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Lyon - A.M.O.R. 01

Lyon - A.M.O.R. 01

Titel: Lyon - A.M.O.R. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Madea
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sich vor seinem Körper, als er emporschwebte. Das heilige Erdreich seiner Ahnen schloss sich unter ihm und er kam auf dem Boden zu liegen. Es tat Lyon in der Seele und in seinen Schienbeinen weh, den heilkräftigen Schutz vorzeitig zu verlassen. An jedem anderen Ort dauerte die Wiederherstellung um etliches länger oder gelang nicht.
    Ein ersticktes Luftholen ließ ihn die Augen aufreißen.
    Na wunderbar. Sie war noch da, hatte ihn getäuscht und ihn beobachtet. Er durfte ihr wirklich kein bisschen trauen. Aber weshalb hatte sie seinen mentalen Befehl nicht befolgt? Es musste daran liegen, dass er all seine Energie in die Heilung seines Körpers hatte schicken müssen. Doch anstatt sie zurechtzupfeifen, bündelten sich seine männlichen Instinkte, die bisher nie einen Einfluss auf sein Gehirn genommen hatten, und erwachten explosionsartig zum Leben. Wären seine Beine nicht immer noch in Mitleidenschaft gezogen … Es kostete ihn eiserne Überwindung, sich bedächtig aufzusetzen und sein pochendes Geschlecht hinter seinen Oberschenkeln vor ihrem Blick zu verbergen. Vehement zügelte er sich, sperrte seine bestialische Seite in den stählernen Käfig und blickte auf. Sah sie mehr als nur Konturen? Er ersparte sich die Predigt, sie war geschockt genug.
    „Alles klar?“, fragte sie mit leicht kratziger Stimme.
    Fast hätte er aufgelacht. „Klar. Halb so wild.“ Er musterte sie durch die Dunkelheit. Sie war eine ganz besondere Frau. Ihr Puls raste. Aber sie fiel weder in Ohnmacht noch lief sie kreischend davon. Er war sich nicht im Klaren, ob sie eigentlich anders reagieren müsste. Vielleicht hatte sie vormals mit einem ähnlichen Wesen Bekanntschaft gemacht und war deshalb so gefasst? Oder er täuschte sich, sie hatte ihn zusätzlich belogen und sie wusste doch, wer eines ihrer Elternteile war. Er verengte die Brauen. Sie verteilte ihr Körpergewicht nicht gleichmäßig. Von ihrem Fußgelenk gingen Schmerzen aus, die er spüren konnte. „Wie geht’s deinem Knöchel?“
    Sie stutzte oder überlegte kurz. „Okay.“
    Bald konnte er aufstehen. Mist, es blieb falsch, aber er vermochte es nicht, den Blick von ihr abzuwenden. Ihr Haar hing wirr in natürlichen Locken über die Schultern, ihr Oberteil züchtig und die Lederhose eng. Ihre Brüste formten zwei schöne Beulen in den schwarzen, zerrissenen Pullover. Schlanke, gerade Beine führten zu zierlichen Füßen. Wenn sie sich bewegte, besaß sie eine erregende Anmut, und stand sie einfach nur da, strahlte sie ein Selbstvertrauen aus, das ihn von den Sohlen geholt hätte, würde er nicht sowieso bereits sitzen. Dunkles, morastig riechendes Brackwasser bedeckte sie von oben bis unten und sie war dennoch die anziehendste Frau, die er sich je hätte vorstellen können. Er senkte die Lider, doch sein Puls begann, in den Ohren zu dröhnen wie ein Trommelfeuer. Er spürte Luftbewegungen wie feinste Flügelschläge auf der Haut. Im Geiste fühlte er Finger, die sich hart um seinen Schaft legten und einen unnachgiebigen Rhythmus aufnahmen.
    „Weswegen hast du mich mitgenommen und im Turmverlies eingesperrt?“
    „Ich …“ Er räusperte sich. Seine Stimme erschreckte ihn, brüchig wie nach einem Elefantentritt auf den Kehlkopf. „… wollte dich in Sicherheit wissen.“
    „Warum hast du geschrien?“
    „Hab ich nicht.“
    Sie sah ihn an, schürzte die Lippen. „Vielleicht hab ich’s mir eingebildet.“
    Er legte den Kopf in den Nacken und streckte das Rückgrat. Seine Knochen knackten und seine verhärteten Muskeln spannten sich. Er spürte ihren heißen Blick auf sich und ließ den Oberkörper in sich zusammensacken. Er wäre allemal schnell genug. Sie würde mit ihren Menschenaugen nicht sehen, wenn er sich etwas Anzuziehen besorgte. In einem der von Bash genutzten Zimmer hatte er Kleidung liegen sehen. „Wie bist du eigentlich da rausgekommen?“
    „Ich hab mich im Bungee-Jumping und im freien Fall geübt.“
    Lyon sah ihre Akrobatennummer ohne Netz und doppelten Boden vor sich und schluckte, sagte aber nichts. Er hatte sich in Trance versetzt, als er sich in die heilige Erde hinabließ, und kam erst zu sich, als er ihre Nähe witterte. Inzwischen war er sicher. Er war nur aus diesem Grunde aus seinem Tiefschlaf erwacht und hatte ihren Sturz von der Klippe abfangen können. Er verstand es zwar nicht, doch er würde Gott dafür danken, sobald er das Problem seiner nackten Tatsachen behoben hatte. In seiner ihm eigenen Geschwindigkeit sprang er auf und war im

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