Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)
Legende des Ivari.“
„Ist es auch möglich, dass sie unseren Plan kennt? Dass sie selbst zum Tor reist, um Pyrs Befreiung zu verhindern?“
Levan lachte. „Bruder, du überschätzt diese Sklavin. Woher sollte sie diese Kenntnisse haben? Sie ist nur ein Mensch.“
„Ich frage mich nur, welches Ziel deine Blutsklavin verfolgt.“
Levan schien einen Moment nachzudenken und sagte schließlich: „Sie will sich an mir rächen. Weibliche Eifersucht ist der Grund.“
„Na schön, ich vertraue deiner Einschätzung. Du kennst sie besser als ich. Lasst uns jetzt nach vorne blicken. Noch ist nichts verloren. Ich gebe dir achtundvierzig Stunden, um die Fackel wieder in unseren Besitz zu bringen.“
Mit diesen Worten erhob er sich. Ohne sich zu verabschieden oder Maeva auch nur eines Blickes zu würdigen, schritt er zum Fahrstuhl. Seine beiden Wachhunde folgten ihm auf dem Fuße. Die Fahrstuhltür schob sich auf und die drei Männer stiegen ein. Als sich die metallene Tür vor ihren Augen schloss, atmete Maeva auf und wandte sich Levan zu.
Sie hatten eine zweite Chance bekommen. Welch Glück, dass Vasterian verhindert gewesen war und seinen Speichellecker geschickt hatte.
Levan griff nach ihrer Hand und führte sie zu seinen Lippen. Ein zärtlicher Kuss benetzte ihre Haut.
„Ich danke dir, meine Liebe. Ohne dich wäre ich verloren.“
„Wir werden sie finden, Levan. Und dann wird sie zu spüren bekommen, was es heißt, dich zu hintergehen.“
„Also, meine Damen, ich höre.“
„Wer ist das?“, fragte Aurora.
Sie wirkte noch immer recht geschwächt und musste sich hinsetzen. Theresa fürchtete, sie würde jeden Moment umkippen.
„Wenn ich mich vorstellen darf“, er deutete eine Verbeugung an, was eine gewisse Komik hatte, angesichts seiner kleiderlosen Form. „Mein Name ist Correy Blackdoom, Privatermittler. Es liegt in meiner Natur, den Dingen auf den Grund zu gehen. Und Sie sind?“
Sie stellte ihm Aurora vor und atmete tief durch. Blackdoom hatte für ihren Geschmack schon zu viel gesehen.
„Hören Sie, ich möchte Ihnen nur helfen. Ich bin auf Ihrer Seite“, sagte er und sie glaubte ihm.
Aufgrund der Tatsache, dass Werwolf und Vampir sich spinnefeind waren, seit Anbeginn ihrer Existenz, hatten sie gemeinsame Feinde. In gewisser Weise machte sie das zu Verbündeten. Vielleicht konnte ein Werwolf in dieser Angelegenheit tatsächlich behilflich sein.
„Was geht hier vor?“, beharrte er, zu erfahren.
„Sagt Ihnen der Name Vasterian Krobanis etwas?“
Blackdooms Augen verengten sich. „Der erste Zögling Pyrs.“
Theresa hatte sich gedacht, dass Blackdoom ihn kannte. Er war nicht nur unter Vampiren eine bekannte Persönlichkeit. Vasterian Krobanis war der erste Mensch gewesen, der den Kuss eines Vampirs erhielt. Kurz nach ihrer eigenen Verwandlung hatte Pyr ihm das ewige Leben geschenkt. Nach ihrem Tod galt er als oberster Anführer der Vampire. Theresa erzählte Correy von der Legende des Ivari, von Lord Vasterians und Levans Geschäft mit Broody, und von ihren Plänen mit der Fackel.
„Moment, wir sprechen von dieser Fackel hier?“, unterbrach Correy ihren Redeschwall und deutete zu dem metallenen Zylinder auf dem Tisch.
Theresa atmete tief durch und nickte. Allmählich schien er den Ernst der Lage zu verstehen.
„Aber wie kommen denn Sie beide ... an die Fackel? Nein, sagen Sie es nicht, so verrückt können Sie gar nicht sein ...“
„Ich habe sie gestohlen.“
Blackdoom lehnte sich zurück, fuhr sich mit der Breite seiner ganzen Hand über das Gesicht und atmete tief durch. „Ladies, das ist eine Nummer zu groß für Sie beide.“ Er stand auf und lief auf und ab.
„Ich frage Sie, was hätten Sie an unserer Stelle getan? Vasterian will Pyr zurückholen.“
Er wandte sich zu ihr um und sah ihr tief in die Augen. „Im Gegensatz zu Ihnen weiß ich mich gegen Vampire zu verteidigen. Ist Ihnen klar, dass Vasterian eine Blutjagd auf Sie eröffnen wird? Falls er es nicht längst getan hat.“
„Ich habe das in Kauf genommen“, sagte Theresa und wunderte sich selbst ein wenig, wie ruhig sie dabei blieb.
Sie hatte in ihrem Leben nicht viel erreicht. Irgendwie war sie immer an die falschen Leute geraten und hatte sich jedes Mal noch tiefer in irgendeiner Misere wiedergefunden. Dieses Mal aber wollte sie endlich etwas richtig machen. Schon bevor die Fackel überhaupt ins Spiel gekommen war, hatte sie darum gekämpft, sich von Levan zu lösen. Doch sie hatte es nie
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