Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)

Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
Vom Netzwerk:
zusammengerolltes Papier hervor, das sie auf dem Tisch ausbreitete. Es handelte sich um eine Weltkarte. Theresa wollte sie fragen, was sie da tat, aber Aurora sagte nur:
    „Still. Ich muss mich konzentrieren.“
    Sie blickte sich im Waggon um und zog eine afrikanische Perlenkette von der Decke. Wie ein Pendel hielt sie diese über die Karte und langsam zog es drehend immer größere Kreise und schwenkte schließlich stark in eine Richtung aus. Vorsichtig folgte Auroras Hand der Bewegung des Pendels, das sie nach Süden zog. Hier wurden die Kreise noch stärker. Theresa war fasziniert. Sie hatte davon gehört, dass in Amerika Entführungsfälle mit der Hilfe von empathischen Medien aufgeklärt worden waren. Das Pendel hatte die Polizei auf die richtige Fährte gebracht.
    „Ich bin ganz nah“, flüsterte Aurora.
    Das Pendel bewegte sich weiter nach Süden, über Montenegro und Albanien hinweg, bis es schließlich zielstrebig auf Griechenland zusteuerte.
    „Hier muss es sein“, sagte Aurora und die Aufregung war ihrer Stimme deutlich anzuhören. „Irgendwo hier.“
    Das Pendel blieb im südlichen Bereich, pendelte sich allmählich aus, bis der Anhänger schließlich nur noch glatt an der Kette herunterhing.
    „Bist du dir sicher?“
    Die Frage war eigentlich überflüssig. Aurora wusste, was sie tat. Sie würde nie den Fehler begehen und das Pendel bewusst oder unbewusst nach ihrem Willen steuern.
    „Griechenland. Die Fackel muss dorthin gebracht werden.“
    Theresa war nicht von dem Plan überzeugt. „Ich glaube es ist besser, die Fackel irgendwie zu zerstören. Wenn Levan herausfindet, wo sich das ewige Feuer befindet, wird er alles in Bewegung setzen, um es zu beschaffen. Selbst in Griechenland wäre es nicht sicher vor seinem Zugriff.“
    „Doch, das wäre es. Bring die Fackel zu ihrem Ursprung. Dort wird sie kein Vampir jemals finden.“
    „Der Ursprung der Fackel liegt laut Broody in der Unterwelt. Ich bin mir sicher, dass ich da nicht hin will.“
    „Es ist die einzige Möglichkeit, sie vor Levan zu schützen.“
    Das sah Theresa ein. Aber der bloße Gedanke, sich in ein düsteres Totenreich zu begeben, ließ sie erzittern.
    „Ich glaube, die Damen müssen mir jetzt erst mal einiges erklären“, erklang die tiefe Stimme des Werwolfs hinter ihnen.
    Theresa hatte ihn ganz vergessen. Als sie sich zu ihm umdrehte, hatte er die Hände in die Seiten gestemmt und blickte sie auffordernd an.

     
    Maeva verfluchte Theresa, die wie vom Erdboden verschwunden war und nichts für den Empfang von Lord Vasterian vorbereitet hatte. Levan hatte ihr aufgetragen, einige Mädchen zu organisieren, die bereit waren, ihr Blut dem Mächtigsten zu spenden. Schwierig war es nicht, an solche Frauen zu kommen. Es gab eine ganze Szene von Vampirliebhaberinnen, die es erregte, von einem Blutsauger gebissen zu werden und für die es die größte Lust bedeutete, das saugende Geräusch an ihren Ohren zu vernehmen. Blutsklavinnen wurden sie genannt. Maeva empfand Abscheu für diese erbärmlichen Kreaturen. Bildeten sie sich wirklich ein, ein Vampir würde etwas für sie empfinden, nur weil er von ihnen trank? Sie waren nichts als kleine Würmer.
    „Verflucht!“, schallte Levans Stimme durch das Haus. „Wo ist sie?“
    Levan war so aufgebracht, dass er bebte. Maeva wusste, dass es besser war, ihm nun aus dem Weg zu gehen. Sie wollte aufstehen, ihr Zimmer verlassen und unauffällig zum Fahrstuhl gehen, als ihre Tür mit Schwung aufgerissen wurde.
    Levan blickte durch den Spalt. Seine Augen funkelten vor Zorn und seine Haut schien noch blasser als sonst. Sie schimmerte in der gleichen Farbe wie seine langen Haare.
    „Hast du die Fackel?“, zischte er.
    „Die ist im Tresor.“
    „Irrtum. Jemand hat sie heraus genommen.“
    Nun erfasste auch Maeva eine unterschwellige Panik. Wenn Lord Vasterian kam und es war keine Fackel da, würde es Tote geben.
    „Ich habe sie nicht.“
    Levan ging und Maeva folgte ihm ins Wohnzimmer.
    „Wo ist Theresa?“, fragte sie.
    Es war merkwürdig, dass sie sich nicht blicken ließ.
    Levan hielt inne und zuckte die Schultern. „Was weiß ich.“
    „Vielleicht weiß sie etwas über den Verbleib der Fackel?“
    „Was soll sie schon wissen?“
    „Wenn sie etwas mit deren Verschwinden zu tun hat? Die Jalousien waren hochgefahren. Ich bin sicher, dass wir sie gestern morgen hinunter ließen. Sie hat sich hier umgesehen, hat etwas gesucht. Was sollte sie hier suchen, wenn nicht die

Weitere Kostenlose Bücher