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M A S H 02 - in der Heimat

M A S H 02 - in der Heimat

Titel: M A S H 02 - in der Heimat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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der Kandidat acht dieser zwölf Monate durch, zog Maxie ihn ernsthaft für einen einjährigen Dienstvertrag am St.–Lombard–Spital in New York in Betracht. Außer im Krankenhaus hatte sich der Bewerber auch in Maxies Privatpraxis zu beweisen, die in jeder Hinsicht, einschließlich der Preise, erste Klasse war. An Maxie wandten sich viele Patienten aus Europa, Südamerika und jedem der nordamerikanischen Staaten. Da duldete Maxie keinen Assistenten, der seinem Patientenkreis nicht gewachsen war.
    Nach Ablauf von acht Monaten knöpfte sich Maxie den jeweiligen Kandidaten also persönlich vor. Diese Begutachtung war als Maxies Abschlußprüfung bekannt, und es waren die wildesten Gerüchte darüber im Umlauf. Die durchgefallenen Aspiranten behaupteten, daß er seine Wahl völlig willkürlich und ohne Rücksicht auf die Fähigkeit, den Fleiß, oder was sonst noch zählen mochte, traf. Maxie begann Hawkeye Pierces Durchleuchtung mit einigen Fragen an Jimmy Gargan.
    »Wie macht sich der Muschelfischer aus Maine? Mögen Sie ihn?«
    »Er ist mir nicht zuwider. Vielleicht könnte ich ihn sogar mögen, wenn es auch umgekehrt der Fall wäre. Jedenfalls ist er der beste Mann, den ich jemals hatte. Er kennt keine Faxen. Er ist gelehrig. Die Patienten mögen ihn. Mehr als mich sogar. Ich kann auf einen Kranken einreden und ihm erklären, daß er um die Operation nicht herumkommt, und er sagt nein. Pierce nimmt sich den Patienten eine halbe Stunde später vor und kriegt es fertig, daß der Bursche inständig darum bittet, operiert zu werden.«
    »Warum mag er Sie nicht?« fragte Dr. Neville.
    »Er haßt Großstädte. Ich glaube, er hält sich tatsächlich für einen Vertreter der Herrenrasse, nur weil er auf dem Land aufgewachsen ist. Ich für meine Person habe kaum jemals eine Kuh gesehen und fühle mich in großen Städten wohl. Ich glaube, Pierce reagiert auf mich genauso wie auf Großstädte.«
    Maxie Neville lachte vor sich hin. Er war selbst auf einer Ranch in Wyoming groß geworden. »Können Sie Pierce für kurze Zeit entbehren?« fragte er. »Ich denke, ich lade den Burschen zum Lunch ein.«
    Als Hawkeye Pierce eine Stunde später eine Herzklappenoperation beendete, bei der Dr. Neville ihm dauernd über die Schulter geschaut hatte, erfuhr er von Dr. Gargan, daß es soweit sei. Lunch mit Maxie. Die Abschlußprüfung.
    »Er erwartet Sie um halb eins auf dem Parkplatz. Viel Glück.«
    »Im Ernst, Jimbo?«
    »Müssen Sie mich immer Jimbo nennen? Ja, im Emst, Pierce.«
    »Hey, Jim. Nur der Ordnung halber: Wenn ich durchfalle, trage ich Ihnen nichts nach. Ich weiß, was Sie Maxie gesagt haben.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Weil ich weiß, daß Sie ein hochanständiger Bursche sind, auch wenn Sie ein kümmerliches Leben geführt haben. Im Grunde mag ich Sie recht gern. Wenn Sie gar noch lernen würden, statt diesem Lokaldialekt Englisch zu sprechen, ich könnte Sie direkt ins Herz schließen.«
    »Raus!« brüllte der kleine Thoraxchirurg.
    Etwas beklommen näherte Dr. Pierce sich dem Parkplatz. Er hatte nahezu ein Jahr in dieses Abenteuer gesteckt, und wenn Maxie ihn nicht für ein Jahr in St. Lombard aufnahm, war die Zeit für ihn verloren. Dann mußte er, um nichts reicher, wieder heimfahren. Zwar hätte er dann eine gewisse Übung, aber nicht genügend, um sich als Thoraxchirurg vor der Ärztekammer zu qualifizieren. Trapper John war überzeugt, daß Hawkeye bestehen würde, hatte aber nicht mit Maxie gesprochen, weil der sich die letzte Entscheidung immer selbst vorbehielt. Trapper hatte auch Hawkeye keine Tips gegeben. Er verließ sich auf Hawks Talent, sich gut zu verkaufen. Ganz natürlich sein, sagte sich Hawkeye vor und trat an Dr. Maxie Nevilles offenen Cadillac heran.
    »Sie fahren«, befahl Dr. Neville. »Ich muß nach Passaic ins Spital. Habe dort noch mit ein paar Leuten zu reden.«
    »Okay.«
    »Worüber möchten Sie sich unterhalten?« fragte Dr. Neville. »Über die Thoraxchirurgie oder das Vögeln?«
    »Auf welchem Gebiet sind Sie denn am besten?«
    »Fahren Sie in der Mitte des nächsten Blocks zu der Bierstube. Notfalls parken Sie in zweiter Spur.«
    Hawkeye parkte und folgte Maxie in die kleine dunkle Bierstube, wo der berühmte Chirurg zwei Bier und zwei Würste bestellte, die in einer widerlichen Brühe in einer großen, schmutzigen Schüssel schwammen. Maxie sah Hawkeye an und sagte: »Ich bin aus Wyoming. Weiß wirklich nicht, was ich hier verloren habe. Sie wollen ja angeblich wieder zurück nach

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