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Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Titel: Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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Mabel aber, dass sie sich hundertprozentig auf den Freund verlassen konnte.
    „Hoffe nicht, dass Sie überhaupt Hilfe brauchen werden“, brummte Victor und wiegte nachdenklich den Kopf. „Außerdem haben Sie bisher nicht die kleinste Spur, von der Rose auf dem Grab mal abgesehen. Wie wollen Sie herausfinden, ob Michelle wirklich einen Geliebten hatte? Wenn Captain Douglas oder seine Schwester davon ­wussten, werden sie den Teufel tun, Ihnen das auf die Nase zu binden.“
    „Angela Thorn“, erwiderte Mabel. „Ich glaube, die junge Frau weiß mehr, als sie zugibt; außerdem redet sie wie ein Wasserfall, wenn man sie dazu ermuntert. Das kommt wahrscheinlich daher, dass sie in Allerby House ­ziemlich allein ist und auch sonst nur selten unter ­Menschen kommt.“
    Sie berichtete von ihrer Beobachtung am frühen Morgen – wie Angela aus dem Wald ins Haus gekommen war. ­Victor teilte ihre Vermutung, die Haushälterin würde sich mit ihrem Freund treffen. Mabel war fest entschlossen, ­dieses kleine Geheimnis zu lüften, auch wenn das Privat­leben der Wirtschafterin für Michelles Tod unerheblich war.
    „Nun müssen wir aber zu den Pferden“, mahnte Victor. „Sonst wundert sich Lady Jane, warum wir so lange fortbleiben. Ich vermute, mit ihr ist nicht gut Kirschen essen, nicht wahr?“
    Mabel nickte und hakte sich bei Victor unter, der sich das nur gefallen ließ, weil sie hier draußen niemand zusammen sah. Dann beeilten sie sich, die Stallungen zu erreichen.

    Natürlich hatten weder Billy Grant noch sein Vater einen Tierarzt verständigt, denn Victor hatte diese Geschichte erfunden, um Zugang zu Allerby zu erhalten.
    Das Glück war Mabel und Victor jedoch hold, denn als der Tierarzt sich Mr Grant vorstellte und meinte, er käme von Jane Carter-Jones, um sich die Pferde anzu­sehen, sagte der Stallmeister: „Oh, dann muss Lady Jane heute Vor­mittag im Stall gewesen sein, als ich in der Stadt war, um Futter zu kaufen. Ich wollte sie ohnehin heute noch ­informieren, dass mir Blue Cup nicht gefällt. Hab den Eindruck, sie ist ein wenig träge geworden, was aber auch daran liegen kann, dass sie seit Längerem nicht mehr ­geritten wird. Bereits Wochen vor ihrem Tod hatte sich Lady Michelle nicht mehr viel um das Pferd gekümmert. So eine Stute braucht Bewegung, und jetzt … seit der Sache auf Allerby ...“ Den Rest ließ er offen.
    Mabel und Victor tauschten einen verstohlenen Blick. Obwohl Mabel keinem Tier eine Verletzung oder Krankheit wünschte, war sie froh, dass der Zufall ihnen zu Hilfe kam, Victors Anwesenheit auf Allerby zu erklären. Nach einer kurzen Untersuchung kam Victor zu dem Ergebnis, Blue Cup sei völlig gesund. Einzig durch das lange Stehen im Stall oder auf der Koppel hatte sich eine Sehne verkürzt. Mit regelmäßiger Bewegung sei das aber schnell wieder ins Lot zu bringen.
    „Ich erstatte Lady Carter-Jones Bericht“, meinte Victor zu Mr Grant. „Am besten sehe ich in ein paar Tagen noch mal nach der Stute.“
    „Das muss die Herrin entscheiden.“
    „Eine Frage, Mr Grant“, warf Mabel ein. „Wer ist eigentlich sonst Ihr Tierarzt?“
    Mr Grant kratzte sich nachdenklich am Kopf und es dauerte eine Weile, bis er antwortete: „Das war ein Arzt aus Lostwithiel, aber der war schon lange nicht mehr hier. War nicht notwendig, da die Tiere immer gesund und munter waren. Außerdem hatte Lady Michelle nicht nur ein Händchen für Menschen, sondern auch für Tiere. Sie hat mir mal erzählt, sie sei seit ihrer Kindheit geritten und habe sich in einem Reitstall um die Pferde gekümmert, da ihre Eltern kein Geld für ein eigenes Tier hatten.“
    „Tja, die Pferde brauchen Bewegung“, wiederholte ­Victor. „Können Sie und Ihr Sohn nicht …?“
    „Oder Miss Mabel?“, unterbrach Mr Grant ihn. „­Fragen Sie den Captain, er wird Ihnen sicher gestatten, eines der Pferde zu reiten. Blue Cup scheidet allerdings aus, die ­hübsche Stute ließ nur Lady Michelle auf ihren Rücken.“
    „Sie?“ Victors Augen glichen zwei Fragenzeichen. Nur mit Mühe unterdrückte er die Frage, warum Mabel ihm nie erzählt hatte, dass sie mit Pferden vertraut war. „Wir müssen jetzt gehen“, sagte er schnell und verabschiedete sich von Mr Grant. Kaum waren sie außer Hörweite, konnte er mit seiner Verwunderung nicht mehr hinter dem Berg halten. „Sie haben doch nicht ernsthaft vor, sich auf ein Pferd zu setzen!“ Das war eine Feststellung, keine Frage.
    „Warum nicht?“, entgegnete Mabel. „Es ist

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