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Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Titel: Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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Mund. „Sie zertrümmern ein Fenster, brechen ein, und ich fühle mich wie bei einem Polizeiverhör. Das alles nur, weil zwei Angestellte über Nacht ­aus­bleiben? Mr Trengove, ich warte auch immer noch auf Ihre Erklärung, warum sich Miss Mabel unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in unser Haus ­geschlichen hat. Ich überlege mir ernsthaft, sie ob dieses Betruges anzu­zeigen.“
    „Gemach, gemach, Lady Carter-Jones.“ Alan hob beschwichtigend die Hand. „Sie können versichert sein, Mabel Clarence handelte aus ehrenwerten Gründen und verfolgte nie eine böse Absicht. Sie wollte doch nur …“
    „Alan, nein!“ Scharf schnitt Victor Alan das Wort ab und sah ihn eindringlich an. „Du weißt doch … also … Mabel dachte, dass …“ Er deutete verstohlen auf Lady Jane, und Alan verstand.
    „Das glaube ich nicht“, antwortete er leise, fuhr mit ­seiner Erklärung aber nicht fort.
    Lady Jane nutzte die Pause sofort, um entschlossen zu sagen: „Mir wird das alles jetzt zu bunt, ich rufe die Polizei. Dieser Warden wird hoffentlich Licht in die Sache bringen, auch wenn der Mann mir sonst wenig sympathisch ist.“
    „Das ist wohl das Beste“, murmelte Alan. Victor und er sahen sich verstehend an. Sie vermuteten, dass der erwähnte Brief Mabel auf eine wichtige Spur gebracht hatte – eine gefährliche Spur, anders war ihr Verschwinden nicht zu erklären. Angela Thorn schien maßgeblich daran beteiligt zu sein, obwohl Victor bisher nur Gutes über die Haushälterin gehört hatte. Mabel hatte von der ­jungen Frau ja regelrecht geschwärmt. Vielleicht war Angela aber auch zum Opfer geworden. Warum waren dann aber all ihre Sachen verschwunden? Victor mochte sich nicht ­ausmalen, was Mabel geschehen sein könnte. Er hasste es, untätig herumzusitzen, wusste aber, er musste jetzt ruhig bleiben. Denn die Carter-Joneses hatten jedes Recht, ihn wegen Einbruches oder zumindest wegen ­mutwilliger Sachbeschädigung anzuzeigen. Wenn sie es nicht taten, dann hatte er das nur Alan zu verdanken.

    Die ganze Nacht über hatte Mabel versucht, Larry in ein Gespräch zu verwickeln, doch der junge Mann hatte sich in eine Ecke verzogen, sie nur angestarrt und auf ­keines ihrer Worte reagiert. Das Messer hatte er stets in der Hand behalten. Die Stelle, an der Larry sie verletzt hatte, brannte wie Feuer und Mabel musste gegen die Müdigkeit ­ankämpfen. Sie durfte unter keinen Umständen ­einschlafen. Zu groß war ihre Angst, von Larry ermordet zu werden. Ihre ­einzige Hoffnung war, dass er einschlafen würde und sie das Messer an sich nehmen konnte. Das würde sie hier zwar nicht herausbringen, aber sie würde sich wenigstens gegen ihn verteidigen können.
    Unendlich viel Zeit schien vergangen zu sein, bis durch das kleine Fenster endlich diffuses Morgenlicht fiel. Schwerfällig stand Larry auf und streckte seine Glieder. Von Müdigkeit war bei ihm keine Spur zu erkennen.
    „Sie wird bald kommen, dann gehen wir fort. Ganz weit weg – bis nach Amerika.“
    „Larry, Angela wird nicht kommen“, sagte Mabel vorsichtig. „Sie hat uns vergessen, dich und mich. Wir müssen sehen, wie wir hier rauskommen. Deine Familie vermisst dich bestimmt schon.“
    Mabel wusste nicht, ob ihre Worte seinen zurückgebliebenen Verstand erreicht hatten, denn er zeigte keine ­Reaktion. Im schwachen Morgenlicht erkannte sie nun, dass der Kellerraum kaum mehr als drei mal vier Meter maß und eine gewölbte Decke aus massivem Stein hatte. In früheren Zeiten war er wahrscheinlich als Wein- oder Vorratslager genutzt worden. Erneut versuchte sie, Larry zu einem Gespräch zu bewegen.
    „Du sagtest, der Keller sei ein Geheimversteck. Wie kommt man denn hierher?“
    Langsam drehte Larry sich zu ihr um. „Hat Angela entdeckt. Ist ganz einfach. Eine Tür in der Bibliothek, dann die Wendeltreppe runter. Weiß aber niemand sonst davon.“
    Diese Erklärung klang plausibel und Mabels Hoffnung, jemand würde Allerby durchsuchen und sie finden, schwand. Sie war sich sicher, dass Victor spätestens, wenn sie sich heute nicht bei ihm meldete, in großer Sorge sein würde. Auch Lady Jane und Captain Douglas musste ihr Verschwinden auffallen, doch würden sie überhaupt nach ihr suchen?
    „Larry, hast du keinen Hunger? Also, mein Magen knurrt so laut, dass man es bestimmt im ganzen Haus hören kann“, fuhr sie fort, aber Larry zuckte nur desinteressiert mit den Schultern.
    „Niemand wird uns hören. Wände viel zu dick.“
    Auch das hatte Mabel

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