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Lykos (German Edition)

Lykos (German Edition)

Titel: Lykos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Björn Harmening
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oder ihr zu folgen. „Offensichtlich hatten die einen größeren Streit“, bemerkte der Oberkommissar.
„Vielleicht hatte sie Angst vor ihm“, vermutete Damm.
„Genau. Deshalb will ich auch noch mit ihr sprechen. Hoffentlich finden die Kollegen sie schnell.“
„Und was machen wir jetzt?“
„Auf jeden Fall bleiben wir noch hier und beobachten. Vielleicht kommt er ja gerade nach diesem Erlebnis heraus. Ich habe so ein Gefühl, als ob wir heute Nacht noch einiges zu tun bekommen“, sagte Straub mitnachdenklichem Tonfall.
Der Auftrag von der Zentrale kam für die Streife Vox 21 umgehend, nachdem Straub seine Meldung per Funk eingereicht hatte. Der blau-silberne Opel mit der zweiköpfigen Besatzung fuhr gerade die Humboldtallee am Salzgittersee in Richtung Fredenberg entlang. Polizeimeister Heiner Ruprecht und Polizeiobermeister Carsten Struck machten sich sofort an die Aufgabe, fuhren langsamer und suchten die Gegend nach der genannten Person ab. Mitten unter der Woche war auf Salzgitters Straßen um die Uhrzeit so gut wie nichts mehr los. Deshalb war es wahrscheinlich auch nicht allzu schwer, eine derartig beschriebene Frau ausfindig zu machen, wenn sie sich tatsächlich in diese Richtung fortbewegte. Die beiden Streifenpolizisten fuhren mehrere parallel verlaufende Straßen in dieser Gegend ab und beleuchteten auch mit der großen Kegellampe die Gebüsche und Balkonunterstände. Nach einiger Zeit fuhren sie wieder zurück zu der Allee, von der sie gekommen waren, als Ruprecht die Frau im Scheinwerferlicht tatsächlich entdeckte. Sie lief über die Straße in Richtung See, überquerte den Parkplatz und rannte dann einen der Fußwege am Rand des Gewässers entlang. Der Streifenwagen folgte der Frau und die beiden Polizisten konnten sie zwischen den kahlen Gebüschen immer wieder sehen. Sie lief noch immer – in einer beeindruckenden Geschwindigkeit – und schien keinerlei Notiz von dem ihr nachfolgenden Streifenwagen zu nehmen.
Carsten Struck rief sie mit Hilfe des Megafons auf dem Dach des Streifenwagens an und forderte sie auf, anzuhalten. Die Frau machte jedoch keinerlei Anstalten, der Aufforderung nachzukommen und lief weiter. Die Streifenpolizisten folgten auf der parallel zu dem Fußweg verlaufenden Straße und versuchten, sie im Auge zu behalten.
„Die rennt in Richtung großer Parkplatz am Nordufer“, bemerkte Ruprecht. „Lass mal die Lampe aus, wir fahren vor und schnappen sie dann dort oben.“ Er gab Gas, folgte dem Verlauf der Straße bis zur nächsten Kreuzung und bog dann rechts ab. Nach etwa zwanzig Metern hielten sie am Straßenrand und standen direkt an der Stelle, an welcher der Fußweg endete, auf dem sie die Frau hatten laufen sehen. Nach kurzer Zeit hörten sie tatsächlich den keuchenden Atem und sahen sie im trüben Licht der Straßenlaternen auf sich zukommen.
Ruprecht leuchtete mit einer Taschenlampe zu ihr hin und rief sie an: „Hallo, junge Frau. Bleiben sie doch bitte einmal stehen! Polizei. Hey, hallo!“
Die Frau tat zunächst so, als bemerkte sie die beiden Polizisten gar nicht. Dann, als sie fast bei ihnen angelangt war, schlug sie plötzlich einen Haken und sprintete blitzschnell an ihnen vorbei. Mit einer schier unglaublichen Geschwindigkeit lief sie über die Straße, sprang über ein Gebüsch herüber und verschwand aus dem Sichtfeld der Beamten.
„Hast du das gesehen?“, fragte Ruprecht seinen Kollegen ungläubig.
„Mann, die hat ja einen Zacken drauf“, bemerkte Struck und schüttelte seinen Kopf.
„Na dann mal hinterher, die ist zum Segelflugplatz“, sagte der Polizeiobermeister und stieg zusammen mit seinem Kollegen wieder schnell in den Wagen. Sie wendeten und überquerten die Straße ebenfalls. Knapp hinter der Stelle, an der die Frau verschwunden war, führte ein asphaltierter Weg in die selbe Richtung zum Flugplatz. Dort bogen sie ein und fuhren mit hoher Geschwindigkeit bis zum Ende des Weges. Rechter Hand lagen einige Kleingärten hinter einer dichten Hecke. Ein eisernes Tor daneben führte in die Anlage hinein und schien aufgebrochen worden zu sein, denn es stand halb offen. Die beiden Beamten hielten direkt davor an und stiegen aus. Sie leuchteten mit ihren Taschenlampen umher und entdeckten ein aufgebrochenes Vorhängeschloss auf dem Boden vor der Eingangstür zu der Anlage.
„Die ist wohl hier hineingelaufen“, stellte Struck fest. „Reißt einfach das Tor auf und sprengt das Schloss hier. Das ist ja ein toller Feger“, ergänzte er

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