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Lyonesse 2 - Die grüne Perle

Titel: Lyonesse 2 - Die grüne Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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einer edlen Ska-Dame antun und Euer ungeheuerliches Vergehen dann auch noch so leichthin vor ihrem eigenen Vater abtun!«
    »Was ist denn schon dabei?« sagte Aillas. »Ihr selbst habt doch vor solchem Tun auch nie zurückgescheut. Jetzt ist der Spieß umgedreht, und plötzlich findet Ihr die Vorstellung unglaublich. Empfindet Ihr nicht einen Anflug von Unwirklichkeit?«
    Herzog Luhalcx bleckte die Zähne zu einem wölfischen Grinsen und legte die Hand auf den Griff seines Schwerts. »Ich werde Euch töten; dann wird die Unwirklichkeit – und die Wirklichkeit selbst – verschwinden.«
    »Vater!« schrie Tatzel. »Kämpf nicht gegen ihn! Er ist ein wahrer Dämon mit dem Schwert! Er hat Torqual in Stücke gehauen!«
    »Ich werde so oder so nicht mit Euch kämpfen«, sagte Aillas. »Ich stehe in diesem Palast unter dem Schutz von König Gax. Seine Soldaten werden mir sofort zu Hilfe eilen, wenn ich sie rufe, und Euch in den Kerker werfen.«
    Herzog Luhalcx' Blick wanderte unsicher von Aillas zu zwei Pikenträgern, die unbeweglich ein Stück von ihnen entfernt standen und die Szene mit dem kühlen Blick von Eidechsen verfolgten.
    Rohan, der Kämmerer, kam in die Halle und trat auf Aillas zu. »Seine Hoheit will Euch jetzt sprechen.«
    »Er muß mich auch empfangen«, erklärte Herzog Luhalcx mit jäher Heftigkeit. »Dies ist ein unerträglicher Fall, über den er umgehend urteilen muß!«
    Rohan versuchte, Luhalcx klarzumachen, daß dies König Gax über Gebühr aufregen würde, aber seine Proteste blieben unbeachtet. Jedoch hielt er an der Tür zu Gax' Schlafgemach alle außer Aillas, Tatzel und Herzog Luhalcx zurück. Luhalcx schritt geradewegs zu König Gax' Bett und sagte: »Eure Hoheit, ich muß Euch eine Beschwerde zu Gehör bringen. Als ich durch die Haupthalle Eures Palastes ging, entdeckte ich diesen Burschen und bei ihm meine Tochter, die er mit Gewalt festhält und als seine Sklavin reklamiert! Ich hieß ihn, sie mir sofort herauszugeben; als eine Ska-Edelfrau kann sie nicht einer solch schimpflichen Behandlung ausgesetzt werden!«
    König Gax fragte mit heiserer Stimme: »Geschah die Versklavung hier in Jehaundel, während sie unter dem Schutze meines Daches weilte?«
    »Nein; die Tat wurde anderswo vollzogen.«
    König Gax wandte den Blick zu Aillas. »Herr, was habt Ihr dazu zu sagen?«
    »Eure Hoheit, ich berufe mich auf das Naturgesetz. Herzog Luhalcx hat viele freie Bürger sowohl Nord-als auch Süd-Ulflands versklavt, darunter, wie es sich zufällig trifft, auch mich. Er erinnert sich nicht an mich, aber ich mußte ihm während einer beträchtlichen Spanne meines Lebens als Haussklave auf Burg Sank dienen, wo ich Tatzel kennenlernte. Ich entkam von Burg Sank; ich wurde ein freier Mann, und dann, als sich die Gelegenheit bot, nahm ich Tatzel gefangen und machte sie zu meiner Sklavin.«
    König Gax schaute Herzog Luhalcx an. »Habt Ihr ulfische Sklaven in Eurer Obhut?«
    »Ja, das habe ich.« Herzog Luhalcx sprach mit lahmer Würde, denn er ahnte bereits, wie der Fall ausgehen würde.
    »Wie könnt Ihr dann, bei aller Logik, Klage erheben? Auch wenn dieser spezielle Fall schmerzlich für Euch sein muß.«
    Herzog Luhalcx senkte den Kopf. »Euer Urteil ist fair und gerecht; mein Protest ist unangebracht und geht ins Leere.« Er wandte sich Aillas zu. »Wieviel Gold muß ich Euch geben, damit ich meine Tochter wiederbekomme?«
    Aillas antwortete bedächtig: »Ich wüßte von keinem Eichmaß, welches den Wert eines Menschen zu ermessen vermöchte. Luhalcx, nehmt Eure Tochter; ich habe keine Verwendung für sie. Tatzel, ich übergebe dich in die Obhut deines Vaters. Und nun bitte ich Euch zu gehen, damit ich mich mit dem guten König Gax beraten kann.«
    Herzog Luhalcx nickte knapp. Er nahm Tatzel beider Hand, und die zwei verließen den Raum. Übrig blieben Rohan und die beiden Wachtposten an der Tür.
    Aillas wandte sich König Gax zu. »Herr, unsere Sache muß in absoluter Vertraulichkeit besprochen werden.«
    Gax krächzte: »Rohan, laß uns allein. Wachen, bezieht draußen vor der Tür Posten.«
    Widerwillig verließ Rohan den Raum, gefolgt von den Gardisten. Aillas wandte sich wieder König Gax zu. »Herr, mein Name ist Aillas.«
    Eine halbe Stunde später wurde Rohan unruhig und steckte den Kopf zur Tür herein. »Majestät, seid Ihr wohlauf?«
    »Ich bin wohlauf, Rohan. Ich brauche nichts; du kannst gehen.«
    Rohan verschwand wieder. Aillas fragte: »Vertraut Ihr Rohan?«
    König Gax ließ ein

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