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Lyon - A.M.O.R. 01

Lyon - A.M.O.R. 01

Titel: Lyon - A.M.O.R. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Madea
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als ließe er sein Herz zurück, als würde er etwas für ihn sehr Wertvolles einer Gefahr aussetzen. Halb bewusstlos hatte er sie wie einen Feind in Trance versetzt, was ihm immer noch unrecht erschien. Doch er wusste, es gab keine andere Möglichkeit, um sie in Sicherheit zu bringen. Er hatte mit ihr den Ort aufgesucht, der seiner Spezies einer der drei heiligsten war – die heilkräftigenden Katakomben unterhalb Schloss Salassar.
    Adina musste ihn gehört haben, als seine gebrochenen Knochen sich schmerzlich zusammenfügten.
    Adina. Kein Amorph erhielt einen Namen mit mehr als vier Buchstaben. Es war feste Tradition und er kannte niemanden. Amorphen trugen ihren kurzen Namen mit Stolz. Ihre Eltern hatten echt großen Mist gebaut. Oder die Menschenfrau und werdende Mutter war unwissend von dem Erzeuger des Kindes zurückgelassen worden, weil ein Kopfgeldjäger der Magycen ihn aufspürte und tötete. Aber das Baby auszusetzen, in einem Kloster, oh Mann, ausgerechnet dort. Adina würde aus dem Beten und Beichten nie herauskommen, falls ihr Sexualtrieb, das selbstbewusste Auftreten und überaus große Ego eines Amorphen irgendwann mit oder ohne Wandlung erwachen sollte.
    Lyon zuckte zusammen, was schmerzte, als sein Körper unvermittelt anfing, zu kribbeln. Ihre Nähe! Er reagierte so heftig darauf wie auf nichts anderes in seinem Leben. Sein Geist schweifte stets zu dem einen Thema, suggerierte Bilder von Liebesakten, die das wilde Tier erweckten. Sein Duft verstärkte sich, er konnte nichts dagegen tun … wollte nichts tun, als ihr süßliches Odeur nach Erdbeeren zu ihm ins Erdreich drang. Seit er sie auf den Klippen entdeckt hatte, gierte er nach dem Biss. Das Verlangen, zu wissen, ob sie so göttlich schmeckte wie sie roch, brachte ihn an den Rand der Verzweiflung. Zum Glück richteten sich momentan seine Oberschenkel. Er wäre nicht fähig, sich auf sie zu stürzen. Wenn sie also nicht ihre straffen Schenkel über ihn schwang und ihn ritt … Verflucht! Nicht die eiskalte Dusche, die er benötigte. Vielleicht wäre ein Dolch ins Herz gut, das würde ihn eine Weile ablenken.
    Gott, es kam überhaupt nicht infrage, von ihr zu trinken, egal was sein lechzender Körper ihm einzureden versuchte. Sie hatte es ihm unmissverständlich verboten. Sie war hier, weil er sie aus dem Wald hatte in Sicherheit bringen müssen. Die Magycen, falls sie noch derart vernetzt waren wie vor 500 Jahren, würden die Gegend gründlich inspizieren. Doch ihre Spuren führten ins Meer, wo sie sich verloren.
    „Lyon?“
    Uff! Er vibrierte, als hauchte sie seinen Namen auf die feuchte Eichel. Warum hieß er nicht Alexander, Christopher oder Daniel Elias Maximilian? Er mühte sich, die Hitze seines Körpers runterzukühlen. Was machte sie hier überhaupt? Ein stockdunkles Turmverlies, Keller und Höhlengänge hätten sie eigentlich davon abhalten können, hier herumzuschleichen. Nun, zumindest unter der Erde fand sie ihn nicht und rauskommen konnte er auch schlecht. Zum einen war seine Genesung nicht beendet und zum anderen hatte er nicht vor, sie mit einem Schock umzubringen.
    Sie kam näher. Ihre Fußsohlen tapsten über den benetzten Erdboden. Wenn sie wüsste, auf was sie da lief. Wie gern würde er sich vor sie hocken, ihre Füße in warmes Wasser eintauchen, einseifen, waschen …
    Sein vorderes Kreuzband verband sich und seine Kniescheibe rutschte in die korrekte Position. Der Schmerz überflutete ihn für eine Sekunde. Er fauchte und bemerkte eine Veränderung  ihrer Duftnuance.
    „Lyon? Wo bist du?“
    Vielleicht verwandelte sie sich trotz ihres Alters doch noch. Er kannte ja die genauen Entwicklungen der letzten Jahrhunderte nicht. Verdammt, als steckte er nicht bereits tief genug im Schlamassel. Er verdrehte die Augen. Zumindest für einige weitere Minuten blieb er gehunfähig. Er knüpfte mental Kontakt zu ihr. „Adina, geh zurück in den Gang!“ Er wartete, aber sie antwortete nicht. Falls sie tatsächlich vor ihrer Wandlung gestanden hätte, hätte sie ihn vernommen oder irgendeine Art von Reaktion gezeigt.
    Ein wütendes Schnaufen drang an sein Gehör. Adina überspielte ihre Unsicherheit, gehorchte aber seinem geistigen Befehl, dem sich zu widersetzen nur ein ebenso alter und reiner Amorph imstande gewesen wäre. Er hörte leiser werdende Schritte, das Echo in der Katakombe verstummte. Sie verschwand im Durchgang. Ging sie weiter? Lief sie davon?
    Lyon sammelte seine Kräfte. Die dunkle, wohlriechende Erde teilte

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