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Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Titel: Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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hatte Sie, Doktor Daniels, im Verdacht.“
    „Verdacht?“, wiederholte Mabel und wusste, sie musste dem Spiel nun ein Ende bereiten, denn leugnen war ohnehin zwecklos. „Sie glauben doch nicht ernsthaft, Victor hätte irgendetwas Illegales getan?“
    Warden wischte Mabels Einwand mit einer Hand­bewegung zur Seite. „Sie wissen genau, warum ich hier bin. Darum möchte ich auf der Stelle wissen, warum Sie heute Vormittag Lady Carter-Jones angerufen haben. Und das auch noch anonym.“
    „Äh … Ich habe sie nicht angerufen“, korrigierte Mabel den Chefinspektor. „Ich wollte sie sprechen, aber dazu kam es ja leider nicht.“
    „Bringen Sie mich mit Ihrer Erbsenzählerei nicht noch mehr auf die Palme“, erwiderte Warden harsch. „Sie ­wissen ganz genau, was ich meine. Wir haben nämlich die Telefonnummer überprüft, und der Anruf kam ­eindeutig von dem Anschluss in diesem Haus hier. Ich hätte mir gleich denken können, dass Sie mal wieder dahinter­stecken, Miss Clarence.“
    „Worum geht es hier eigentlich?“ Verwirrt sah Victor von einem zum anderen. „Was haben Sie wieder angestellt, Mabel?“
    „Jetzt nicht“, antworteten Mabel und Warden gleichzeitig, und zum ersten Mal zuckte die Andeutung eines Lächelns um Wardens Mundwinkel. „Selten, dass wir einer Meinung sind“, brummte er.
    „Chefinspektor, es handelte sich keineswegs um einen anonymen Anruf“, stellte Mabel richtig.
    „Ach, wie würden Sie es denn nennen? Sie haben ­einfach aufgelegt, als ich Sie nach Ihrem Namen fragte.“
    Mabels Blick war weiterhin unschuldig wie der eines kleinen Kindes. „Ich war einfach nur erschrocken, als sich nicht Lady Michelle, sondern ein fremder Mann meldete. Da die Dame mich gebeten hatte, mit niemand anderem als mit ihr zu sprechen, legte ich rasch auf.“
    Nun kam Warden nicht umhin, zu grinsen. „Sie ­wollen behaupten, meine Stimme nicht erkannt zu haben?“ Er schüttelte den Kopf. „Miss Clarence, das kaufe ich Ihnen nicht ab.“
    „Schreiben Sie es meiner Erkältung zu, Chefinspektor. Da funktioniert man eben nicht so richtig.“ Mabel sah ihn aufmerksam an und fragte nun direkt: „Warum nahmen Sie das Gespräch überhaupt entgegen? Ich hoffe, Lady Michelle ist nichts zugestoßen?“ Obwohl Mabel bereits wusste, dass etwas Schreckliches passiert sein musste, spielte sie weiter die Unschuldige. Auf keinen Fall wollte sie den sympathischen Sergeant Bourke in Schwierig­keiten bringen.
    „Sie ist tot.“ Warden sah keinen Grund, Mabel zu ­schonen, hob aber schnell beide Hände, als sie den Mund öffnete. „Es liegt jedoch kein Verbrechen vor – bevor Sie sich wieder in wilden Spekulationen verlieren. Nun möchte ich endlich wissen, was Sie mit der Dame zu tun hatten und woher sie sich kannten.“
    „Lady Michelle beauftragte mich, das Geburtstagsfest für Lord Carter-Jones auf Higher Barton zu organisieren“, gab Mabel ehrlich zu. „Da es eine Überraschung werden sollte, bat sie mich um absolute Diskretion; ich sollte mit niemandem außer ihr über die Vorbereitungen sprechen. Heute Vormittag wollte ich ihr mitteilen, dass Mrs Penrose und ich alles organsiert haben, und noch ein paar kleine Details mit ihr absprechen.“
    „Das hat sich jetzt wohl erledigt“, bemerkte Warden. „Außer, Lord Carter-Jones möchte trotzdem feiern, was ich bezweifle. Der Mann ist am Boden zerstört.“
    „Warten Sie!“ Mabel legte eine Hand auf Wardens Arm, als er sich zur Tür wandte. „Was ist eigentlich passiert? War es ein Unfall?“
    „Selbstmord“, entgegnete Warden. „Und zwar ein­deutig, auch wenn ich Zweifel in Ihren Augen sehe, Miss Clarence. Daher bin ich ausnahmsweise bereit, Ihnen alles zu sagen, was ich weiß. Morgen wird es ohnehin in der Zeitung stehen. Ich möchte verhindern, dass Sie ein Verbrechen wittern, wo es keines gibt.“
    Victor grinste hintergründig und ergriff das Wort: „Nun, zwei Mal hatte Mabel nicht unrecht, Chefinspektor. Auch mich würde interessieren, was geschehen ist, und ich denke, wir können jetzt alle einen Tee gebrauchen. Außerdem …“ Demonstrativ sah er auf seine Armbanduhr. „Die Teezeit hat schon angefangen, und einen Lunch habe ich heute auch nicht bekommen.“
    Er stand auf und hantierte mit dem Wasserkocher, den Mabel ihm gleich wieder aus den Händen nahm.
    „Lassen Sie mich das machen, Victor! Sie bringen es noch fertig, das Wasser anbrennen zu lassen. Außerdem warten unten Ihre Patienten.“
    „Die müssen sich heute eben etwas

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