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Lynettes Erwachen

Lynettes Erwachen

Titel: Lynettes Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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aufmerksamen Beobachter schon. Milch ist im Kühlschrank, Zucker steht auf dem Tisch.“
    Tatsächlich stand auf dem Tisch eine große Zuckerdose, die sie mit den Papieren fast runtergestoßen hätte.
    „Wo ist Elias? Warum kommt er nicht selbst?“
„Weil er sich kaum noch auf den Beinen halten kann. Er ist total erschöpft.“
    „Kein Wunder. Die da draußen machen mehr kaputt, als sie arbeiten. Ich hätte die Schicht im Club übernehmen sollen, konnte aber nicht.“
„Er hat seit Montag durchgemacht?“ Lynette sah fassungslos aus. „Und hätte ich ihn heute Morgen nicht im Club besucht, wäre er Auto gefahren, oder was?“
    „Du bist ja wie eine Mutter.“
„Ach, halt den Mund. Das ist unverantwortlich. Wie lange will er das durchhalten? Der Bau hat gerade erst begonnen?“
    „Den Club übernimmt Annette, und läuft der Bau erst mal, wird es wieder ruhiger.“
    „Wer ist diese Annette?“, fragte Lynette fauchend.
    „Sie ist aus dem Club“, antwortete Ryan ruhig und sachlich. Natürlich hatte er das wütende Funkeln in ihren Augen gesehen.
„Das weiß ich. Ich habe sie kennengelernt. Sie hasst mich.“
    „Ist ihr das zu verdenken?“
„Bitte? Sie kennt mich gar nicht.“
    „Du hast ihr den Lieblingsmaster abspenstig gemacht. Klar ist sie sauer.“
    Ihr schien schlecht zu werden, die Hände begannen zu zittern. Fahrig zog sie sich einen Stuhl heran und ließ sich darauf plumpsen.
    Ryan setzte sich zu ihr und lächelte sie warm an. „Seit er dich kennt, hatte er keine Session mehr im Club.“ Von dem kleinen Ausrutscher musste sie nichts wissen. „Annette ist stinksauer, das ist alles. Sie wird es überleben.“ Ryan zwinkerte ihr zu. „Du bist echt süß, wenn du rot wirst.“
    „Wieso wird diese Annette Geschäftsführerin im Club?“
„Stellvertretende! Der Club gehört immer noch mir.“
    „Dir? Ich dachte, Elias und du, ihr seid Partner?“
    „Waren wir. Ich habe Elias ausbezahlt. Er wollte unbedingt die Villa und war nicht flüssig. Zu viel fest angelegt, und das hier“, Ryan machte eine ausladende Handbewegung, „war nicht billig. Na ja, Elias hat’s ja.“
„Das geht mich nichts an, und es interessiert mich auch nicht.“
    Sie klang aufrichtig, doch Ryan war sich ihrer Absichten noch immer nicht sicher.
    „Ich dachte, es interessiert dich, dass er nicht unvermögend ist.“
    Lynette sprang so schnell vom Stuhl, dass dieser quer durch den Raum rutschte. Mitten in der Bewegung stoppte Ryan ihre Hand – wenige Zentimeter vor seiner Wange. Ihr Blick sprühte Funken.
    „Du Bastard! Wie kannst du es wagen, mir so etwas zu unterstellen. Ich habe sein Geld nicht nötig. Schon mein halbes Leben bin ich selbstständig und für mich allein verantwortlich. Wofür hältst du mich denn?“
„Beruhige dich! Ich wollte wissen, ob du an Elias oder dessen Vermögen interessiert bist.“
    Lynette riss ihre Hand los.
    „Du bist das Letzte! Bleib mir in Zukunft vom Leib. Solche Tests sollten unter deiner Würde sein.“
    „Lynette! Warte! Bitte!“, rief er ihr nach. „Elias ist mein bester Freund. Darf ich mir da keine Sorgen machen?“
    „Deine Sorge in allen Ehren, aber das gibt dir nicht das Recht, mich zu beleidigen.“
    Wütend stapfte sie durch die Halle.
    „Du bist ihm wichtig, Lynette. Ich musste wissen, ob das auf Gegenseitigkeit beruht.“
    Endlich blieb sie stehen, die Hände zu Fäusten geballt drehte sie sich um. „Ich dachte, du siehst alles, und außerdem hättest du fragen können.“
    „Du gestehst es dir ja selbst nicht ein. Was hättest du geantwortet?“
    „Ihr macht mich mit eurem alles durchdringenden Blick wahnsinnig. Wenn du ihm ein Sterbenswort sagst, reiße ich dir den Kopf ab.“
    Von einem Augenblick zum nächsten verrauchte die Wut, und sie lächelte zaghaft. Diese Frau hatte verdammt viele Gesichter. Ryan konnte verstehen, dass Elias nicht mehr von ihr loskam.
    „Er mag mich wirklich?“
    Es stand ihm nicht zu, diese Frage zu beantworten. Das war etwas, da musste sein Freund allein durch. „Was glaubst du wohl?“
    „Beantwortest du immer eine Frage mit einer Gegenfrage?“
    „Ja.“
    „Ja, was?“
    „Er mag dich, sehr sogar.“
    Ryan hätte sie knuddeln können, wie sie vor ihm stand, mit roten Wangen, zittrigen Händen und einem seligen Lächeln im Gesicht.
    „Ich mag ihn auch sehr“, flüsterte sie und konnte ihm nicht in die Augen sehen.
    „Und warum sagt du ihm das nicht?“
    „Weil es mir Angst macht. Es sollte nur Sex sein. Wir wollen beide

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