Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)

Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
Vom Netzwerk:
Fackel?“
    „Theresa? Mach dich nicht lächerlich. Sie würde es nie wagen, uns zu hintergehen. Wenn jemand dahinter steckt, dann dieser Broody.“
    „Broody hat Hamburg noch gestern Nacht mit seinem Privatflieger verlassen. Warum sollte er es sich mit uns verscherzen? Er ist nun einer von uns. Außerdem war Theresa in letzter Zeit sehr merkwürdig, irgendwie anders.“
    Maeva war es aufgefallen, Levan offenbar nicht. Theresa wirkte zurückgezogener, fast schon ablehnend. Es schien, als buhlte sie nicht mehr um Levans Gunst. Das war ein untrügliches Zeichen. Jede Blutsklavin verlor irgendwann das Interesse an ihrem Meister, wenn der sich anderen zuwandte.
    „Wer kennt den Zugangscode?“
    „Niemand außer mir.“ Levan fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und atmete tief durch. „Er wird mich umbringen. Das wird er mir nicht durchgehen lassen. Ich bin tot.“
    „Nur die Ruhe. Es bleiben uns noch ein paar Stunden, ehe er hier ist“, versuchte sie ihn zu beruhigen.
    Levan lachte ohne Humor und schüttelte den Kopf. „Vasterian verzeiht keine Fehler. Selbst mir nicht, obwohl ich wie ein Sohn für ihn bin. Er wird mich töten.“
    „Darf ich den Tresor sehen?“
    Levan machte eine einladende Handbewegung. „Er ist offen.“
    Maeva untersuchte ihn akribisch. Sie mochte farbenblind sein, ihren Geruchs- und Geschmackssinn verloren haben, doch ihr fielen winzige Details ins Auge, die Menschen für gewöhnlich übersahen.
    „Na, was haben wir denn da?“, fragte Maeva und nahm ein langes, dunkles Haar mit den Fingerspitzen heraus. „Theresa.“ Sie griff nach dem schnurlosen Telefon, das auf einem Zeitungstisch lag und drückte es Levan in die Hand. „Du musst etwas unternehmen. Eröffne eine Blutjagd. Ich bin sicher, Theresa hat etwas mit dem Verschwinden der Fackel zu tun. Niemand sonst war hier, außer uns und ihr.“
    Levan zögerte noch immer. Möglicherweise kratzte der Gedanke an seinem Ego, Theresa, die ihn immer vergöttert hatte, könne sich gegen ihn gewendet haben. Je länger Maeva darüber nachdachte, desto stärker war sie davon überzeugt. Levan hatte Theresa ziemlich schlecht behandelt. Es wunderte sie nicht, dass sie sich von ihm abwandte.
    „Manchmal sind wir blind für das Offensichtliche. Die Blutjäger werden Licht ins Dunkel bringen.“
    „Du willst sie tot sehen?“ Levan hob zweifelnd eine Braue.
    „Natürlich nicht.“ Offenbar hing er doch an ihr. Das störte sie. Aber sie ließ sich nichts anmerken. „Sie sollen sie uns lebend bringen. Wichtig ist nur, dass alle informiert werden. Tot nützt uns die Kleine nichts.“
    Levan nickte langsam und betätigte die Tastatur. Dann verschwand er in seinem Büro.
    Maeva setzte sich und schlug die Beine übereinander. Ihr Blick glitt zur Uhr. Jetzt war es 18:30 Uhr. Die Sonne war untergegangen und Lord Vasterian befand sich auf dem Weg zum Loft. Sie hoffte, dass sie noch vor seiner Ankunft einen ersten Erfolg vermelden konnten.
    Binnen einer halben Stunde waren die Vampire der Stadt informiert. Levan hatte die Blutjagd ausgerufen und viele Vampire beteiligten sich mit sadistischer Freude daran. Sie gingen in alle Clubs und Bars, sahen in jedem dunklen Winkel nach. Es winkte eine große Belohnung. Levan versprach demjenigen, der ihm die Blutsverräterin Theresa Straub brachte, eine Phiole seines Blutes, denn in seinen Adern floss, wenn auch in abgeschwächter Form, das mächtige Blut des ersten Zöglings, der von Pyr den Kuss der Unsterblichkeit erhalten hatte. Für jeden Vampir war das ein attraktiver Preis. Ein Schluck genügte, und das mächtigere Blut verdrängte das schwächere. Mit Levans Blut erhielt man einen Teil seiner Kräfte und Fähigkeiten. Ein Zögling war zwar nie so stark wie sein Erzeuger, und mit jeder weiteren Generation wurde das Blut schwächer, jedoch bedeutete diese Belohnung einen Aufstieg in der Hierarchie.
    Ein paar Stunden später war die gesamte Vampirgesellschaft in Aufruhr. Überall sprach es sich herum und jeder wollte Theresa Straub finden. Es wurden Steckbriefe angefertigt und Fotos per Email verschickt. Bald wusste jeder, der an der Jagd teilnahm, wie die Blutsverräterin aussah. Und jeder hoffte, sie zuerst zu finden.
    Die Zeit verging wie im Flug, aber die erwarteten Anrufe blieben aus. Maeva spielte mit dem Gedanken, das Loft zu verlassen. Sie wollte Lord Vasterian nicht begegnen. Sein Zorn würde fürchterlich sein und womöglich nicht allein Levan treffen. Aber sie brachte es nicht über sich, ihn

Weitere Kostenlose Bücher