Lynne Graham
hinterlassen. Sergio will Sie heiraten. Ich möchte Ihnen meine besten Wünsche für die Zukunft überbringen. Und ich habe das große Bedürfnis, mich mit meinem Bruder zu versöhnen.“ Flehend schaute er Kathy an. „Bitte, können Sie nicht ein gutes Wort für mich einlegen?“
Ella erwachte im Nebenzimmer, und ihre Schreie boten eine willkommene Ablenkung. Kathy ging hinüber, nahm das winzige Baby aus der Wiege und schloss es zärtlich in die Arme. Wie wichtig es doch war, eine Familie zu haben! Sie trug Ella ins andere Zimmer, damit ihr Onkel sie kennenlernen konnte. Hingerissen bewunderte er seine Nichte.
„Nach der Hochzeit werde ich mit Sergio reden“, sagte Kathy schließlich. „Aber das ist alles, was ich versprechen kann.“
Mit einer dankbaren Geste ergriff Abramo ihre Hand und schwor ihr, sie würde es nicht bereuen.
Sobald er verschwunden war, schaute Kate im Internet nach, was dort über Grazia Torrente zu finden war. Sie entdeckte das Bild einer zarten Blondine mit madonnenhaftem Gesicht und einer Figur, an der selbst ein Kartoffelsack elegant aussehen würde. Sie war die Tochter eines italienischen Adligen und gehörte zur europäischen High Society.
Abramo und Grazia geben ein seltsames Paar ab, dachte Kathy, während Sergio und ich … Sie verzog das Gesicht. Immerhin waren seit der Verlobung viele Jahre vergangen, und die blonde Schönheit war jetzt mit seinem Bruder verheiratet.
Am nächsten Tag fuhr Kathy mit dem Kindermädchen und Ella zum Flughafen, wo sie Bridget und Nola traf. Zehn Minuten später klingelte ihr Handy.
„Wie ich höre, amüsiert ihr euch gut“, sagte Sergio leise lachend.
Kathy versteifte sich. „Lässt du mich von deinem Sicherheitspersonal überwachen?“
„Das ist nicht nötig, tesoro mio. Ich kann euer Kichern bis hierher hören, ihr klingt wie alberne Schulmädchen.“
„Wo bist du?“, fragte Kathy und schaute sich suchend um, bis ihr Blick schließlich an Sergios auffälliger Gestalt hängen blieb. Er stand im Schatten einer Säule, weniger als fünfzig Meter entfernt. „Ich wusste nicht, dass du hier bist …“
„Nein, komm nicht her. Beachte mich gar nicht“, sagte Sergio rasch, als sie aufstehen wollte. „Wir reisen getrennt, um die Paparazzi nicht aufmerksam zu machen. Ihr fliegt mit dem Flugzeug von Leonidas Pallis nach Italien.“
„Dein Freund hat nicht zufällig eine Party für mich organisiert?“ Kathys grüne Augen blitzten auf. „Immerhin ist es mein letzter Tag als unverheiratete Frau.“
Trotz der Entfernung sah Kathy, wie Sergio die Hand schüttelte, als hätte er sich verbrannt. „Du wirst mir diese Kreuzfahrt ewig vorhalten, nicht wahr?“
Den Kopf leicht geneigt, zuckte Kathy übertrieben die Achseln. „Wie kommst du denn darauf?“
„Ich glaube, ich habe meine Jacht in weiser Voraussicht Diva Queen getauft, tesoro mio“, sagte Sergio gedehnt und lachte noch einmal leise.
8. KAPITEL
Eine liebenswürdige Stewardess begleitete Kathy und ihre Freundinnen zum Flugzeug.
An Bord wurden sie von zwei Frauen herzlich begrüßt. Ein schönes Mädchen mit haselnussbraunen Haaren, blauen Augen und einem offenen Lächeln stellte sich als Maribel Pallis vor. Bei ihrer nicht minder hübschen Begleiterin handelte es sich um Tilda, Prinzessin Hussein Al-Zafar. Sie waren die Frauen von Sergios besten Freunden, Leonidas und Rashad.
„Wir konnten nicht länger warten, um dich kennenzulernen.“
In diesem Moment schlug Ella die Augen auf und musterte neugierig die neuen Gesichter. Damit war das Eis gebrochen, denn alle anwesenden Frauen hatten Kinder.
Kurz nach dem Start fragte Maribel, ob Kathy Lust hatte, heute Abend auszugehen, anstatt als brave Braut ruhig zu Hause zu sitzen.
Überrascht sah Kathy sie an. „Sehr gern! Während der Schwangerschaft bin ich nie weggegangen, und nach der Geburt war ich ständig im Krankenhaus bei Ella.“
Tilda und Maribel sahen sich lächelnd an. „Dann lasst uns die Gegend unsicher machen!“
Nachdem der Jet in der Toskana gelandet war, wurde Ella mit dem Kindermädchen zum Landsitz der Pallis’ chauffiert, während Kathy mit den Frauen nach Florenz fuhr. Sie bewunderten die prächtige mittelalterliche Kulisse der Stadt und leisteten sich eine ausgedehnte Shoppingtour. Sie wurden von einem ganzen Heer von Bodyguards begleitet, die sich jedoch unauffällig im Hintergrund hielten. Zum ersten Mal benutzte Kathy die Kreditkarten, die Sergio ihr gegeben hatte, und genoss es, von einer
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