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Lyonesse 1 - Herrscher von Lyonesse

Titel: Lyonesse 1 - Herrscher von Lyonesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Höhe und zweiZoll Durchmesser. Nachdem er eine Öffnung des Zylinders mit einem gläsernen Deckel verschlossen hatte, hob er den Zylinder an sein Auge. Dann reichte er Carfilhiot den Zylinder. »Was siehst du?«
    Carfilhiot spähte durch das Glas und sah vier Männer, die im Galopp durch den Wald ritten. Einer der Männer war Shimrod. Die anderen waren ihm unbekannt: Kämpen oder Ritter, so schätzte er.
    Er gab den Zylinder Tamurello zurück. »Shimrod sprengt Hals über Kopf durch den Wald, begleitet von drei Gefährten.«
    »Richtig erkannt. Sie werden binnen einer Stunde hier sein.«
    »Und dann?«
    »Shimrod hofft, dich hier in meiner Gesellschaft vorzufinden. Das würde ihm einen Grund liefern, Murgen anzurufen. Ich bin noch nicht bereit für die Konfrontation mit Murgen. Daher mußt du es dir gefallen lassen, daß über dich geurteilt wird, und du mußt dich dem Urteil beugen.«
    »Das bedeutet, ich muß verschwinden.«
    »Und zwar rasch.«
    Carfilhiot erhob sich und schritt im Salon auf und ab. »Nun gut, wenn es denn so sein muß. Ich hoffe, du hilfst uns, rasch von hier fortzukommen.«
    Tamurello zog die Augenbrauen hoch. »Du beabsichtigst, diese Personen, denen Shimrod verbunden ist, weiterhin in deiner Gewalt zu behalten?«
    »Welchen Grund gäbe es, sie freizulassen? Es sind wertvolle Geiseln. Ich werde sie gegen die Schlüssel zu Shimrods Magie eintauschen und als Gegenleistung dafür, daß er sich aus dem Fall zurückzieht. Du kannst ihm diese meine Bedingungen übermitteln, wenn du willst.«
    Tamurello erklärte sich widerstrebend dazu bereit. »Was ich tun muß, will ich tun. Komm jetzt!«
    Die zwei gingen hinaus zum Wagen. »Da ist noch etwas«, sagte Tamurello. »Etwas, um das Shimrod mich dringend ersuchte, bevor du hier eintrafst, und das ich ihm nicht abschlagen kann. Ich rate dir in aller Eindringlichkeit, oder, exakter ausgedrückt, ich fordere von dir: Enthalte dich jeglicher körperlichen Kontakte mit deinen Geiseln. Du darfst sie weder verletzen noch demütigen, mißhandeln, foltern, erniedrigen oder plagen. Füge ihnen kein Leid zu, weder geistiges noch körperliches. Lasse nicht zu, daß andere sie mißhandeln. Halte alles von ihnen fern, das ihnen zum Schaden oder Mißbehagen gereichen könnte. Fördere oder dulde nichts, auch nicht durch Unterlassung, das ihnen Leid, Unglück, Schmerz oder Unbill bereiten könnte, gleich ob durch Zufall oder andere Ursache. Trage Sorge für ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit. Stelle sicher ...«
    »Genug, genug!« krächzte Carfilhiot wütend. »Ich habe schon verstanden. Ich muß die beiden Kinder wie Ehrengäste behandeln.«
    »Ganz genau. Ich habe keine Lust, für Schaden geradezustehen, den du anrichtest, ob aus Leichtfertigkeit, Wollust, Boshaftigkeit oder Groll: Und Shimrod hat diese Forderungen an mich gestellt!«
    Carfilhiot kämpfte den Aufruhr seiner Gefühle nieder. Er erwiderte mit gepreßter Stimme: »Ich habe deine Anweisungen verstanden. Sie sollen erfüllt werden.«
    Tamurello ging um den Wagen herum. Er rieb mit einem Talisman aus blauem Jade über die Räder und Felgen. Dann ging er zu den Pferden, hob ihre Beine und rieb mit dem Stein über ihre Füße. Sie standen starr und vor Erregung zitternd, als er sie berührte, doch sie spürten seine Macht und taten, als sähen sie ihn nicht.
    Alsdann rieb Tamurello die Köpfe, Flanken, Schenkel und Bäuche der Pferde mit dem Stein ab und zum Schluß die Seiten des Wagens. »So! Nun seid ihr bereit! Fort mit euch, es ist höchste Zeit! Shimrod naht bereits. Fliegt niedrig, fliegt hoch, aber fliegt nach Tintzin Fyral!«
    Carfilhiot sprang auf den Bock und ergriff die Zügel. Er hob die Hand zum Abschiedsgruß, dann ließ er die Peitsche knallen. Die Pferde legten sich ins Geschirr und erhoben sich vorwärts in die Lüfte. Gen Westen, hoch über die höchsten Wipfel, sauste geschwind der Wagen von Dr. Fidelius, und die Waldbewohner blickten empor und fielen ihn ehrfurchtsvolles Staunen, als sie die doppelköpfigen Rösser durch den Himmel stampfen sahen, mit dem hohen Wagen dahinter.
     
    Eine halbe Stunde darauf erreichten die vier Reitersmänner Faroli. Sie stiegen von ihren Pferden und standen einen Moment schwankend, lahm vor Erschöpfung und Enttäuschung, denn durch das Nimmerfehl wußten sie bereits, daß Shimrods Wagen schon auf und davon war.
    Ein Kämmerer trat aus dem Haus. »Ihr wünscht, edle Herren?«
    »Meldet Tamurello unsere Ankunft«, sagte Shimrod.
    »Eure Namen,

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