bei Charlotte aufzurüschen, sexy, Facebook-würdige Fotos in ihren Halloween-Kostümen zu machen und sich dann eine halbe Stunde vor Ballbeginn von ihren Dates in einer Stretchlimousine abholen zu lassen. Na ja, die Dates der anderen – Emma hatte nach der Abfuhr durch Ethan keine Lust mehr gehabt, jemand zum Ball einzuladen. Sie versuchte, so zu tun, als sei es besonders cool, solo zum Ball zu gehen. Sicherlich hätte Sutton das auch so gemacht.
    Emma musste noch eine Menge über mich lernen. Der einzige Ort, an den ich alleine ging, war die Toilette.
    Charlottes Mom stolzierte auf Raffia-Keilsandalen in die Küche und gab der Kosmetikerin einen Luftkuss. Mit ihren straffen Brüsten, der riesigen Chanel-Sonnenbrille und dem grünen Juicy-Couture-Minikleid sah Charlottes Mom ganz anders aus als die übrigen Vorstadtmütter, selbst in Suttons Tucsoner Edelviertel. »Ladys, ihr erinnert euch doch sicher an Helene, meine Make-up-Göttin«, sagte sie und zermalmte einen Kaugummi zwischen ihren glänzenden Veneers. »Bei ihr seid ihr in den besten Händen.« Sie hängte sich eine Nietentasche um und nahm die Schlüssel ihres Mercedes vom Telefontisch.
    Helene schmollte: »Willst du dir die Show gar nicht ansehen?«
    Mrs Chamberlain schaute auf ihre pinkfarbene, mit Diamanten besetzte Uhr. »Kann leider nicht. Ich habe in zehn Minuten einen Brazilian-Waxing-Termin.«
    »Mom!« Charlotte hielt sich die Ohren zu. »Zu viel Info!«
    Mrs Chamberlain winkte ab und warf ihrer Tochter ei nen »Du-bist-so-prüde«-Blick zu. Emma wusste nicht, was sie bizarrer finden sollte – dass Charlottes Mutter gerade verkündet hatte, sie werde sich sämtliche Schamhaare entfernen lassen, oder dass sie sich von Helene, Herrscherin der Dunkelheit, schminken ließ.
    Nachdem die Tür hinter Mrs Chamberlain ins Schloss gefallen war, wendete sich Charlotte an Helene. »Nimmst du mich als Erstes dran? Ich gehe als ägyptische Göttin, also brauche ich dramatische Kleopatra-Augen.«
    Emma fragte sich, ob Sutton Charlotte beiseitegedrängt und verlangt hätte, selbst zuerst dranzukommen, aber sie hatte jedenfalls nicht das Herz dazu.
    »Alles klar.« Helene öffnete den ersten riesigen Koffer und enthüllte ein Arsenal an Pinseln, Lidschatten, Pudern, Mascara-Bürstchen und Wimpernzangen.
    Während Emma wartete, zog sie Suttons Handy aus der Tasche und rief die geheimen Twitter-Konten der Zwillinge auf. Ein neuer Eintrag.
    DER ABEND, AUF DEN WIR GEWARTET HABEN …
    Emma hoffte, dass Lili damit nur ihren und Gabbys großen Auftritt als Hofdamen meinte.
    Aber wir wussten beide, dass das nicht alles war.
    Madeline ging zum Kühlschrank. »Zeit für eine kleine Erfrischung«, sagte sie und zwinkerte Emma zu. »Sutton, hol doch ein paar Gläser.«
    Emma folgte Madeline und ging an der riesigen, mit Speckstein verkleideten Kochinsel vorbei. Dabei strich sie mit den Fingerspitzen über die ihr unheimlich vertraute Oberfläche. Als sie das letzte Mal in dieser Küche gewesen war, hatte jemand sie hinterrücks angegriffen und beinahe erwürgt. Wenn sie die Augen zusammenkniff, erkannte sie noch die kleine Macke in der Sockelleiste, die der Angreifer mit seinem Schuh hinterlassen hatte, als er Emma gegen die Wand gerammt hatte. Sie meinte beinahe, die Worte zu hören, die er oder sie ihr ins Ohr geflüstert hatte. Ich habe dir gesagt, du sollst mitspielen und nicht versuchen, abzuhauen.
    Emma stellte vier Gläser auf den Tresen, und Madeline holte eine Zweiliterflasche Cola light aus dem Kühlschrank der Chamberlains und füllte alle Gläser zu drei Vierteln. Dann legte sie sich einen Finger an die Lippen, holte einen silbernen Flachmann aus ihrer Tasche und füllte die Gläser mit Rum auf. Der süßliche Geruch kitzelte Emma in der Nase.
    »Mixt ihr da drüben etwa Cocktails?«, rief Helene, die einen riesigen Rougepinsel in der Hand hielt. »Falls ja, kriege ich auch einen?«
    Madeline grinste. »Na klar.«
    Es klingelte wieder. »Sutton, kannst du drangehen?«, fragte Charlotte, die mit geschlossenen Augen dasaß und sich von Helene die Lider mit silbernem Glitzerlidschatten bemalen ließ.
    Emma wanderte den langen Flur entlang, in dem moderne Fotos von Kakteen, Schatten und wolkenlosem Himmel hingen, und zog an dem ringförmigen Türgriff des riesigen Eingangstores. Als sie die beiden Mädchen auf

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