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Lyonesse 1 - Herrscher von Lyonesse

Titel: Lyonesse 1 - Herrscher von Lyonesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Excelsus wutentbrannt eine Schmähbotschaft zu König Granice nach Alceinor, in welcher er, unter Androhung einer Strafaktion, sofortige Entschädigung forderte.
    König Granice, der Yvar Excelsus' reizbares Temperament wohl kannte, ignorierte die Note, wodurch er den Dascer nahezu zur Weißglut trieb.
    Nun sandte König Casmir einen geheimen Emissionär nach Dascinet mit dem Auftrag, Yvar zu einem Angriff auf Troicinet zu drängen, und mit der Zusage voller Unterstützung von seiten Lyonesses. Troicische Spione fingen den Emissionär ab und brachten ihn mitsamt seinen Dokumenten nach Alceinor.
    Eine Woche später wurde ein Faß zu König Casmir nach Haidion geliefert, in welchem er den Leichnam seines Emissionärs und, in den Mund desselben gestopft, die Dokumente fand.
    Inzwischen hatte eine andere Angelegenheit König Yvar Excelsus voll in ihren Bann gezogen, und darüber hatte er seine Drohungen gegen Troicinet völlig vergessen.
    König Granice verzichtete auf weiteren Protest bei König Casmir, begann jedoch ernsthaft die Möglichkeit eines unwillkommenen Kriegs in Betracht zu ziehen. Troicinet, dessen Bevölkerung nur halb so zahlreich war wie die Lyonesses, hatte nicht die geringste Aussicht, einen solchen Krieg zu bestehen, und somit nichts zu gewinnen, aber alles zu verlieren.
     
    Aus der Stadt Pargetta, nahe beim Kap des Wiedersehens gelegen, kamen besorgniserregende Meldungen über Plünderungen und Metzeleien durch die Ska. Zwei schwarze Schiffe hatten im Morgengrauen angelegt und Truppen ausgespien, welche die Stadt mit einer kühlen Sorgfalt geplündert hatten, die erschreckender war als wüste Barbarei. Jeder, der ihnen entgegentrat, wurde getötet. Die Ska raubten Töpfe mit Olivenöl, Safran, Wein, Gold aus dem Mithräum, Zinn- und Silberbarren und Flaschen mit Quecksilber. Sie machten keine Gefangenen, steckten keine Häuser in Brand, begingen weder Vergewaltigungen noch Folterungen und töteten nur die, die sie an ihren Plündereien zu hindern suchten.
    Zwei Wochen später berichtete eine troicische Kogge, die im Hafen von Lyonesse mit einer Ladung irischen Flachses einlief, von einem manövrierunfähigen Ska-Schiff, das sie im Tethra-Meer westlich vom Kap des Wiedersehens gesichtet hatte. Die troicische Kogge hatte sich dem Ska-Schiff auf Sichtweite genähert, und der Ausguck hatte gemeldet, daß die vierzig Mann auf den Ruderbänken so erschöpft waren, daß sie nicht mehr rudern konnten. Daraufhin hatten die Troicer angeboten, sie in Schlepp zu nehmen, aber die Ska hatten abgelehnt, und die troicische Kogge war weitergesegelt.
    König Casmir entsandte sofort drei Kriegsgaleeren in das Gebiet. Sie fanden das lange schwarze Schiff hilflos und mit zerbrochenem Mast in der Dünung schaukelnd.
    Als die Galeeren sich längsseits neben den Havaristen legten, bot sich ihnen ein schrecklicher Anblick von Verheerung, Pein und Tod. Ein Sturm hatte die Pardune des Schiffes zerschlagen, der Mast war auf die Vorderpiek gekracht und hatte die Wasserfässer zerschmettert. Die Hälfte der Besatzung war bereits dem Durst erlegen.
    Neunzehn Mann hatten überlebt. Zu schwach, um Widerstand zu leisten, wurden sie an Bord der lyonessischen Schiffe geschafft und mit Wasser versorgt. Das Langschiff wurde in Schlepp genommen, die Leichen über Bord geworfen. Zurück in Lyonesse, wurden die Ska in ein altes Festungswerk auf der Westseite des Hafens geworfen. König Casmir ritt hinunter zum Hafen, um das Langschiff zu inspizieren. Der Inhalt der Vorder- und Achterfrachträume war bereits auf den Kai geschafft worden: eine Kiste mit goldenem und silbernem Tempelzierat, Glaskrüge mit Safran aus den geschützten Tälern hinter dem Kap des Wiedersehens, Steinwaren, in die das Symbol der Presse von Bulmer Skeme eingeprägt war.
    König Casmir inspizierte das Beutegut und das Langschiff, dann lenkte er Sheuvan über das Halbrund des Chale zurück zur Festung. Auf seinen Befehl hin wurden die Gefangenen aus ihrem Kerker geholt und vor ihm aufgereiht: großgewachsene, dunkelhaarige Männer mit blassen Gesichtern, mehr dünn und sehnig denn kräftig gebaut. Sie schauten sich mit der ungezwungenen Neugier von Ehrengästen um, blinzelten gegen das Sonnenlicht und sprachen mit gedämpfter Stimme miteinander.
    König Casmir richtete das Wort an die Gruppe. »Wer von euch ist der Kapitän des Schiffes?«
    Die Ska wandten ihm mit der gebührenden Höflichkeit die Gesichter zu, aber keiner antwortete. König Casmir zeigte auf einen

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