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Lyon - A.M.O.R. 01

Lyon - A.M.O.R. 01

Titel: Lyon - A.M.O.R. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Madea
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nächsten Moment an ihr vorübergerauscht. Er fand in einem Schlafzimmer ein Shirt und eine weite Tarnfleck-Hose, huschte zurück und kam hinter Adina zum Stehen. Sie suchte die Höhle ab.
    „Lyon?“
    Er konnte nicht widerstehen und schob seine Hände auf ihre Hüften. Ihr Schreckensschrei verebbte, als er ihr mit den Fingern über den Hals fuhr und sich zu ihrem Ohr hinabbeugte. „Ich bin doch hier.“ Nun hämmerte ihr Puls so rasch wie seiner. Er spürte ihn an ihrer Kehle. Ihr Blut schien nach ihm zu rufen. Lyon fühlte ihr nervöses Schlucken und löste sich jäh von ihr, indem er sie nach vorn stieß. Er musste sich in Acht nehmen. In ihrer Nähe übernahm sie die Kontrolle über sein Handeln, ohne etwas zu tun.
    Sie taumelte vor, wandte sich abrupt um und funkelte ihn böse an. Ihre Pupillen bis aufs Äußerste geweitet, damit sie ihn überhaupt sah. Sie musterte ihn. Ihr wütender Blick glitt quälend langsam und abschätzig an ihm hinab und wieder herauf. Es war, als hätte sie ihn erneut in eine Steckdose gesteckt. Teufelsweib. Sie lachte auf. Es klang ein wenig zu aufgesetzt.
    „Okay, okay.“ Sie warf sich gespielt lässig eine verklebte Haarsträhne nach hinten, putzte sich über Pulli und Leder und ließ es seufzend bleiben. „Du siehst nicht besser aus. Also starr nicht so.“
    Freches Luder. Er wäre längst in den heißen Quellen abgetaucht, wenn ihm diese Päpstin nicht Zeit und Verstand rauben würde.
    Sie seufzte. Ihre Zähne klapperten. Erst jetzt bemerkte er, dass sie ein Zittern unterdrückte und ihre Körpertemperatur viel zu niedrig war. Ein Bluterguss bildete sich auf ihrer Schulter, ihr Knöchel musste höllisch schmerzen und ihre Fußsohlen verdeckten Schnitte. Shit! Er hatte eigentlich nicht vorgehabt, sie mitzunehmen, aber was brachte es, sie vor Kopfgeldjägern in Sicherheit zu wissen, wenn sie an einer Lungenentzündung oder Unterkühlung starb?
    Lyon trat dicht an sie heran, wollte sie mit einem Griff in den Nacken in Trance versetzen, doch sie schlug seine Hand fort.
    „Lass das!“ Sie reckte trotzig das Kinn. „Ich geh auch so mit. Da lang, ja?“
    Lyon verkniff sich ein Grinsen. „Ich könnte dich mit in die Hölle nehmen.“
    Sie schreckte fast unmerklich zusammen. „Ich dachte, du willst raus aus dem Keller und den Ruß auf dir loswerden, oder fühlst du dich so schmuddelig besser?“
    Lyon spürte, wie seine Mundwinkel belustigt zuckten. Dennoch musste er das Geheimnis wahren. Er zeigte auf ihren Ärmel, der ein Loch hatte. „Brauchst du den noch?“
    Adina hob verwirrt dreinblickend den Arm. Bevor sie es bemerkte, hatte er den Stoff zerrissen und hielt ihr mit einem schiefen Lächeln die Augenbinde vor die Nase. Sie verengte die Lider zu Schlitzen. Lyon hätte schwören können, sie würde kneifen, doch sie machte einen Schritt auf ihn zu und drehte ihm vertrauensvoll den Rücken zu.
    Nun ließ er sein Grinsen zu und verband ihr vorsichtig die Augenpartie. Er hob sie sanft auf die Arme, genoss das Adrenalin, das von ihr zu ihm überfloss.
    „Meinst du, dein Vorhaben ist vernunftgesteuert?“
    Oh, wie er diese Stimme verfluchte. Er würde sich niemals daran gewöhnen, Tropical um sich zu haben. „Was machst du hier?“
    „Wie?“, fragte Adina.
    Die Geisterkatze lachte. „Du verwirrst sie. Sie kann mich nicht hören. Du solltest lieber mental mit mir sprechen, sonst hält sie dich für verrückt ... ich meine, für noch verrückter.“
    „Ich spreche am besten gar nicht mit dir“, sagte Lyon. „Außerdem hast du mich doch auf sie aufmerksam gemacht.“
    „Ach, du hättest den Magyc auch bemerkt. So ging’s nur schneller. Aber jetzt solltest du dich auf deine …“
    „Verschwinde, Tropical. Außer, du willst mir endlich erzählen, weshalb du so Knall auf Fall in mein Leben getreten bist.“
    „Ah, du bist neugierig.“ Tropical schnurrte. „Na, dann bis später. Wenn wir mal ungestört sind.“
    „Mit wem sprichst du?“, flüsterte Adina.
    „Mit niemandem, Adina. Halt dich fest.“ Er lief los, ihre Nähe, den Hautkontakt viel zu sehr genießend. Tropical hatte recht, dessen war er sich bewusst. Er beging einen Fehler und war ein Narr, weil das Gewebe des Stoffes eine Spur zu durchscheinend war. „Wenn du nur ein Mal die Augen aufschlägst, werfe ich dich eigenhändig aus dem Turm. Ich mein’s ernst.“
     

     
    Lyon verlangsamte seinen Spurt. Da sie bereits mit ihm geflogen war, konnte sie sich ausmalen, in welcher Geschwindigkeit er gelaufen sein

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