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Lyonesse 2 - Die grüne Perle

Titel: Lyonesse 2 - Die grüne Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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alle Bewohner von Xounges wieder zurückzuholen. Ich versichere Euch, daß nicht ein Gran von Sir Kreims Honorar aus unseren eigenen Schatztruhen kommen wird.«
    »Es würde keine Begebung geben!« fauchte Sir Kreim. »In diesem Punkt bin ich hart! Und wenn es eine gäbe, dann wäret Ihr gezwungen, finanzielle wie körperliche Amnestie für unsere gesamte Bevölkerung zuzusagen!«
    König Gax sagte scharf: »Sir Kreim, ich habe genug gehört von Euren Interpolationen! Ihr werdet den Raum sofort verlassen!«
    Sir Kreim verbeugte sich und schied aus dem Gemach.
    König Gax fragte: »Angenommen, der nächste König würde tatsächlich meine Politik fortsetzen: was dann?«
    »Ich habe keine Lust, Euch alle Details unserer Pläne zu enthüllen. Es möge genügen zu sagen: wir würden uns bemüßigt fühlen, Xounges mit Gewalt einzunehmen.«
    »Wenn das so einfach ist, warum habt Ihr es dann noch nicht gemacht?«
    Herzog Luhalcx überlegte einen Moment, dann sagte er: »Ich will Euch dies sagen: wir halten Xounges nicht für uneinnehmbar. Wenn wir uns für eine Belagerung entschließen, dann werdet Ihr eine totale Blockade erleben und härteste Entbehrung. Regenwasser wird Euer einziger Trank sein, und Gras Eure einzige Speise. Wenn wir Xounges mit Gewalt einnehmen müßten und auch nur ein einziges kostbares Ska-Leben dabei verlorenginge, würde jeder Mann, jede Frau und jedes Kind in Xounges die Fesseln der Sklaverei erfahren.«
    König Gax' zerbrechliche weiße Finger beschrieben eine zittrige Geste. »Geht. Ich werde über meine Möglichkeiten nachdenken.«
    Herzog Luhalcx verneigte sich, und die Abordnung verließ das Gemach.
    Eine Woche später kamen die Ska wieder. Sir Kreim war erneut zugegen, unter der Bedingung, daß er striktes Schweigen bewahre, es sei denn, er werde ausdrücklich nach seiner Meinung gefragt.
    Herzog Luhalcx empfahl sich König Gax und fragte: »Eure Hoheit, seid Ihr bezüglich unseres Vorschlages zu einem Entschluß gelangt?«
    König Gax gab ein bellendes Husten von sich. »Ihr habt recht, wenn Ihr sagt, mein Leben geht zu Ende. Ich muß meinen Nachfolger erkiesen, und dies bald, sonst sterbe ich, und das Werk bleibt ungetan.«
    »Was hieße, daß Sir Kreim König würde?«
    »Ganz recht. Es sei denn, ich salbe einen anderen, so den guten Rohan hier, bevor ich verscheide.«
    »Den tüchtigen Rohan in allen Ehren – gleichwohl, den Ska wäre Herzog Ankhalcx lieber. Seine Ernennung würde Xounges die Vorteile sichern, von denen ich sprach.«
    »Ich werde Eure Empfehlung bedenken.«
    »Wann werdet Ihr die Krönungszeremonie durchführen?«
    »Bald. Ich habe einen Kurier zu König Audry gesandt, um ihn um Rat zu bitten. Die Antwort dürfte noch in dieser Woche eintreffen. Bis dahin habe ich nichts weiter zu sagen.«
    »Aber Ihr habt unseren Kandidaten, Herzog Ankhalcx, noch nicht gestrichen?«
    »Ich habe noch keine endgültige Entscheidung gefällt. Wenn König Audry sofort eine große Armee mobilisiert und nach Westen marschiert, werde ich Euch natürlich nicht die Tore öffnen.«
    »Aber Ihr werdet in jedem Fall noch immer euren Nachfolger ernennen und salben wollen?«
    Gax dachte einen Moment nach. »Ja.«
    »Und wann wird diese Zeremonie stattfinden?«
    Gax schloß die Augen. »In sieben Tagen.«
    »Und Ihr werdet mir Eure Absichten nicht vorher kundtun?«
    Gax sprach mit geschlossenen Augen. »Vieles hängt von den Nachrichten aus Avallon ab. Offen gesagt erwarte ich wenig, und ich werde einen bitteren Tod sterben.«
    Die Ska verließen den Raum mit verkniffenen Gesichtern.
     

III
    Das troicische Kriegsschiff machte im Hafen von Xounges fest. Aillas ging mit Tatzel, dem Kapitän und zwei weiteren Besatzungsmitgliedern von Bord.
    Die Gruppe passierte ein hochgezogenes Fallgatter, durchschritt einen dreißig Fuß langen Tunnel und gelangte auf eine enge gepflasterte Straße, die hinauf zum Marktplatz führte. Die Fassade von Jehaundel ragte auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes vor ihnen auf: ein riesiger Klotz aus mächtigen Steinblöcken, bar jeder Anmut oder Grazie. Sie überquerten den Platz und betraten Jehaundel durch das Frontportal, das ihnen von einem Torsteher geöffnet wurde.
    In einer großen steinernen Vorhalle trat ihnen ein Lakai entgegen. »Herr, was ist Euer Begehr hier?«
    »Ich bin ein Adelsherr aus Süd-Ulfland, und ich wünsche eine Audienz bei König Gax.«
    »Herr, König Gax ist krank, und er empfängt nur wenige Personen, zumal, wenn Ihr Anliegen beiläufig

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