Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)
bewegten sich unter ihm, ihr Körper zuckte, aber sie konnte sich nicht befreien und gab erschöpft und schwer atmend auf. Sie nickte vorsichtig.
„Jetzt geh bitte runter von mir.“
Aber das wollte er nicht. Er fand es schön, auf ihr zu liegen, ihren Körper an seinem zu spüren. So nahwar er schon lange niemandem mehr gewesen, schon gar keiner Frau, und er genoss es. Seine Hose wurde zu eng und sein Unterleib drückte sich gierig gegen ihren.
„Killian, geh bitte runter“, bat sie und ihre Stimme war ein heiseres Flüstern.
Er sah ihr in die Augen, die wunderschön leuchteten, schimmerten und dann fiel sein Blick auf ihre bebenden Lippen, die sich so wunderbar geöffnet hatten, wie die Blütenblätter einer Rose. Nein, er konnte dieser Versuchung nicht widerstehen. Er beugte sich über sie, senkte den Kopf und nahm ihren Atem auf, war versucht, seinen Mund auf ihren zu pressen.
Da erklang ein kehliges Husten und er drehte sich um zu der Bank, auf der vorhin ein Mann gelegen hatte, der nun aufrecht saß und zu ihnen herüberstarrte. Wütend sprang Killian auf. Typisch Mensch.
„Macht doch weiter, ich stör... doch gar nicht“, lallte der Fremde, der zu viel getrunken hatte. „Tut ... als wär ich ... nicht da.“
„Ich komm dir gleich ...“
„Lass ihn.“
Keira stand neben ihm und hielt ihn am Arm zurück. Die bloße Berührung ihrer Hand besänftigte ihn. „Na schön. Gehen wir woanders hin.“ Er wollte nach ihrer Hand greifen, sie mit sich ziehen, irgendwohin, wo niemand sie sah, wo er dem Drängen seines Körpers nachgeben, sie küssen und liebkosen konnte, aber Keira verwehrte sich ihm und schüttelte mit einem Lächeln den Kopf.
„Ich akzeptiere dich als Mentor. Doch mehr als das habe ich nicht gesucht.“
Ihre Worte trafen ihn, fühlten sich an wie ein Eimer kaltes Wasser, den ihm jemand über den Kopf schüttete und das Feuer der Leidenschaft, das lichterloh in seinen Lenden gebrannt hatte, verkümmerte zu einem winzigen Flämmchen.
Keira schritt an ihm vorbei aus dem Park und zog eine Wolke aus ihrem Duft mit, der seine Sinne vernebelte. Er folgte ihr rasch, doch er hatte das Gefühl, als würde er auf Watte gehen.
„Bleibt doch“, rief ihnen der Betrunkene hinterher.
Wahrscheinlich ein einsamer Mann. Killian konnte sich in ihn hineinfühlen. Es hatte Zeiten gegeben, in denen er fast genauso geendet wäre. Das war kurz nach der Auflösung des Rudels, wo er plötzlich jedes Ziel aus den Augen verloren hatte. Von einem Tag auf den anderen war alles anders und die Zukunft war ihm vager denn je erschienen. Aber diese Zeiten waren vorbei. Er hatte gelernt, sich selbst zu genügen, die Umstände zu akzeptieren und hatte sogar Vorteile daraus gezogen. Die Einsamkeit war ein Freund geworden, in seinen Entscheidungen war er frei, hatte keine Verantwortung für andere übernehmen müssen. Plötzlich spielte aber etwas anderes in seinem Leben eine viel größere Rolle und er spürte seit langer Zeit wieder Hoffnung. Hoffnung darauf, neue Wege zu gehen, nicht nur zu funktionieren, sondern zu erleben.
Sie wanderten die Straße hinauf, bis Keira an einer Ecke stehen blieb. Sie sah wunderschön aus. Er verspürte noch immer den unwiderstehlichen Drang, sie zu küssen.
„Ich muss dir danken“, flüsterte sie. Killian war überrascht. Wofür, wollte er fragen, da sprach sie weiter: „Ich habe nun wieder Hoffnung.“
Sie lächelte ihn an. Das waren fast eins zu eins seine Gedanken. So etwas konnte kein Zufall sein. Vielleicht hatte Lykandra sie bewusst zusammengeführt? Nur warum merkte Keira davon nichts? Wieso blieb sie auf Abstand? Killian wollte sie zu gern an sich heranziehen, sie spüren, berühren, doch ihre Körperhaltung verriet, dass sie das nicht zulassen würde. Sie war nicht bereit, sich für jemanden zu öffnen. Hinzukam, dass es inzwischen sehr spät, oder besser gesagt, sehr früh war. Sie gähnte, rieb sich die Augen. Es war eine anstrengende Nacht gewesen. Für sie beide.
„Wirst du ihn mir geben?“
Den Kuss? Killian schüttelte den Kopf, versuchte, seine Sehnsucht zu unterdrücken.
„Den Biss“, sagte sie leise.
Der Gedanke, sich in seine monströse Gestalt zu verwandeln, um sie zu beißen, war alles andere als angenehm. Er fürchtete viel zu sehr, ihr wehzutun. Doch er wusste auch, was geschah, wenn er es nicht tat. Also nickte er.
Keira hauchte ihm ein Küsschen auf die Wange. „Danke. Ich habe so lange nach jemandem wie dir gesucht.“
Oh, wenn sie das doch
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