Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)
Baal seiner Seele schadete.
Während ihrer Fahrt kam ihm ein weiterer Gedanke.
„Alle Blutsklaven und Vampire sind in Auroras Licht vergangen. Warum ist dir nichts passiert, Theresa?“
Sie lächelte zu ihm auf und schmiegte sich enger an seine Schulter.
„Du hast mich davor bewahrt, Correy.“
„Ich?“
„Als wir uns geliebt haben. Deine Liebe war stark genug, Levans Verbindung im Moment unserer Vereinigung fortzuspülen. Ich bin nun keine Blutsklavin mehr.“
Diese Nachricht machte ihn sprachlos. Die ganze Zeit hatte er sich gefragt, wie er sie von ihrem Band zu Levan erlösen konnte, und dabei hatte er es unmerklich bereits getan. Konnte es einen glücklicheren Moment in seinem Leben geben als diesen?
Er war überwältigt, hielt Theresa noch fester im Arm und küsste ihren Kopf. Sie lachte und plötzlich war alles so leicht, nichts konnte ihnen mehr etwas anhaben.
Theresa schmiegte sich an seine Brust und schloss die Augen. Ihr Körper zitterte leicht und die Anspannung fiel langsam von ihr ab. Sie waren in Sicherheit. Vorerst. Die Blutjagd würde erst beendet sein, wenn es sich unter den Vampiren herumsprach, dass der Auftraggeber tot war und es nichts mehr bei ihm zu holen gab. Sie würde eine Zeitlang untertauchen müssen. Aber vielleicht konnte sie eines Tages nach Hamburg zurückkehren, ohne um ihr Leben zu fürchten. Sie wusste, dass Lord Vasterian Levans Tod als gerechten Ausgleich für sein Versagen ansah. Vielleicht ließ er die Sache auf sich beruhen.
Theresa sehnte sich nach ihrer kleinen Schwester und hoffte, dass sie mit Mama und ihrem Stiefvater einen Neuanfang starten konnte. Es war viel Zeit vergangen. Sie hatte sich entwickelt und war nun bereit, ihnen zu vergeben. Ob sie auch ihr vergaben, konnte sie nicht sagen, aber sie wollte es zumindest versuchen. Correy strich gedankenversunken über ihren Arm.
Am unterirdischen Steg angekommen, banden sie das Boot fest und stiegen aus.
Das zweite Boot trieb einsam im Gewässer. Scheinbar hatte sich das Seil tatsächlich gelöst und es war zurückgetrieben.
Sie eilten die Treppen hinauf. Der Mond war noch immer hinter einer dunklen Wolkendecke verborgen. Aber Correy sagte, der Mond würde früher oder später hervorkommen. Sie mussten schnell ins Hotel zurück. Das Licht des Vollmonds durfte seine Haut nicht berühren.
„Ich habe den Mietwagen hier irgendwo abgestellt“, sagte Theresa und hielt nach dem Auto Ausschau. Doch sie konnte es nicht entdecken.
„Ich sehe dort drüben nach“, sagte Correy und verschwand in der anderen Richtung.
Es war verwirrend. Sie hatte noch nie vergessen, wo sie ihren Wagen geparkt hatte. Wahrscheinlich war die ganze Aufregung daran schuld.
Sie erreichte die Straße und lief diese ein Stück hinunter. In der Ferne sah sie den Mietwagen von Mr. Boyle und legte einen Schritt zu. Sie wollte die Tür aufschließen, als ihr auffiel, dass der Reifen einen Platten hatte. Und nicht nur der eine. Es betraf alle vier Räder. Hier stimmte etwas nicht.
Plötzlich schlang sich ein Arm von hinten um ihren Hals und nahm sie in den Würgegriff.
„Ich habe auf dich gewartet, meine schöne Blutsklavin.“
Theresa erkannte die hellen Augen von Levan. Wie war er entkommen?
Sie erinnerte sich an das losgebundene Boot. Levan musste es irgendwie gelungen sein, die Höhle noch vor ihnen zu verlassen.
„Bitte, Levan ...“
Sie versuchte ihn zu besänftigen, ihm alles zu erklären, aber er lachte nur und seine spitzen Eckzähne rammten sich brutal in ihren Hals. Ein saugendes Geräusch drang an ihr Ohr. Kräftig sog er ihr den Lebenssaft aus den Adern. Aber dieses Mal fühlte es sich anders an. Ihre Beine wurden schwach. Ihr Körper sank in sich zusammen und wurde nur von seinen Händen gehalten. Levan trank weiter. Sie spürte ein Kribbeln in den Händen und Füßen. Ihr Herz schlug immer schneller und schneller.
Ihr wurde klar, dass er sie töten würde.
Er hatte vor, ihr sämtliches Blut zu rauben. Entkräftet öffnete sie den Mund und schrie nach Correy, doch noch bevor sie seinen Namen ausgesprochen hatte, legte sich Levans schwere Hand auf ihren Mund.
„Du wirst den nächsten Morgen nicht erleben“, flüsterte er und grub die Zähne ein weiteres Mal in ihren Hals.
Theresa wurde schwindelig. Sollte es so enden? Sie wollte nicht sterben. Bilder tauchten vor ihrem geistigen Auge auf. Sie sah Mama, die ihr eine Schultüte zur Einschulung schenkte. Dann erblickte sie ihre Schwester, die ihr zum Geburtstag
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