Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)
sich der Rhythmus seines Atems. Er war nun schwerer, langsamer, aber immer noch kraftvoll. Als Theresa die Augen wieder öffnete und zu ihm blickte, stellte sie schmunzelnd fest, dass Correy eingeschlafen war.
Vorsichtig strich sie ihm eine Strähne aus dem Gesicht und musterte die spitze Form seines Ohrs, das einerseits so menschlich und doch so andersartig aussah. Genau wie seine Gesichtszüge, die außergewöhnlich attraktiv und dadurch fast schon etwas fremdartig waren. Wie schön er aussah, wenn er friedlich schlief.
Sie bereute nichts. Und doch fragte sie sich immer wieder, was an ihm war, dass er ihr die Schmerzen durch Levans Band genommen hatte. Wusste er davon oder war es von ganz allein geschehen? Er hatte danach kein Wort darüber verloren. Vermutlich hatte er nicht einmal mitbekommen, was genau sie gequält hatte. Also konnte er auch nicht bewusst eingegriffen haben.
Sie nahm seine Hand und hielt sie fest. Im Gegensatz zu manch anderen Stellen seines Körper was sie wenig behaart, aber groß und stark. Kaum vorstellbar, dass sich eine so menschliche Hand in eine Wolfspranke verwandeln konnte. Es mussten Lykandras Energien sein, welche die Verwandlung bewirkten. Sie durchströmten ihn, weil ein Teil von ihr in ihm war, genauso wie ein Teil von Pyr in Levan steckte. Theresa strich über seine Finger. Die Nägel waren kurz und hatten nicht die geringste Ähnlichkeit mit Krallen. Sie küsste seine Fingerspitzen, eine nach der anderen. Seine Finger waren so sanft mit ihr umgegangen, wenn sie daran dachte, bekam sie Tränen in die Augen. Vielleicht waren es Lykandras Energien gewesen, die sie gespürt hatte, sie hatte Pyrs Energien und Levans Macht weggefegt. Reingewaschen. Die Schwestern Lykandra und Pyr waren wie zwei Seiten derselben Medaille, wie zwei Energien, die einander offenbar neutralisierten. Das machte Sinn und erklärte auch, warum dieser schreckliche Krieg seit so langer Zeit tobte.
Sie schmiegte sich wieder an den schlafenden Correy und ließ das sanfte Vibrieren ihrer Sinne nachwirken. Unendliche Dankbarkeit und Liebe durchströmte sie.
„Wo warst du all die einsamen Jahre, Correy, wo?“, flüsterte sie an seine Brust. Sein leises Knurren im Schlaf, ließ sie lächeln. „Jetzt bist du ja da“, sagte sie, wischte sich die schon wieder laufenden Tränen vom Gesicht und streichelte dann für eine lange Zeit seinen Rücken während sie seinen Duft einatmete.
Lord Vasterian war angekommen. Maeva hörte seine engelsgleiche Stimme durch die angelehnte Tür und wies Levans Wachhunde an, die gefesselte und geknebelte Aurora in ein Nebenzimmer zu bringen und sich um sie zu kümmern, wobei sie offen ließ, wie genau die Männer vorzugehen hatten. Sollten sie einfach etwas Spaß mit der Gefangenen haben. Sie war überzeugt, es würde ihnen etwas einfallen, das Auroras Widerstand nach und nach brach.
Hinter ihnen schloss sie die Tür und blieb im Bad. Die Anwesenheit des Mächtigen machte sie nervös. Sie brauchte noch Zeit, um sich zu beruhigen. Ihr Spiegelbild gab mehr über sie preis, als ihr lieb war. Sie war bleicher als sonst und ihre Augen vor Angst starr geweitet. Sogar ihre Hände zitterten.Maeva drehte den Hahn auf und kühlte ihre Handrücken. Eine unsinnige, menschliche Angewohnheit. Und doch schien es zu helfen.
Als Maeva in den Wohnbereich zurückkehrte, empfing sie eine seltsame Stille, die sie erneut beunruhigte. Levan saß in seinem Sessel und rieb sich den Hals, auf dem eine große Bisswunde prangte. Der Anblick ließ sie schaudern. Levan wirkte gebrochen, totenbleich und wagte nicht, zu ihr aufzublicken.
Hinter ihm standen Vasterians Anhänger, die genau wie der Mächtige in edle Kutten gehüllt waren. Es waren vier an der Zahl, von denen sich keiner regte. Im Gegensatz zu den anderen Vampiren hielt sich Vasterian keine Blutsklaven. Seine Diener waren Vampire.
Als Lord Vasterian sie bemerkte, erhob er sich würdevoll und schritt auf sie zu. Vasterian Krobanis war größer als die meisten Männer, die sie kannte. Sein Gewand war mit goldenen Verzierungen bestickt und die langen schwarzen Haare umschmeichelten seine jugendlich wirkenden Züge. Die breiten Schultern und der muskulöse Brustkorb aber verrieten, dass er ein Kämpfer war. Der einstige Leibwächter Königin Pyrs, und wenn man den Legenden glaubte, ihr Geliebter.
„Maeva, mein schönes Kind, wir haben auf dich gewartet“, sagte er so sanft und zärtlich wie nur ein Vater mit seinem Kind sprach.
Doch Maeva
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