Lynne Graham
würde. Im Vergleich zu anderen weiblichen Berühmtheiten sah sie noch recht zahm aus. „Immerhin trage ich Unterwäsche.“ Pamelas Rat, ohne zu gehen, hatte sie dann doch lieber ausgeschlagen.
Lysander zog sich sein Jackett aus und warf ihr dann einen vernichtenden Blick zu. „Wage es nicht einmal, auch nur daran zu denken. Von jetzt an gilt: Alles zwischen Schultern und Knien hat bedeckt zu sein.“
„Ist das so, ja? Ich habe Fotos von dir gesehen, wo die Frauen an deinem Arm wesentlich weniger tragen.“
„Sei nicht albern“, kanzelte er sie überheblich ab. „Du bist meine Ehefrau, das heißt also, eine ganz andere Liga. Ich erwarte Anstand und Zurückhaltung von dir in der Öffentlichkeit.“
Diese kleine Rede schlug dem Fass den Boden aus. Da konnte man also sehen, welch unterschiedliches Maß hier galt! Allerdings überraschte es sie auch, dass er nicht laut wurde. „Und was ist das Dritte, das ich unbedingt lernen muss, um weiterzuleben?“
„Wie man einen wütenden Ehemann beruhigt.“ Damit kam er zu ihr und hob sie auf seine Arme.
Er warf sie unzeremoniös auf das Bett und legte sich auf sie. Den erschreckten Schrei, den sie ausstoßen wollte, verhinderte er mit einem gierigen Kuss, der sofort ihr Blut in Wallung brachte. Ophelia begann vor Erregung zu zittern. Mit einer Hand schob er ihr Kleid hoch und ließ seine Finger das Zentrum ihrer Lust finden. Sie war schockiert und verunsichert. Es war helllichter Tag. Sie wusste, sie müsste ihn aufhalten, schließlich hatte sie sich geschworen, nie wieder mit ihm zu schlafen, doch seine Liebkosungen machten sie schwach vor Sehnsucht nach ihm.
„Das sollten wir nicht tun …“, versuchte sie es wenig überzeugend.
„Aber du willst mich, du bist bereit für mich.“ Ein lustvoller Seufzer entschlüpfte ihr, und Lysander stieß ein zufriedenes Knurren aus. „Als all diese männlichen Blicke auf deinen Schenkeln gelegen haben, da habe ich nur an eines gedacht – dass ich das Recht habe, zwischen ihnen zu liegen.“
Mit einem kraftvollen Stoß drang er in sie ein, und Ophelia erschauerte. Er nahm sie heftig, wild und gierig in Besitz, und es war unglaublich erregend. Unter dem sinnlichen Anschlag lief Schockwelle um Schockwelle durch ihren Körper, und während sie sich für ihre Schwäche, ihn nicht zurückweisen zu können, schämte, so genoss sie doch gleichzeitig seine wilde Leidenschaft und erwiderte sie mit Hingabe. Nichts hatte sich je so gut angefühlt. Als das Feuerwerk in ihr explodierte, war sie erfüllt von einer Verbundenheit mit ihm, die sie zutiefst aufwühlte. Im Nachhall der Leidenschaft schlang sie die Arme um ihn und klammerte sich an ihn.
Lysander stöhnte kehlig auf. Er konnte nicht glauben, dass er derart die Kontrolle über sich verloren hatte. Die Lider halb geschlossen, schaute er unter dichten Wimpern hervor forschend in ihr Gesicht. „Habe ich dir wehgetan?“
„Nein“, gab sie unwillig zu und wandte den Kopf ab. Sie war nur entsetzt – über das, was soeben zwischen ihnen geschehen war, und über sich selbst, weil sie es genossen hatte.
„Meine kleine jungfräuliche Frau. Ich hätte behutsamer sein müssen.“ Langsam stand er auf, richtete seine Kleidung und strich sich das Haar zurück. Jetzt hatte er sich wieder unter Kontrolle. „Ich muss noch einige Anrufe erledigen, bevor wir zum Flughafen fahren können.“
Sie sprach erst wieder, als er schon bei der Tür angekommen war. „Glaubst du mir das über Matt Arnold? Dass seine Schwester es nicht an die Presse weitergegeben hat?“
Er musterte sie abschätzend, studierte ihre fiebrige Miene. „Warum sollte ich dir das abnehmen? Wie könnte ich? Wahrscheinlich hast du sogar selbst dafür gesorgt, dass die Story durchsickert. Dein heutiges Verhalten lässt eigentlich nur diesen Schluss zu. Gestern haben wir geheiratet, und heute holst du die Presse in mein Haus. Deine Gier nach Medienaufmerksamkeit spricht doch für sich selbst.“ Damit verließ er das Zimmer.
Ophelia ging in das angrenzende luxuriöse Bad. Tränen mischten sich mit dem heißen Wasser der Dusche, als sie vor Wut, Frustration und einem merkwürdigen Gefühl von Heimweh weinte. Ihr hätte klar sein müssen, dass Lysander zu diesem Schluss kommen würde. Der Schuss, der ihn nur hätte verärgern sollen, war nach hinten losgegangen. Jetzt würde er ihr niemals glauben, dass sie nichts mit der Weitergabe von Informationen an die Presse zu tun gehabt hatte. Er sah ein publicity-lüsternes
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