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Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)

Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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trieb sich niemand mehr außerhalb der eigenen vier Wände herum. Nur eine schwarze Katze streifte ihren Weg.
    Correys Atem beruhigte sich allmählich und er wirkte nun wieder etwas gefasster.
    „Geht es dir besser?“, fragte sie.
    Er nickte. Aber es überzeugte sie nicht völlig. Etwas an seinem Blick war noch immer unruhig. Seine Pupillen zitterten. Er setzte sich auf den Rand eines Brunnens und tauchte seufzend die Hand ins Wasser. Sie blieb vor ihm stehen und musterte ihn nachdenklich.
    „Ist es wegen mir, wegen uns? Ich meine ...“
    „Nein, Theresa, Liebes, nein, um Lykandras Willen.“ Er nahm ihre Hände in die seinen und sah sie an. „Es hat nichts mit uns zu tun. Sondern mit Keith.“
    „Wer ist Keith?“
    Im wachen Zustand hatte er ihn nie erwähnt. Er tauchte immer nur in Correys Träumen auf. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen musste er eine wichtige Rolle in Correys Leben spielen. Correy schloss die Augen.
    „Vielleicht hilft es, darüber zu sprechen“, sagte sie und hockte sich vor ihn.
    „Ja, vielleicht.“ Correy legte den Kopf in den Nacken und atmete tief durch. „Ich habe nie mit jemandem darüber gesprochen“, sagte er leise.
    Theresa merkte, wie schwer es ihm fiel, es jetzt zu tun. Aber dann erzählte er ihr von seiner Kindheit. Seinen Eltern, seinen Brüdern, wie sie mit den Schaustellern durchs Land zogen, und von dem Abend als sich Keith das erste mal vor ihm in einen Werwolf verwandelte. Und alles was danach geschah.
    „Ich kann mich an diesen Tag erinnern, als wäre es gestern gewesen. Ein großer Mann mit breiten Schultern und strengem Blick stand vor mir. Er brauchte nichts zu sagen, auch ohne jedes Wort machte er mir eine Heidenangst. Ich weiß noch, dass eine goldene Kette an seinem Hals baumelte. Ein Kreuz hing daran. Ich starrte den Anhänger an, wusste nicht wohin mit meinem Blick. ‘So, mein Junge. Du bist also Correy’, sagte er. Seine Stimme klang so tief und rau wie der Hall von Donner. Ich wagte es nicht, ihm ins Gesicht zu sehen und nickte nur. ‘Weißt du, warum du hier bist, Correy?’
    Ich wusste es und nickte noch einmal.
    ‘Gut.’ Die riesige Hand dieses Mannes tätschelte meinen Kopf. Dann drehte er sich um und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. Ein Totenschädel stand darauf. Der Kopf von einem echten Menschen. Ich wollte nicht wissen, woher er den hatte.
    ‘Komm, setzt dich zu mir. Du musst mir nun ganz genau erzählen, was du gesehen hast.’
    Ich konnte mich kaum rühren. Meine Beine zitterten. Ich weiß nicht, wie ich es schaffte, doch schließlich saß ich in dem Stuhl, legte beide Arme auf die Lehnen und starrte zu meinen Füßen.
    ‘Was ist heute Nacht passiert?’
    Ich wusste, dass die Stadtwachen meinen Bruder gejagt hatten, weil er sich in ein Monster verwandelt hatte. Doch zu dem Zeitpunkt, als sie ihn fanden, war er wieder ein Mensch gewesen. Keine Ahnung, wo sie ihn hingebracht hatten. Einer der Männer, mit denen meine Brüder und ich umhergezogen waren, behauptete, man würde Keith in den Kerker werfen. Aber Keith war doch kein Verbrecher.
    ‘Mein Bruder ist nicht böse’, sagte ich und traute mich zum ersten Mal, seit ich das Büro des Inquisitors betreten hatte, dem Mann in der schwarzen Robe in die Augen zu sehen. Seine Gesichtszüge verhärteten sich.
    ‘Das habe ich dich nicht gefragt, Correy. Ich will von dir wissen, ob es stimmt, was die Leute erzählen. Hat sich dein Bruder heute Nacht in einen Werwolf verwandelt?’
    Ja, das hatte er. Ich hatte es mit eigenen Augen gesehen. Aber wenn ich gestand, würden sie meinen Bruder töten. Also schwieg ich beharrlich. Ich wusste, was sie mit Menschen machten, von denen sie glaubten, sie wären mit dem Teufel im Bunde. Sie wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
    ‘Du kannst vor Gott nichts leugnen, Correy. Er sieht alles.’
    Wenn Gott wirklich alles sah, dann musste er wissen, dass Keith kein böser Mensch war. Vielleicht war das, was in ihm steckte, böse, aber nicht Keith. Er hatte mir Angst gemacht, aber trotzdem blieb er mein Bruder. Er brauchte Hilfe.
    ‘Ich weiß nichts’, stotterte ich und wünschte, der Inquisitor würde mich endlich gehen lassen.
    ‘Wie du willst. Offenbar bist du genauso dickköpfig wie dein Bruder. Aber wir werden die Wahrheit herausfinden.’
    Der Mann erhob sich, packte mich am Arm und zog mich zur Tür. Ich schrie er solle mich loslassen und versuchte mich loszureißen. Ich erinnere mich noch heute an diesen festen Griff und die

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