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Lyonesse 3 - Madouc

Titel: Lyonesse 3 - Madouc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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bewirten; gleichwohl ist es ein Ärgernis.«
    »Ich bin entrüstet! Das kleine Luder darf seinen Kopf nicht durchsetzen!«
    König Casmir zog eine Grimasse und zuckte die Achseln. »Wäre sie von gewöhnlichem Geblüt, würde sie sich in diesem Moment härmen. Aber ihre Mutter ist eine Elfe, und ich wage nicht, die Kraft ihrer Magie auf die Probe zu stellen. Das ist schlichte Zweckdienlichkeit.«
    Königin Sollace sagte zuversichtlich: »Wenn sie getauft und in der heiligen Religion unterwiesen würde ...«
    König Casmir schnitt ihr barsch das Wort ab. »Das haben wir schon einmal versucht. Der Plan ist ungeeignet.«
    »Da habt Ihr wohl recht; dennoch – aber egal.«
    Casmir hieb sich mit der Faust in die hohle Hand. »Ich bin geplagt von Problemen! Sie quälen mich wie eine Pest, und jedes ist schlimmer und schrecklicher als die andern, ausgenommen allein das drückendste von allen, das Tag und Nacht an mir nagt!«
    »Welches Problem ist das?«
    »Könnt Ihr Euch das nicht denken? Es ist das Rätsel um Suldruns Kind.«
    Königin Sollace starrte König Casmir verständnislos an. »Ist das so ein arges Problem? Ich habe die Sache schon lange aus meinem Kopf verbannt.«
    »Erinnert Ihr Euch denn nicht an den Fall? Suldruns erstgeborener Sohn wurde fortgeschleppt, und wir bekamen einen rothaarigen Balg.«
    »Natürlich erinnere ich mich; na und?«
    »Das Rätsel währt fort! Wer ist das andere Kind? Jener Knabe ist der Gegenstand von Persilians Weissagung; und immer noch weiß ich weder seinen Namen noch, wo er sich aufhält. Er wird rechtmäßig am Tische Cairbra an Meadhan sitzen und vom Thron Evandig herab herrschen. So sprach der Spiegel Persilian.«
    »Die Kraft ist vielleicht inzwischen geschwunden.«
    »Die Kraft solcher Weissagungen schwindet solange nicht, bis die Weissagungen sich erfüllen – oder vereitelt werden! Wenn ich den Namen des Kindes wüßte, könnte ich irgendeinen Plan ausarbeiten und das Reich bewahren.«
    »Und es gibt keine Anhaltspunkte, wer und wo der Knabe sein könnte?«
    »Keine. Er wurde als Knabe geboren und muß nun im selben Alter sein wie Madouc. Das ist alles, was ich weiß; ich würde viel darum geben, den Rest zu erfahren!«
    »Es ist lange her«, sagte Sollace. »Es gibt niemanden mehr, der sich daran erinnert. Könntet Ihr Euch nicht um eine gefälligere Weissagung bemühen?«
    Casmir gab ein trauriges, angewidertes Kichern von sich. »Es ist nicht so leicht, die Nornen zu benebeln.« Er setzte sich auf das Sofa. »Nun, trotz alldem komme ich nicht umhin, König Milo zu bewirten. Er wird mit einem Verlöbnis rechnen. Wie soll ich ihm klarmachen daß Madouc sein Mondkalb von einem Sohn verachtet?«
    Königin Sollace tat einen heiseren Ausruf. »Ha! Ich habe die Antwort! Madouc kann uns immer noch von Nutzen sein – vielleicht sogar mehr als vorher!«
    »Inwiefern?«
    »Ihr hörtet doch, wie wir unseren Bedarf nach heiligen Reliquien erörterten. Laßt uns öffentlich proklamieren, daß dem, der hinauszieht, eine solche Reliquie zu suchen und mit einer als echt beglaubigten zurückkehrt, eine reiche Belohnung winkt! Sollte er den Heiligen Gral selbst bringen, kann er eine große Wohltat aus der Hand des Königs verlangen, nämlich: die Hand der Prinzessin Madouc höchstselbst!«
    Casmir war schon im Begriff, die Idee als lächerlich abzutun, doch dann besann er sich anders und machte den Mund wieder zu. Der Vorschlag, überlegte er, war nicht ohne Logik. Wenn Pilger Gold brachten; wenn Reliquien Pilger brachten; wenn Madouc – und sei es auch nur indirekt – Reliquien brachte, dann war das Konzept durchaus vernünftig. Casmir erhob sich. »Ich habe keine Einwände gegen den Plan.«
    Königin Sollace sagte mit skeptischer Miene: »Es könnte freilich sein, daß wir damit das Problem nur hinausschieben.«
    »Inwiefern?«
    »Angenommen, irgendein tapferer Rittersmann brächte den Heiligen Gral hierher und hielte sodann bei Euch um die Hand der Prinzessin Madouc an, und Ihr gewährtet ihm diesen Wunsch, aber Madouc erwiese sich als ungefügig, was sehr wohl der Fall sein könnte, was dann?«
    »Ich werde den kleinen Zankteufel weggeben, ob er sich sträubt oder nicht. Sie kann zwischen Ehe oder Knechtschaft wählen, es ist mir einerlei; an dem Punkt ist für uns das Problem vom Tisch.«
    Sollace klatschte in die Hände. »So werden alle unsere Probleme gelöst!«
    »Nicht alle.« Casmir verließ den Raum.
    Am darauffolgenden Tag fand sich Casmir auf dem Absatz der großen Treppe

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