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Lyonesse 1 - Herrscher von Lyonesse

Titel: Lyonesse 1 - Herrscher von Lyonesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Lächeln auf – »ich keinen Versuch unternommen habe, meine Absichten zu verhehlen. Jeder hofft, die anderen werden die Schlacht für ihn schlagen; jeder wünscht, das einzige Königreich zu sein, das sich unbehelligt heraushalten kann. Ich bin sicher, daß Granice auch nichts anderes erwartet hat. Was er erreichen wollte, war, sowohl seine Führungsrolle als auch seine Herrschaft über die Meere zu bekräftigen. In diesem Punkt war seine Mission sehr wohl von Erfolg gekrönt. Sein Schiff zerstörte ein Ska-Schiff, was die Ska für uns ab sofort in einem anderen Licht erscheinen läßt: Sie können nicht länger als unbesiegbar angesehen werden, und die troicische Seemacht strahlt heller denn je zuvor. Allerdings zahlten sie einen hohen Preis dafür. Sie verloren den Befehlshaber, und einer der königlichen Prinzen ging über Bord. Für mich ist die Botschaft klar. Die Troicer werden stärker; ich muß zuschlagen und Verwirrung stiften. Der Platz, der sich dafür anbietet, ist Süd-Ulfland. Von hier aus kann ich die Ska in Nord-Ulfland angreifen, ehe sie ihre Besitzungen konsolidieren können. Habe ich erst die Feste Poëlitetz eingenommen, ist Dahaut mir auf Gnade und Ungnade ausgeliefert. Audry kann mich nicht gleichzeitig im Westen und im Süden bekämpfen. Zuerst also gilt es, Süd-Ulfland mit dem geringstmöglichen Aufwand zu erobern, wozu ich Eurer Mithilfe bedarf.«
    Casmir hielt inne. Carfilhiot, der nachdenklich ins Feuer starrte, gab nicht sofort eine Antwort.
    Das Schweigen wurde unbehaglich. Schließlich blickte Carfilhiot auf und sagte: »Ihr genießt, wie Ihr wißt, mein persönliches Wohlwollen, und ich begleite Euch mit meinen besten Wünschen, jedoch kann ich nicht vollkommen frei handeln. Ich muß bei allem meinem Tun Umsicht walten lassen.«
    »Gewiß«, sagte König Casmir. »Offensichtlich spielt Ihr damit nicht auf Euren nominellen Lehnsherrn, König Oriante, an.«
    »Ganz sicher nicht.«
    »Wer, wenn ich fragen darf, sind dann die Feinde, die Ihr so überaus drastisch abzuschrecken trachtet?«
    Carfilhiot machte eine entschuldigende Geste. »Ich kann Euch nur beipflichten, der Gestank ist widerwärtig. Es sind dies die Schurken der Moore: kleine Barone, selbstherrliche kleine Grundherren, die über ein paar Quadratellen Land gebieten, kaum besser als Banditen, so daß ein ehrlicher Mann sein Leben riskiert, wenn er zur Jagd auf das Moor hinausreitet. Süd-Ulfland ist, bis auf das Evandertal, im Grunde gesetzlos. Der arme Oriante kann kaum sein Weib bändigen, geschweige denn ein Königreich. Jeder kleine Stammesfürst betrachtet sich als einen Aristokraten und baut sich eine Bergfestung, von welcher aus er seine Nachbarn überfällt. Ich habe versucht, Ordnung zu schaffen – eine undankbare Aufgabe. Ich werde als Despot und Oger betitelt. Jedoch ist Härte die einzige Sprache, die diese Rohlinge aus dem Hochland verstehen.«
    »Und das sind die Feinde, deretwegen Ihr Umsicht walten lassen müßt?«
    »Nein.« Carfilhiot stand auf, ging ein paar Schritte und blieb mit dem Rücken zum Fenster stehen. Er schaute mit kühler Gelassenheit auf Casmir herab. »In aller Offenheit, dies sind die Fakten: Ich bin ein Schüler der Magie. Mein Lehrmeister ist der große Tamurello, und ich bin ihm verpflichtet, so daß ich ihn über alles, was die Politik betrifft, in Kenntnis setzen muß. Das ist die Lage.«
    Casmir starrte Carfilhiot in die Augen. »Wann kann ich mit Eurer Antwort rechnen?«
    »Warum erst lange warten?« versetzte Carfilhiot. »Klären wir die Angelegenheit sofort. Kommt.«
    Die zwei stiegen hinauf zu Carfilhiots Arbeitszimmer. Casmir war ruhig und gespannt vor Interesse.
    Carfilhiots Ausrüstung war von fast peinlicher Kargheit. Selbst Casmirs geringfügige Hilfsmittel waren dagegen beeindruckend. Vielleicht, spekulierte Casmir, bewahrte Carfilhiot den Großteil seiner Apparaturen in Schränken auf.
    Eine große, in verschiedene Hölzer geschnitzte Karte von Hybras beherrschte alles andere im Raum, sowohl von der Größe als auch von der Bedeutung her. In eine Tafel hinter der Landkarte war ein Gesicht geschnitzt: ein Abbild, so schien es, von Tamurello, dargestellt in groben und übertriebenen Umrissen. Der Schnitzer hatte nicht danach getrachtet, Tamurello zu schmeicheln. Die Stirn wölbte sich über hervorquellenden Augen; Wangen und Lippen waren in einem besonders mißfälligen Rot angemalt. Carfilhiot schien bewußt auf irgendwelche Erklärungen zu verzichten. Er zog am

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