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Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)

Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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brennenden Schweif hinter sich herzog.
    „Verschwinde!“, rief sie und tatsächlich zog sich das Viech in die Schwärze des Tunnels zurück.
    Jetzt konnte Theresa auch die anderen Gestalten schemenhaft erkennen. Es waren mindestens drei. Sie zischelten und die Laute erinnerten an Schlangen. Theresa starrte die Vampire an, die immer bedrohlicher knurrten. Noch hielt das Feuer der Fackel die Bestien fern.
    „Verdammt, das sieht nach Ärger aus“, hörte sie die Stimme Blackdooms hinter sich.
    In einem offensichtlichen Anfall von Größenwahn stellte sich ihr detektivischer Freund schützend vor sie.
    „Was glauben Sie, was Sie da tun?“
    Bildete er sich ein, er könne es allein mit den Schattengängern aufnehmen? Die sahen vielleicht gebrechlich und wie Halbtote aus, aber ganz sicher waren sie das nicht.
    „Ich beschütze Sie.“
    „Schattengänger fürchten das Feuer.“
    Also war es ihre Aufgabe, ihn zu schützen. Sie drängte sich vor und hielt die Fackel vor ihren Körper. Tatsächlich waren die Schattengänger verschwunden.
    „Sehen Sie, was habe ich gesagt?“
    „Die treten nicht die Flucht an. Die schwärmen aus.“
    „Was? Aber wohin denn?“
    Der Schacht war vielleicht breit genug für zwei U-Bahnen, die in verschiedene Richtungen aneinander vorbei fuhren, doch viel zu schmal zum Ausschwärmen. Sie müssten die Blutsauger sehen können. Theresa lauschte angestrengt. Da war es wieder. Dieses Trippeln. Sie konnte nicht genau bestimmen, woher es kam. Es klang fast, als bewegten sie sich hinter den Wänden, wie Ratten in alten Schornsteinen.
    „Als ich Ihnen folgte, habe ich hier einige Verzweigungen und Räume gesehen. Es scheint ein ganzes Tunnelsystem zu geben. Ich nehme an, Ihre gruseligen Freunde haben es angelegt. Jetzt hilft es ihnen dabei, uns zu umzingeln.“
    „Sie müssen verdammt gute Augen haben, wenn Sie das alles sehen konnten.“
    „Mein Augenarzt ist sehr zufrieden mit mir.“
    Etwas berührte ihre Schulter. Theresa fuhr herum und blickte in das totenbleiche Gesicht eines glatzköpfigen Vampirs, der ebenso laut aufschrie wie sie. Wenn er sie nicht gar übertönte. Allerdings war sein Gebrüll kein Schreckens- sondern ein Angriffsschrei.
    „Weg mit dir! Weg!“ Sie schwenkte mit der Fackel und trieb ihn ein Stück zurück.
    „Da sind noch mehr“, sagte Blackdoom und Theresa konnte sie im Augenwinkel sehen.
    In gebückter Haltung und mit fletschenden Zähnen fingen sie an, sie zu umkreisen.
    „Fort mit euch!“
    „Ein ssschönesss Kind, nicht ssso tot wie die da“, ächzte einer der Vampire und deutete zu der bewusstlosen Aurora. „Dein Blut ssschmeckt sssicher sssüß und rein.“
    Er leckte sich mit der Zunge über die Lippen. Allmählich schlossen sie den Kreis enger um sie.
    „Fass sie an und du wirst es bereuen, Aasfresser.“ Die Stimme ihres Detektivs war grollend.
    „Oh, da issst aber jemand sssehr mutig. Sssehr.“
    Theresa sah nur noch eine Möglichkeit, heil aus der Sache rauszukommen.
    „Ich bin Levans Dienerin! Wagt es nicht uns etwas anzutun!“
    Blackdoom, der sich wieder vor sie gestellt hatte, starrte sie an, als hätte sie den Teufel persönlich herbeigerufen.
    „Was?“, entkam es ihm, in einem Ton der Entrüstung.
    Sie hatte keine Zeit ihm zu antworten, denn die Schattengänger ließen sich nicht beirren.
    „Nie gehört, Täubchen. Doch ssselbssst wenn ... wir haben unsssere eigenen Regeln.“
    Sie schlossen den Kreis und bewegten sich immer schneller und schneller. So schnell, bis sie nur noch schemenhafte Gestalten waren, die wie Schatten an ihnen vorbei glitten. Eine spindeldürre Hand tauchte neben ihr auf und griff nach ihr. Eine zweite riss ihr die Fackel aus der Hand. Theresa konnte nicht rechtzeitig reagieren. Alles ging viel zu schnell. Erschrocken schrie sie auf und stieß die gierigen Hände weg, doch die schienen überall zu sein, auf ihren Brüsten, in ihren Haaren und an ihrer Kehle.
    „Lasst mich in Ruhe!“
    Sie wurde zu Boden gerissen, mit dem Gesicht nach unten. Einen kurzen Moment konnte sie nichts sehen außer dem Staub zwischen den Gleisen. Der Vampir setzte sich auf sie und wurde fast genauso schnell wieder herunter gerissen.
    Theresa hob den Kopf und konnte im flackernden Licht der am Boden liegenden Fackel erkennen, dass es ein großer, grauer Hund war. Er trieb die fauchenden Schattengänger ins Dunkel. Ehrfürchtig wichen sie vor dem Tier zurück, das wie aus dem Nichts aufgetaucht war, gefährlich knurrte und durch sein

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